Bayerns Eric Maxim Choupo-Moting (l) und Bayerns Jamal Musiala (r) bejubeln das 1:0.
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Hertha BSC - Bayern München

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Doppelpack von Choupo-Moting bringt Bayern wieder an die Spitze

Der FC Bayern übernimmt mit einem 3:2-Sieg bei Hertha BSC Berlin die Tabellenführung. Die Münchner feiern dabei nicht nur die Tor-Serie des Mittelstürmers, sondern auch die Rückkehr von Manuel Neuer.

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Am Ende war es nochmal richtig wild. Im Strafraum der Münchner herrschte richtig viel Verkehr. Die Münchner mussten um die drei Punkte zittern. Und auch wenn der Ball nicht im Tor landete, gingen die bangen Blicke in Richtung Schiedsrichter Bastian Dankert. Denn Dayot Upamecano hatte den Ball zwar mit der Brust geklärt, aber ihn im Fallen an die Hand bekommen.

Doch die Pfeife des Referees blieb stumm und tönte kurz darauf dreifach. Abpfiff. 3:2 Sieg für die Münchner. Ein harter Arbeitstag war damit beendet. Dabei hatte alles zwischenzeitlich nach einem Spaziergang für die Münchner ausgesehen.

Guter Beginn der Hertha

Es war keine leichte Anfangsphase für den FC Bayern. Hertha spielte mutig, drückte früh, schaltete gut um. So waren die Hausherren die bessere Mannschaft in den ersten 15 Minuten und Manuel Neuer musste gleich unter Beweis stellen, dass er seine Verletzung gut überstanden hatte: Dodi Lukébakio marschierte über den linken Flügel an Dayot Upamecano vorbei und zog aus spitzem Winkel ab. Manuel Neuers Parade war optisch zwar nicht schön, doch effektiv. Die Nummer Eins des FC Bayern gab nach langer Verletzungspause sein Comeback.

Musiala mit seinem achten Saisontor

Es dauerte, bis auch die Münchner in Fahrt kamen. Es war eine Unachtsamkeit der Berliner, die das Team von Julian Nagelsmann ins Spiel brachte. Ein leichter Ballverlust im Spielaufbau und schon ging es schnell: Sadio Mané, Jamal Musiala, 1:0. Der Flügelstürmer brachte den Youngster mit einem schönen Steilpass in den Strafraum in beste Schussposition - ein Chance, die sich Musiala nicht entgehen ließ und ins lange Eck einschob. Es ist das achte Saisontor des 19-Jährigen.

Das Tor gab den Münchnern Sicherheit und brachte die Hertha aus dem Konzept. Der FC Bayern spielte ruhig, routiniert. Herthas Umschaltspiel fehlte es an Genauigkeit. Nach gut einer halben Stunde tauchte Musiala wieder im Strafraum auf. Leon Goretzka hatte eine Chip-Ball in den Hertha-Sechzehner geschickt. Musiala nahm ihn mustergültig herunter, doch Agustín Rogel grätschte im letzten Moment dazwischen (34.). Es war der Auftakt einer wilden Phase vor der Pause.

Choupo-Moting baut Torserie aus

Den Auftakt machte wieder einmal Eric Maxim Choupo-Moting. Der Mittelstürmer des FC Bayern bekam in der 36. Minute plötzlich den Ball vor die Beine - Goretzka hatte sich gemeinsam mit Alphonso Davies zuvor in den Strafraum kombiniert - und ließ sich die Chance nicht nehmen. 2:0 nach 37 Minuten.

Nur eine Minute war der 33-Jährige wieder zur genau richtigen Zeit, an der richtigen Stelle - und berührte den Ball mit der eigentlich falschen: Choupo-Moting schlug am Ball vorbei, sodass dieser von seinem linken Schienbein ins Tor sprang. Das 3:0 war zu diesem Zeitpunkt ein wenig zu deutlich (38.). Es ist das siebte Spiel in Folge, in dem der Bayernspieler mindestens einmal trifft.

Hertha BSC - Bayern München die Highlights
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Hertha BSC - Bayern München die Highlights

Hertha BSC startet eine Aufholjagd

Und dieser deutliche Vorsprung sollte direkt wieder zusammenschmelzen. Erst ließ Bayerns Rechtsverteidiger Noussair Mazraoui Herthas Lukébakio bei einer Flanke von Marco Richter sträflich alleine. Der Stürmer setzte seinen Volleyschuss sehenswert ins lange Eck (40.).

Und kurz vor der Pause musste der Videoschiedsrichter eingreifen. Benjamin Pavard war Davie Selke bei einer Ecke im Lauf auf dem Fuß gestiegen - unbeabsichtigt aber strafbar. Den fälligen Elfer verwandelte Selke souverän und das Spiel war wieder offen. Mit einem 2:3-Rückstand und deutlich mehr Selbstvertrauen ging Hertha in die Pause.

VAR erkennt 4:2 ab

Dieses Selbstvertrauen sah man auch nach Wiederbeginn. Doch diesmal waren auch die Münchner von Anfang an wach und waren nah am vierten Tor. Immer wieder brachte Musiala die Bayern in gefährliche Ausgangssituationen doch manchmal spielte er zu kompliziert, manchmal fand ein Berliner Bein irgendwie den Weg zwischen Ball und einschussbereiten Bayern-Beine, einmal war es der VAR, der ein Rogel-Eigentor wegen Abseits aberkannte (54.).

"Es war kein leichtes Spiel. Wir haben in der ersten Hälfte ein paar gute Momente gehabt, es war ein wildes Spiel. Wir haben 3:0 geführt, aber hatten keine klaren Aktionen. Die Führung war generell ein bisschen zu hoch. Dann kriegen wir eine Phase, in der wir nicht so viel hinkriegen. Es wurde nochmal spannend. Am Ende haben wir alles reingeworfen, es war ein Spiel, das du gewinnen musst." - Julian Nagelsmann

Doch die Richtung war klar: Bayern drückte und wollte die Entscheidung. Doch mit zunehmender Spieldauer wurden die Offensivaktionen unpräziser. Und auch in der Münchner Defensive ließ die Konzentration nach. Neuer schnappte eine abgefälschte Hereingabe wenige Zentimeter vor dem einschussbereiten Lukébakio weg (74.).

Bayern zurück an der Spitze

Die beiden Mannschaften wirkten platt. Die Aktionen der Teams endeten meist in Fehlpässen. Gefährlich wurde es kaum noch. Nur einmal wurde es noch einmal richtig knapp - in der letzten Minute als die Hertha-Spieler den Münchner Strafraum fluteten und Upamecano den Ball an die Hand bekam. Doch diesmal hatte auch der VAR nichts einzuwenden.

Mit dem Sieg in Berlin übernimmt der FC Bayern wieder die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga. Denn Union Berlin kam am Sonntag im Spiel gegen Bayer Leverkusen unter die Räder. Die Berliner, die zuletzt überraschend an der Spitze der Bundesliga gestanden hatten, verloren in Leverkusen mit 0:5 (0:0).

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