"Berggorilla" von Eric Peters
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Eric Peters

Der "Berggorilla" von Eric Peters wird bald als NFT zu haben sein.

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WWF will mit Krypto-Kunst bedrohte Tierarten retten

"Non Fungible Token", also Online-Güter, die nicht ersetzt oder zerstört werden können, boomen gerade. Der WWF will den Hype um die digitalen Güter nutzen, um für den Artenschutz zu werben. Zehn bedrohte Tierarten werden als digitale Bilder verkauft.

Der Markt für Krypto-Kunst boomt. Speziell für NFTs werden gerade enorme Summen gezahlt: zehn Millionen Euro für einen CryptoPunk, sogar fast 60 Millionen Euro für die "Everydays"-Collage.

NFT steht für "Non Fungible Token" - Online-Güter, die nicht ersetzt oder zerstört werden können. Um ein digitales Kunstwerk als NFT zu verkaufen, wird der Besitz des Kunstwerks auf eine der zahlreichen Blockchains geschrieben. Damit ist für jeden ersichtlich, wer das NFT gekauft hat: Der Besitzanspruch wird auf der gesamten Blockchain nachvollziehbar abgespeichert.

Zehn Künstler, zehn Tierarten

Auch die Tierschutzorganisation WWF will sich den Krypto-Kunst-Boom nun zunutze machen, um auf bedrohte Tierarten hinzuweisen. Dazu hat die NGO das NFT-Konzept auf Tiere übertragen. Aus NFTs werden nun NFAs: Nun-Fungible Animals.

Die Künstlerinnen und Künstler Anna Rupprecht, Freehand Profit, Eric Peters, Lea Fricke und Romulo Kuranyi haben digitale Kunstwerke von bedrohten Tierarten wie Berggorilla, Amur Tiger, Cross-River-Gorilla, Vaquita-Wal, Großer Panda, Riesen-Ibis, Buschmannhase und Ostsee-Schweinswal geschaffen.

Ein digitales Bild für jedes noch lebende Tier seiner Art

Die Anzahl der Werke ist dabei jeweils auf die genaue Anzahl der noch lebenden Exemplare der dargestellten Tierart limitiert. Da es nur 22 noch lebenden Vaquitas gibt, verkauft der WWF auch nur 22 Vaquita-NFAs. Und aus 290 noch lebenden Riesen-Ibissen werden beispielsweise 290 NFAs des Berliner Künstlers Vinzent Britz.

"So verkörpert jedes einzelne Kunstwerk ein individuelles Tier, auf dessen Bedrohung durch NFAs aufmerksam gemacht werden soll", sagt Eberhard Brandes, der Chef von WWF Deutschland. Der WWF wolle aufzeigen, wie nah wir am unwiderruflichen Aussterben verschiedener Arten auf der Erde sind. Die NFA-Kampagne werde dazu beitragen, die weltweiten WWF-Projekte für diese bedrohten Tiere zu unterstützen und sie in ihrem natürlichen Lebensraum zu erhalten.

Erlös soll dem Schutz der Tierarten zugute kommen

Von 2. November an werden die virtuellen Werke unter wwf.de/nfa verkauft. Der Preis liegt zwischen 79 bis 799 USD Coin (USDC). Bei der USDC handelt es sich um eine Kryptowährung, deren Wert an den US-Dollar gekoppelt ist.

Die Erlöse aus der Kampagne "Non-Fungible Animals" soll WWF-Projekten zum Schutz gefährdeter Tierarten zugute kommen.

Das Projekt nutzt die Blockchain-Technik Polygon, die als umweltfreundliche Blockchain gilt, weil sie nur einen winzigen Bruchteil des Energiebedarfs hat wie etwa die Validierungskette der Digitalwährung Bitcoin.

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