Ricardo Pietreczko
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Vom Maler zum Champion: Pietreczko lässt Darts-Welt staunen

Ricardo Pietreczko aus Erlangen gewinnt sensationell die German Darts Championship. "Pikachu" düpiert dabei gleich drei Weltmeister und sichert sich einen historischen Erfolg, der ihn schlagartig ins Rampenlicht stellt.

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Als der letzte Dart sein Ziel im acht Millimeter schmalen Feld der Doppel-16 fand, gab es kein Halten mehr in Hildesheim. Unter dem frenetischen Jubel der deutschen Fans brach Ricardo Pietreczko zusammen, ließ sich bäuchlings auf den Boden fallen und verbarg sein Gesicht. Darts-Legende Peter Wright, den Pietreczko gerade im Finale der German Darts Championship sensationell geschlagen hatte, gab ihm eine väterliche Umarmung und gratulierte dem 28-Jährigen zum größten Erfolg seiner Karriere.

Pietreczko düpiert Superstar van Gerwen

Innerhalb eines unfassbar verlaufenen Wochenendes hat sich Pietreczko in die Welt-Elite des Darts-Sports geworfen. Auf seinem Weg ins Finale schlug "Pikachu" - sein nicht ganz freiwillig gewählter Spitzname - unter anderem den deutschen Top-Spieler Martin Schindler sowie die Ex-Weltmeister Stephen Bunting und Michael van Gerwen.

"Das fühlt sich an wie im Traum", sagte Pietreczko nach seinem Finalsieg: "Ich war einfach nur froh, die Doppel getroffen zu haben. Nächstes Jahr ist Titelverteidigung angesagt." Der zweimalige Weltmeister Wright nahm die Niederlage sportlich und meinte scherzhaft zu seinem sichtlich überwältigten Gegner: "Ich hoffe, du spielst beim nächsten Turnier nicht nochmal so gut."

Historischer Erfolg: Erlanger gewinnt Pro-Turnier

Sein Triumph bei den German Darts Championship ist historisch: Nach Max Hopp im Jahr 2018 ist Pietreczko erst der zweite deutsche Spieler, der ein großes Event auf der Pro Tour der PDC (Professional Darts Championship) gewinnen konnte. Im Januar hatte Gabriel Clemens als erster Deutscher ein WM-Halbfinale erreicht, der Darts-Hype hierzulande hat nun ein neues Gesicht. Über Nacht ist der Franke ein Begriff für alle Fans des Sports.

"Pikachu": Aus einem Missverständnis wird Spitzname

Und wie kam er nun zu seinem Spitznamen? "Bei einem Turnier hat mal jemand gerufen. ‚Ey, Pietreczko, komm mal her‘. Ein anderer hat "Pikachu" verstanden. Den Namen habe ich dann nicht mehr abgelegt", erklärte Pietreczko vor einem halben Jahr im Interview mit den Nürnberger Nachrichten. Seit seinem Start als professioneller Darts-Spieler sorgt sein Nachname für Komplikationen. Also machte Pietreczko aus der Not eine Tugend und "Pikachu" zu seinem offiziellen Spitznamen. In der Darts-Welt besitzt jeder Profi einen solchen Künstlernamen, als Einlaufmusik hat er passend dazu den Titel-Song der Comic-Serie Pokémon gewählt.

In zwei Monaten wird sein Name und sein Song dann auf der größten Bühne der Welt erklingen. Pietreczko ist erstmals für die Weltmeisterschaft im berühmt-berüchtigten "Ally Pally" in London qualifiziert. Durch seinen Sieg in Hildesheim verbesserte er seinen Weltranglistenplatz von 63 auf 53 und darf sich nun auch noch im Oktober bei der Darts-EM und im November beim Grand Slam of Darts mit den besten Spielern der Welt messen.

