Josh Cavallo von Adelaide United
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"Ich bin Fußballer, und ich bin stolz, schwul zu sein"

Bislang haben nur wenige Fußballer weltweit ihre Homosexualität öffentlich gemacht, meist erst nach ihrem Karriereende. Nun hat der australische Profi Josh Cavallo sein Coming-out bekanntgegeben.

Der aktive Fußballprofi Josh Cavallo vom australischen Erstligisten Adelaide United hat sich als homosexuell geoutet. "Ich bin Fußballer, und ich bin stolz, schwul zu sein", sagte der 21 Jahre alte Jugend-Nationalspieler Australiens in einem von seinem Verein veröffentlichten Video-Statement.

Cavallo hofft, mit seinem Coming-out andere Menschen und Fußballer zu ermutigen. "Es ist erstaunlich zu wissen, dass es derzeit keine schwulen Profifußballer gibt, die sich outen und aktiv spielen. Nicht nur in Australien, sondern auf der ganzen Welt", schrieb Cavallo. "Ich weiß, dass es andere Spieler gibt, die sich bisher noch nicht hervorgewagt haben. Ich möchte helfen, dies zu ändern."

"Josh hat unglaublichen Mut bewiesen"

Es sei "ein langer Weg bis zu diesem Punkt" gewesen. "Jetzt könnte ich nicht glücklicher sein mit meiner Entscheidung", schrieb Cavallo auf Instagram und Twitter. Seine Familie, seine Freunde und sein Verein hätten ihn großartig unterstützt.

"Josh hat unglaublichen Mut bewiesen, einer der wenigen Profisportler zu sein, die so mutig sind. Ich habe nichts als Bewunderung und Unterstützung für ihn, ebenso wie alle Spieler und das Trainerteam", sagte sein Trainer Carl Veart.

Fall Fashanu beunruhigte Cavallo

In Deutschland outete sich als bisher einziger Profi der ehemalige Nationalspieler Thomas Hitzlsperger nach dem Ende seiner Karriere. Als erster Profi-Fußballer hatte sich Justin Fashanu vom englischen Premier-League-Club West Ham United 1990 während seiner Karriere geoutet. Er fand jedoch keine Akzeptanz und nahm sich 1998 das Leben. Fashanus Fall habe ihn bei seinen Überlegungen "beunruhigt", erzählte Cavallo.

Dass homosexuelle Profis im Fußball immer noch vor großen Herausforderungen stehen, hatte ein Brief eines anonymen Premier-League-Spielers im vergangenen Jahr gezeigt. Darin beschreibt dieser seine Situation als "Albtraum". Er habe Angst, dass die "Wahrheit über mich alles schlimmer machen wird". Das Schreiben war von einer von Fashanus Familie gegründeten Stiftung veröffentlicht worden.

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