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Tod

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Google sagt den Tod voraus

KI-Systeme des Konzerns können mit hoher Sicherheit vorhersagen, welche Patienten während eines Klinikaufenthalts sterben. Meist allerdings wird künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen weniger spektakulär eingesetzt. Von Achim Killer

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

„Google kann vorhersehen, wann du stirbst.“ So oder so ähnlich machen aktuell viele US-Publikationen auf. – Eine kleine sprachliche Ungenauigkeit und schon wird aus einem statistischen Experiment eine Horror-Meldung. Fakt ist: Mit genügend medizinischem Datenmaterial kann künstliche Intelligenz die Überlebensfähigkeit eines Menschen einschätzen.

Tödliche Trefferquote

Über umfassende Datensätze von über 200.000 US-Klinikpatienten verfügte die Forschungsabteilung des Suchmaschinenkonzerns, die mittlerweile wegen ihrer KI-Orientierung Google Brain heißt. Ein künstliches neuronales Netz durchforstete die gewaltige Datenmenge, erstellte Prognosen, überprüfte sie anhand von realen Todesfällen und wurde so immer besser. Zum Schluss lag die tödliche Trefferquote bei 95 Prozent.

Stumpfsinnig wie Vokabellernen

Künstliche neuronale Netze lernen durch die Verarbeitung von großen Datenmengen. Und je mehr Rechenleistung ihnen zur Verfügung steht, desto mehr können sie verarbeiten. Man kann sich das wie das Lernen von Vokabeln vorstellen. Auf keinem Fall darf man es mit – beispielsweise – dem mathematischen Verständnis verwechseln, das sich Menschen durch intensives Nachdenken erwerben können.

Ärztliche Kompetenz

Trotzdem ist es natürlich gut, Vokabeln gelernt zu haben, wenn man sich im fremdsprachigen Umfeld bewegt. Und so verhält es sich auch mit dem, was künstliche neuronale Netze gelernt haben. Sie können etwa Krebs frühzeitig erkennen, werden für betriebswirtschaftliche Aufgaben eines Krankenhausbetriebs eingesetzt und bereiten Patientendaten vor der Arzt-Visite auf. Schließlich aber vertrauen sich die Patienten nie einer irgendwie gearteten künstlichen Intelligenz an, sondern ärztlicher Kompetenz.