Vom Maler zum Deutschen Meister

Der gelernte Maler spielt seit 2010, damals 16 Jahre alt, Darts. Erst als Hobby und dann recht schnell mit großen Ambitionen. Schon 2014 nahm er an ersten internationalen Turnieren teil, 2018 gewann er die deutsche Einzelmeisterschaft. Sein Aufstieg verlief lange Zeit linear nach oben - bis zu Beginn dieses Jahres. Pietreczko hatte "den Spaß etwas verloren. Da musste ich viele Niederlagen wegstecken." Verlieren sei generell keine Stärke von ihm, erklärte er bei Sport1: "Wenn ich ausgeschieden bin, gehe ich ziemlich schnell."

Sinneswandel führt zu Leistungsexplosion

Noch im vergangenen Jahr hatte er mit dem großen Druck zu kämpfen, den jeder aufstrebende Darts-Profi bei den zahlreichen Qualifikationsturnieren in ganz Europa spürt. Pietreczko, der sich gemeinsam mit seinem langjährigen Darts-Kollegen Daniel Klose aus Nürnberg für die Pro Tour qualifizieren konnte, hat seit diesem Jahr ein neues Credo: "Ich bin ruhiger geworden, am Board und drumherum", sagte er dem Fränkischen Tag im Februar.

Und schon im März 2023 trug Pietreczkos neue Gelassenheit Früchte: Bei den European Darts Open sorgte er für Aufsehen. Der Rechtshänder drang bis ins Viertelfinale vor und schlug dabei wie am Sonntag in Hildesheim Peter Wright und Stephen Bunting. Durch Erfolge wie diese habe er seine Freude und Zuversicht wiederentdeckt. "Ich glaube, das sieht man auch, wenn man mir beim Spielen zuschaut."

German Championship: Pietreczko wie im Rausch

Tatsächlich warf sich Pietreczko am vergangenen Wochenende förmlich in einen Rausch. Martin Schindler, immerhin auf Rang 13 der Turnier-Setzliste, fertigte er mit 6:2 ab, im Viertelfinale drehte er durch ein spektakuläres Coemback ein 0:3 gegen Bunting in einen Sieg. Im Halbfinale lieferte er sich mit dem Weltranglisten-Zweiten Michael van Gerwen ein packendes Match. Erst im "Decider", dem entscheidenden letzten Spiel, drehte Pietreczko das Duell mit 7:6 für sich und ließ die Halle in Hildesheim ein weiteres Mal beben.

Im Finale ließ er Peter Wright dann keine Chance und versetzte seinen Kontrahenten mit einer perfekten Quote von 100 Prozent auf das Doppelfeld ins Staunen. Spätestens mit seinem finalen Wurf in die Doppel-16 am Sonntagabend dürfte die internationale Konkurrenz gewarnt sein. Für die WM im Dezember hat Ricardo Pietreczko gezeigt, dass er es mit den ganz Großen dieses Sports aufnehmen kann.

Pietreczko düpiert Superstar van Gerwen

Innerhalb eines unfassbar verlaufenen Wochenendes hat sich Pietreczko in die Welt-Elite des Darts-Sports geworfen. Auf seinem Weg ins Finale schlug "Pikachu" - sein nicht ganz freiwillig gewählter Spitzname - unter anderem den deutschen Top-Spieler Martin Schindler sowie die Ex-Weltmeister Stephen Bunting und Michael van Gerwen.

"Das fühlt sich an wie im Traum", sagte Pietreczko nach seinem Finalsieg: "Ich war einfach nur froh, die Doppel getroffen zu haben. Nächstes Jahr ist Titelverteidigung angesagt." Der zweimalige Weltmeister Wright nahm die Niederlage sportlich und meinte scherzhaft zu seinem sichtlich überwältigten Gegner: "Ich hoffe, du spielst beim nächsten Turnier nicht nochmal so gut."

Historischer Erfolg: Erlanger gewinnt Pro-Turnier

Sein Triumph bei den German Darts Championship ist historisch: Nach Max Hopp im Jahr 2018 ist Pietreczko erst der zweite deutsche Spieler, der ein großes Event auf der Pro Tour der PDC (Professional Darts Championship) gewinnen konnte. Über Nacht ist der Franke nun allen in der Darts-Welt ein Begriff. Das war nicht immer so.

