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Facebook will politische Werbung kennzeichnen

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Facebook verschärft Regeln für politische Werbung

Facebook steht zur Zeit enorm unter Druck - wegen des Datenskandals, von dem weltweit Millionen Nutzer betroffen sind. Nun hat das Unternehmen angekündigt, transparenter werden zu wollen und verschärft die Regeln für politische Werbung.

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Spannungen zwischen politischen Strömungen - oder das kontroverse Thema Einwanderung: Viele Internet-User bekommen darüber Informationen bei Facebook angezeigt - häufig in Form von bezahlten Anzeigen. Diejenigen, die sie bezahlen, sollen künftig ihre Identität offenlegen. Außerdem will Facebook die entsprechenden Beiträge auch als politische Werbung kennzeichnen. Das Ziel des Konzerns: Manipulationsversuche wie die mutmaßliche russische Einflussnahme im Präsidentschaftswahlkampf 2016 sollen erschwert werden.

America first

Die Regeln gelten bereits seit vergangenem Herbst für eindeutige Wahlwerbung. Nun werden sie auf alle Werbeinhalte mit politischem Hintergrund ausgeweitet, und zwar als erstes in den USA. In den kommenden Monaten will Facebook die Neuerungen dann auch im Rest der Welt einführen. Um das Verfahren umzusetzen, plant der Konzern, tausende Mitarbeiter einzustellen.

Millionen-Ausgaben für politische Anzeigen

Anzeigen in sozialen Netzwerken spielen mittlerweile eine große Rolle in der Politik weltweit - und zwar auch in Deutschland. Laut einem Bericht der Bild-Zeitung gibt die Bundesregierung Millionenbeträge dafür aus. Das teilte sie auf Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion mit. Im vergangenen Jahr zahlte die Regierung demnach für Werbung auf Facebook, Instagram und Twitter fast fünf Millionen Euro. Zum Vergleich: 2010 waren es noch weniger als 3.000 Euro.

Facebook unter Druck

Facebook steht derzeit wegen des Skandals um die mutmaßliche Abschöpfung der Daten von bis zu 87 Millionen Nutzern weltweit durch die britische Datenanalysefirma Cambridge Analytica unter massivem Druck. Cambridge Analytica hatte die Nutzerdaten mittels einer App mit einem Persönlichkeitstest abgefischt. Durch die App erlangte die Firma auch Zugriff auf die Daten von Facebook-"Freunden" der Testteilnehmer.

In der Europäischen Union sind bis zu 2,7 Millionen Menschen von dem Datenskandal betroffen. Es besteht der Verdacht, dass diese Daten unter anderem zur Wählerbeeinflussung bei der US-Präsidentschaftswahl 2016 benutzt wurden.