Der Chatbot ChatGPT auf einem Gerät.
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Kann ChatGPT auch Abi? Wettlauf um die KI-Vormacht

Was kann künstliche Intelligenz bereits? Der Wettbewerb zwischen Microsoft und Google AI "Bard" ist voll entbrannt. Beide Konzerne wollen KI in ihre Suchmaschinen einbauen.

Über dieses Thema berichtet: BR24live am .

In den vergangenen 20 Jahren Internetgeschichte hat das noch keine andere App geschafft: Seit OpenAi, ein von Microsoft mitfinanziertes Unternehmen, am 22. November 2022 seinen Chatbot "ChatGPT" herausgebracht hat, erreicht die Zahl der Nutzer mittlerweile über 100 Millionen.

Beim Konkurrenten Google läuft es dagegen gerade nicht rund. Eigentlich ist das schon seit ein paar Wochen so. Genauer: Seit OpenAI ChatGPT herausgebracht hat.

BR24live: Kann ChatGPT auch Abi? Wettlauf um die KI-Vormacht

ARCHIEin Hochleistungscomputer mit dem neuronale Netze berechnet werden stehen in einem Höchstleistungsrechenzentrum.  (zu dpa «Baden-Württemberg will europaweit führender KI-Standort werden») Foto: Sebastian Gollnow/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Hochleistungscomputer

Top-KI-Kräfte wechseln zur Konkurrenz

Der Erfolg von ChatGPT scheint Google-Chef Sundar Pichai und sein Top-Management aus dem Tritt gebracht zu haben. Der "Such-Gigant" lässt sich von dem Start-up aus San Francisco die Show stehlen. Seit Wochen wird im Silicon Valley nur von ChatGPT geredet. Da ist dann vom "iPhone-Moment" die Rede, oder es fallen Begriffe wie "epochal" oder "neues Zeitalter".

Zu allem Überfluss haben dann auch noch Top-Spezialisten aus dem KI-Labor von Google in London die Seiten gewechselt. Mehrere Spitzenkräfte sind zu OpenAI nach San Francisco gegangen.

Microsoft stattet seine Bing-Suchmaschine mit ChatGPT aus

Schlimmer noch: Am Dienstag hat Microsoft die jüngste Generation von ChatGPT in seine Bing-Suchmaschine integriert. Zwar vorerst nur für eine geschlossene Benutzergruppe. Aber die neue Bing-Suche powered by ChatGPT läuft wenigstens. Das sind Nadelstiche, die Google wehtun. Plötzlich schauen alle auf den kleinen Suchmaschinen-Underdog aus Redmond.

Gibt es Bard wirklich?

Wenn wenigstens "Bard" endlich laufen würde. Das ist der Name von Googles neuem KI-Chatbot. Bislang existiert er aber nur in hübschen Werbeanzeigen und schicken Produkt-Videos. Ausprobieren à la ChatGPT geht derzeit nicht. Nur mal zum Vergleich: Google kommt auf 135.000 Mitarbeitende, bei OpenAI sind es unter 200.

Werbe-Super-Gau

Es geht aber noch schlimmer: In einer Werbeanzeige auf Twitter für Googles "Bard" wurde der Bot gefragt, was man einem neunjährigen Kind über die Entdeckungen des James-Webb-Weltraumteleskops erzählen könnte.

Antwort der "Künstlichen Intelligenz": Das James Webb Teleskop sei das erste gewesen, das Bilder von einem Planeten außerhalb des Sonnensystems der Erde gemacht habe. Stimmt aber nicht, wie kurze Zeit später Astronomen auf Twitter bemerkten. Tatsächlich wurde dieser Meilenstein 2004 vom europäischen Very Large Telescope erreicht. Ein Google-Sprecher erklärte, der Fehler zeige, "wie wichtig ein strenger Testprozess ist".

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Fehlerhafte Werbeanzeige für Googles Bard vernichtet 100 Milliarden Dollar

Und die Folgen? Die Aktien der Muttergesellschaft Alphabet sind am gestrigen Mittwoch um mehr als sieben Prozentpunkte gefallen, das entspricht gut 100 Milliarden Dollar. Schuld war aber nicht nur die peinliche, weil fehlerhafte Werbeanzeige.

KI-Präsentation von Google fällt bei Investoren durch

Auch die Präsentation von Google zu seinen neuen KI-Werkzeugen ist bei Analysten und Investoren durchgefallen. Zu wenig konkret, lautete das Urteil. Die live gestreamte Präsentation enthielt keine Details darüber, wie und wann Bard in die Google-Suche integriert werden soll.

PS: Nicht nur bei Google passieren Fehler. Die US-Kollegen vom Branchendienst "TechCrunch" haben den KI-Chat Bot von Microsofts Suchmaschine Bing eine Huldigung an Adolf Hitler schreiben lassen.

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Googles neue KI-Werkzeuge sind bei Investoren und Analysten durchgefallen.

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