11.09.2023, Nordrhein-Westfalen, Dortmund: Fußball: Nationalmannschaft, Deutschland, Pressekonferenz im Signal-Iduna-Stadion. Interims-Teamchef Rudi Völler spricht bei einer PK. Foto: Federico Gambarini/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Rudi Völler

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"Einmalige Sache": Völler coacht DFB-Team nur gegen Frankreich

Interimstrainer Rudi Völler wird die deutsche Fußball-Nationalmannschaft nur am Dienstag gegen Frankreich betreuen. Eine Weiterbeschäftigung schloss der 63-Jährige aus. Unterdessen geht die Suche nach einem Nachfolger für Hansi Flick weiter.

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Rudi Völler hat ausgeschlossen, die Nationalmannschaft über das Länderspiel gegen Frankreich am Dienstag in Dortmund hinaus zu betreuen. "Für mich ist das eine einmalige Sache", sagte der 63-Jährige am Montag. "Da fühle ich mich in der Pflicht, bei so einem Spiel auszuhelfen." Der Deutsche Fußball-Bund hatte Bundestrainer Hansi Flick am Sonntag von dessen Aufgaben entbunden, deshalb übernimmt Völler gemeinsam mit Hannes Wolf und Sandro Wagner kurzfristig.

Völler über Interimsjob: "Gefallen tut mir das jetzt trotzdem nicht"

Er sei sich der Situation bewusst, sagte Völler, der von 2000 bis 2004 die DFB-Auswahl als Teamchef betreut hatte. "Gefallen tut mir das jetzt trotzdem nicht." Der neue Bundestrainer solle sehr zeitnah vor der USA-Reise im Oktober gefunden werden, sagte Völler, das sei "die Hauptaufgabe" für den Verband. Für die Heim-EM 2024 sei es wichtig, "eine gewisse Euphorie" zu erzeugen. "Natürlich geht das nur mit Ergebnissen, aber mit einer neuen Person, einem neuen Bundestrainer ist das absolut möglich", sagte Völler.

Völler kommentiert keine Namen

Mögliche Kandidaten für die Nachfolge Flicks wollte Völler auf der Pressekonferenz am Montag nicht kommentieren. Es gebe "Namen, die absolut in Frage kommen". Er habe sich bereits mit den Mitgliedern der Taskforce besprochen, sagte der ehemalige Weltmeister. Diese besteht aus DFB-Vizepräsident Hans-Joachim Watzke, Ex-FC-Bayern-Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge, dem Leipziger Oliver Mintzlaff und Matthias Sammer. Letzterer wurde ebenfalls heiß diskutiert, steht nach Informationen des Sportinformationsdienst (SID) in Berufung auf das engste Umfeld aber nicht zur Verfügung.

Auch Felix Magath war zuletzt gehandelt worden und sieht sich selbst "in der Lage" dazu. Der Deutsche Fußball-Bund brauche nun einen Coach, der in der Lage sei, die "völlig verunsicherte Nationalmannschaft" wieder aufzubauen, sagte der 70-Jährige dem NDR. "Und ich denke mal, dass ich (...) in der Lage bin, verunsicherte Mannschaften wieder aufzurichten und ihnen so viel Vertrauen zu geben, dass sie wieder in der Lage waren, wieder sehr gute Leistungen zu bringen", sagte der ehemalige Bayern-Trainer.

Gündogan auch Völlers Kapitän

Sollte ein neuer Bundestrainer gefunden sein, will Völler diesen "genauso zu unterstützen, wie es mit Hansi Flick war, aber dann mit besseren Resultaten". In der öffentlichen Debatte über die Flick-Nachfolge war auch immer wieder aufgekommen, dass Völler als Übergangslösung bis nach der Heim-EM im Amt bleiben solle. Insbesondere, wenn die DFB-Auswahl gegen Frankreich überzeugt.

Ilkay Gündogan bleibt auch unter Völler Kapitän der DFB-Elf. Außerdem gab der Profi vom FC Barcelona einen Einblick in seine Gefühlswelt um die Trainerentlassung: "Ich als Spieler habe das Gefühl, Hansi im Stich gelassen zu haben. Ich glaube, es geht einigen Spielern genauso, weil man bei ihm schon gemerkt hat, dass er diesen Tatendrang hat, dass er fokussiert ist", sagte der DFB-Kapitän. "Leider haben wir es als Truppe nicht geschafft, das in Leistung umzumünzen." Wiedergutmachung leisten kann die Mannschaft am Dienstag gegen Frankreich, was ihr neuer Chefcoach auch fordert: "Wir wollen uns mit einer richtig guten Leistung vor unserem Heimpublikum präsentieren."

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