Martina Voss-Tecklenburg
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DFB trennt sich von Frauen-Bundestrainerin Voss-Tecklenburg

Martina Voss-Tecklenburg ist rund drei Monate nach dem WM-Debakel als Bundestrainerin der Frauen-Fußballnationalmannschaft entlassen worden. Das gab der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bekannt. Damit endet eine längere Hängepartie.

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Martina Voss-Tecklenburg wird nicht mehr als Bundestrainerin der deutschen Fußballerinnen zurückkehren. Der Vertrag mit der zuletzt pausierenden 55-Jährigen sei aufgelöst worden, teilte der Deutsche Fußball-Bund mit. In einem gemeinsamen Gespräch mit Voss-Tecklenburg am Freitag habe Einvernehmen bestanden, dass "das Team einen personellen Neuanfang in der sportlichen Führung benötigt."

DFB-Präsident Neuendorf bedankt sich bei Voss-Tecklenburg

Die Gesellschafterversammlung und der Aufsichtsrat der DFB GmbH & Co KG habe dem Schritt am Samstag in einer Sitzung zugestimmt. Unter der Leitung von Voss-Tecklenburg war der zweimalige Weltmeister bei der Weltmeisterschaft im Sommer in Australien erstmals in der Gruppenphase gescheitert.

"Ich bedanke mich im Namen des DFB und auch ganz persönlich bei Martina Voss-Tecklenburg für die Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren. In dieser Zeit wurden im Bereich des Frauenfußballs wichtige Impulse gesetzt." Bernd Neuendorf, DFB-Präsident

Verhältnis zwischen DFB, Spielerinnen und Voss-Tecklenburg beschädigt

Nach dem Vorrunden-Aus in Australien hatte DFB-Boss Bernd Neuendorf der 55-jährigen Voss-Tecklenburg öffentlich das Vertrauen ausgesprochen. Danach aber zeichnete sich ab, dass der DFB wie bei Hansi Flick die Reißleine ziehen muss. Während der Analyse des historischen Scheiterns erkrankte "MVT", anschließend genehmigte ihr der Verband einen Erholungsurlaub. In diesem sorgte Voss-Tecklenburg mit Vorträgen auf Tagungen und einem Statement auf ihrem Instagram-Kanal für Irritationen. Die Kommunikation mit ihrem Arbeitgeber verlief da schon über Anwälte.

Das Frauen-Nationalteam wird in der Olympia-Qualifikation bereits interimsweise von Horst Hrubesch betreut, die weitere Zukunft ist offen. Auch die Spielerinnen waren nach Dissonanzen rund um die WM längst auf Distanz zur Bundestrainerin gegangen, die 2023 in acht Länderspielen nur gegen die Niederlande (1:0), Vietnam (2:1) und Marokko (6:0) Erfolgserlebnisse verbuchte. Die 125-malige Nationalspielerin hatte den Posten Ende 2018 als erklärte DFB-Wunschkandidatin übernommen.

Voss-Tecklenburg größter Triumph: Vize-Europameister 2022

Bei der WM 2019 folgte wenige Monate später das Aus im Viertelfinale. 2022 aber gelang der Einzug ins EM-Finale gegen England (1:2 n.V.). Ihre Bilanz: In 57 Länderspielen stehen 41 Siege, fünf Unentschieden und elf Niederlagen zu Buche.

"Der Finaleinzug der Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft 2022 in England hat dem Frauen- und Mädchenfußball einen enormen Schub verliehen. Dieser Erfolg ist und bleibt mit Martina Voss-Tecklenburg verbunden. Wir wünschen Martina Voss-Tecklenburg persönlich und sportlich alles erdenklich Gute", sagte Neuendorf. Voss-Tecklenburgs Vertrag war im Frühjahr bis zur EM 2025 verlängert worden. Damals hatte Neuendorf die gebürtige Duisburgerin noch euphorisch "als großartige Botschafterin des Frauenfußballs" gefeiert. Nun endete die Zusammenarbeit vorzeitig.

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