Josef Ferstl verabschiedet sich auf der Kandahar mit der Ghedina-Grätsche
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Josef Ferstl verabschiedet sich auf der Kandahar mit der Ghedina-Grätsche

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Mit Abschiedsgrätsche: Josef "Pepi" Ferstl beendet Karriere

Ghedina-Grätsche, Botschaft auf den Handschuhen, tiefe Verneigung: Der Skirennläufer Josef "Pepi" Ferstl bewältigte ein letztes Mal die Kandahar. Er sagte dort "Servus", wo er sein Debüt gab - und bot seinen Fans eine Show.

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Er verneigte sich vor seinen Fans und ließ sich ein letztes Mal vor heimischem Publikum feiern. Hier startete er 2007 seine Weltcup-Karriere, hier verabschiedete er sich vom Zirkus: Josef "Pepi" Ferstl fuhr am Sonntag (28.01.2024) auf der Kandahar in Garmisch-Partenkirchen sein allerletztes Weltcup-Rennen - mit einer Grätsche über den Zielsprung und mit einer Botschaft auf seinen Handschuhen: "Danke für die schöne Zeit", stand da auf seinen weißen Fingerlingen geschrieben.

Der Athlet vom SC Hammer beschrieb beim Interview im ZDF seine Gefühle und sagte: "Einerseits Wehmut und Trauer, andererseits Erleichterung, weil es vorbei ist." Er werde es zwar vermissen, aber sagte auch ganz offen: "Ich mag nimmer, es ist gut so wie es ist, ich habe eine wundervolle Familie, es gibt ein Leben danach."

Der 35-Jährige startete außer Konkurrenz vor dem ersten regulären Starter des Super-G. Im Ziel kam seine Familie auf ihn zu und ließ ihn ein letztes Mal hochleben. Der Speed-Spezialist hatte am Donnerstag - nur wenige Tage, nachdem Thomas Dreßen seinen Abschied in Kitzbühel feierte - seinen Rücktritt bekanntgegeben.

Super-G-Sieger von Kitzbühel

Ferstl und Dreßen gewannen innerhalb von 12 Monaten die Streif und verabschiedeten sich binnen einer Woche aus dem Weltcup-Zirkus. "Wenn der Kopf nicht mehr bereit ist, volles Risiko zu gehen, ist es an der Zeit, einen Schlussstrich zu ziehen", sagte Ferstl nach seinem Rücktritt. Der Entschluss sei ihm "nicht leichtgefallen".

Zweimal ganz oben

Der Athlet vom SC Hammer konnte zwei Weltcup-Rennen gewinnen. 2017 triumphierte er beim Super-G von Gröden, 2019 beim Super-G in Kitzbühel – zwölf Monate nach dem Abfahrtscoup von Thomas Dreßen in Kitzbühel und 40 Jahre nach dem zweiten Erfolg seines Vaters Sepp an gleicher Stelle.

Der Athlet vom SC Hammer in Oberbayern hatte nach zuletzt mauen Jahren in dieser Saison noch einmal versucht, in die Weltspitze vorzustoßen. Bei seinen zehn Rennen in diesem Winter schaffte es der Routinier aber nur zweimal unter die Top 30.

Will Ski-Welt erhalten bleiben

Seit 2007 bestritt der Speed-Spezialist 190 Rennen im Weltcup, bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen. "Mit Josef Ferstl beendet eine fixe Größe im Team seine Karriere", sagte Bundestrainer Christian Schwaiger. "Trotz vieler Verletzungen hat er sich immer wieder in die absolute Weltspitze zurückgekämpft und viele tolle Erfolge für den Deutschen Skiverband eingefahren."

Ferstl deutete an, dem Skisport auch nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn erhalten zu bleiben. "Ich kann gar nicht anders, die Leidenschaft und Faszination für den Rennsport ist einfach zu groß, dafür schlägt mein Herz. Von daher werde ich mein Leben lang – in welcher Form auch immer – mit diesem Sport verbunden bleiben", sagte er.

Josef Ferstl
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Josef Ferstl

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