"Pikachu": Aus einem Missverständnis wird Spitzname

"Bei einem Turnier hat mal jemand gerufen. ‚Ey, Pietreczko, komm mal her‘. Ein anderer hat "Pikachu" verstanden. Den Namen habe ich dann nicht mehr abgelegt", erklärte Pietreczko vor einem halben Jahr im Interview mit den Nürnberger Nachrichten. Seit seinem Start als professioneller Darts-Spieler sorgt sein Nachname für Komplikationen. Also machte Pietreczko aus der Not eine Tugend und "Pikachu" zu seinem offiziellen Spitznamen. In der Darts-Welt besitzt jeder Profi einen solchen Künstlernamen, als Einlaufmusik hat er passend dazu den Titel-Song der Comic-Serie Pokémon gewählt.

In zwei Monaten wird sein Name und sein Song dann auf der größten Bühne der Welt erklingen. Pietreczko ist erstmals für die Weltmeisterschaft im berühmt-berüchtigten Ally Pally in London qualifiziert. Durch seinen Sieg in Hildesheim verbesserte er seinen Weltranglistenplatz von 63 auf 53 und darf sich nun auch noch im Oktober bei der Darts-EM und im November beim Grand Slam of Darts mit den besten Spielern der Welt messen.

Vom Maler zum Deutschen Meister

Der gelernte Maler spielt seit 2010, damals 16 Jahre alt, Darts. Erst als Hobby und dann recht schnell mit großen Ambitionen. Schon 2014 nahm er an ersten internationalen Turnieren teil, 2018 gewann er die deutsche Einzelmeisterschaft. Sein Aufstieg verlief lange Zeit linear nach oben - bis zum Beginn dieses Jahres. Pietreczko hatte "den Spaß etwas verloren. Da musste ich viele Niederlagen wegstecken." Verlieren sei generell keine Stärke von ihm, erklärte er bei Sport1: "Wenn ich ausgeschieden bin, gehe ich ziemlich schnell."

Sinneswandel führt zu Leistungs-Explosion

Noch im vergangenen Jahr hatte er mit dem großen Druck zu kämpfen, den jeder aufstrebende Darts-Profi bei den zahlreichen Qualifikationsturnieren in ganz Europa spürt. Pietreczko, der sich gemeinsam mit seinem langjährigen Bekannten Daniel Klose aus Nürnberg für die Pro Tour qualifizieren konnte, hat seit diesem Jahr ein neues Credo: "Ich bin ruhiger geworden, am Board und drumherum", sagte Pietreczko dem Fränkischen Tag im Februar.

Und schon im März 2023 trug Pietreczkos neue Gelassenheit Früchte: Bei den European Darts Open sorgte er für Aufsehen. Der Rechtshänder drang bis ins Viertelfinale vor und schlug dabei wie am Sonntag in Hildesheim Peter Wright und Stephen Bunting. Durch Erfolge wie diese habe er seine Freude und Zuversicht wiederentdeckt. "Ich glaube, das sieht man auch, wenn man mir beim Spielen zuschaut."

Pietreczko wie im Rausch "Kann die Besten der Welt schlagen"

Tatsächlich warf sich Pietreczko am vergangenen Wochenende förmlich in einen Rausch. Martin Schindler, immer auf Rang 13 der Turnier-Setzliste, fertigte er mit 6:2 ab, im Viertelfinale drehte er durch ein spektakuläres Coemback ein 0:3 gegen Bunting in einen Sieg. Im Halbfinale lieferte er sich mit dem Weltranglisten-Zweiten Michael van Gerwen ein packendes Match. Erst im "Decider", dem entscheidenden letzten Spiel, entschied Pietreczko das Duell mit 7:6 für sich und ließ die Halle in Hildesheim ein weiteres Mal beben.

Im Finale ließ er Peter Wright dann keine Chance und versetzte seinen Kontrahenten mit einer perfekten Quote von 100 Prozent auf das Doppelfeld ins Staunen. Spätestens mit seinem finalen Wurf in die Doppel-16 am Sonntagabend dürfte die internationale Konkurrenz gewarnt sein. Für die WM im Dezember weiß Ricardo Pietreczko, "dass ich die Besten der Welt schlagen kann".

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