Lea Schüller
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Lea Schüller: Münchner Edelreservistin bei den DFB-Frauen

Bei Bayern München ist Lea Schüller als Stürmerin unangefochtene Stammspielerin. In der Nationalmannschaft muss sie sich hinter Kapitänin Alexandra Popp einreihen. Doch das ist für Schüller kein Problem.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport im Radio am .

Lea Schüller vom FC Bayern München ist Deutschlands zweitgefährlichste Stürmerin. In der vergangenen Bundesliga-Saison traf sie in 22 Spielen beeindruckende 14 Mal und hatte maßgeblichen Anteil an der Meisterschaft der FC Bayern Frauen. In der Liga war nur eine besser: Alexandra Popp schoss zwei Tore mehr und hat auch in der Nationalmannschaft die Nase vorn. Schüller bleibt die Rolle der Edelreservistin.

Schüller absolut fein mit ihrer Rolle

Und die nimmt die 25-Jährige an. "Normalerweise spielen wir keinen Doppelsturm. Das heißt, ich wäre in der Rolle der zweiten Stürmerin, bin damit aber absolut fein." Gleichwohl freue sie sich, "wenn es dann einen Doppelsturm gibt", so die 25-Jährige im ARD-Interview. Sie ist keine, die außerhalb des Platzes große Töne spuckt. Auf dem Feld überzeugt sie durch Willensstärke. Schüller betrachtet nicht nur den Strafraum als ihr Revier - anders als Konkurrentin Popp. Stattdessen weicht die 1,73 Meter große Angreiferin gerne auch auf den Flügel aus. Sie bringt eine Mischung aus Schnelligkeit, Agilität in Dribbling und dennoch Durchsetzungsvermögen mit.

Wie gut diese Aufteilung zwischen Popp und Jokerin Schüller funktionieren kann, zeigte sich bereits im ersten Gruppenspiel gegen Marokko. Erst schoss Popp mit zwei Treffern das DFB-Team auf die Siegerinnenstraße, ehe nach 64 Minuten Schüller übernahm und ebenfalls zwei Tore beisteuerte, von denen allerdings nur eines zählte. Die Abseitsfahne verhinderte, dass das Endergebnis 7:0 hieß und nicht 6:0.

Anfänge in der Jungen-Mannschaft

Gelernt hat die gebürtige Rheinländerin das in der Jugend. Damals spielte sie mangels einer Mädchen-Mannschaft bei den Jungs mit: "Für mich war es rückblickend besser, von Anfang an mit Jungs zu spielen. So konnte ich Tempo und auch das Körperliche mehr lernen, da ich mich physisch durchsetzen musste", erklärte Lea Schüller im Interview mit der "Vogue" im März 2023. 2012 wechselte sie zur SGS Essen, wo sie ein Jahr später im Alter von 16 Jahren in der Frauen-Bundesliga debütierte.

2017 wurde sie zum ersten Mal für die Nationalmannschaft nominiert. Nach sieben Jahren und 62 Treffern in 125 Spielen zog sie weiter zum FC Bayern München. Dort wurde sie 2022 als erste Bayern-Spielerin Torschützenkönigin der Frauen-Bundesliga und fuhr folgerichtig als Nummer eins zur Europameisterschaft nach England.

EM 2022: Corona-Erkrankung wirft Schüller zurück

Doch das Turnier sollte für Schüller zur großen Enttäuschung werden. Zwar traf sie im ersten Gruppenspiel beim 4:0-Sieg über Dänemark zum zwischenzeitlichen 2:0, doch danach wurde bei ihr das Corona-Virus diagnostiziert. In ihrer Abwesenheit schoss Popp Deutschland mit insgesamt sechs Treffern im Alleingang ins Finale. Dort fiel die Wolfsburgerin zwar aus, doch Schüller konnte ihre Startelfchance nicht nutzen.

"Das war für mich einfach sehr ärgerlich, weil ich durch Corona kein so hohes Leistungsniveau mehr hatte", sagt Schüller rückblickend. Das DFB-Team verlor am Ende mit 1:2 und wurde Vize-Europameister.

Kein Vorbeikommen an Alexandra Popp

In den Spielen danach war erneut kein Vorbeikommen an Alexandra Popp. "Natürlich hab ich einen Stammplatz verloren, aber wenn man ehrlich ist, hatte ich den nur, weil Poppi verletzt war", schätzt Schüller ihre Rolle realistisch ein. Wie schnell sich die Vorzeichen ändern und sich Einsatzzeiten ergeben können, hat das letzte Turnier gezeigt. Das weiß auch Schüller, die demonstrativ ruhig bleibt: "Ich freue mich, wenn ich spiele und wenn ich reinkomme auch."

Stationen als Fußballerin

Juniorinnen: SV Hülsen (2004 -2012), SGS Essen (2012 -2014)

Bundesliga: SGS Essen (2013 - 2020); FC Bayern München (seit 2020)

Nationalmannschaft: U17 (2013 - 2014); U19 (2014 - 2016); U20 (2015 - 2017); Nationalmannschaft (seit 2017)

Dieser Artikel ist erstmals am 29. Juli 2023 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

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