Archiv-Bild  des japanischen Architekten  Riken Yamamoto mit einem Schreibblock und Stift
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Der japanische Architekt Riken Yamamoto (78) erhält den Pritzker-Preis 2024

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Pritzker-Preis: Japaner Riken Yamamoto ausgezeichnet

Pritzker-Preis: Japaner Riken Yamamoto ausgezeichnet

Der weltweit höchstdotierte Architekturpreis geht an den Japaner Riken Yamamoto. Laut Jury erhält er die Auszeichnung für seine Bauwerke zur Förderung von Gemeinschaft. In Europa kennt man von ihm vor allem den "Circle" am Flughafen Zürich.

Über dieses Thema berichtet: Die Kultur am .

Riken Yamamoto gehört zu den renommiertesten zeitgenössischen Architekten in Japan. Jetzt bekommt er den weltweit begehrtesten Architekturpreis: den mit 100.000 Euro dotierten Pritzker-Preis. Das gab die Jury des Pritzker-Architekturpreises in Chicago bekannt. Yamamoto wurde vor allem für seine innovativen Wohnprojekte und Bildungseinrichtungen international bekannt. In Europa hat er mit dem "Circle" am Flughafen Zürich Furore gemacht, hinter dessen geneigter Glasfassade sich Geschäfte und eine Parkanlage befinden.

Bauten sollen Interaktionen ermöglichen

Yamamoto ist 78 Jahre alt und nach dem letzten Preisträger Sir David Chipperfield wieder einer, der auf einem hohen Niveau eher traditionell baut, der nicht unbedingt als ein großer Neuerer in der Architektur gilt. "Für ihn hat ein Gebäude eine öffentliche Funktion, auch wenn es privat ist", heißt es in der Jurybegründung.

Riken Yamamoto gilt als einer, der mit seiner Architektur soziale Interaktionen ermöglichen will und immer wieder die Bedeutung des öffentlichen Raums thematisiert. Seine Gebäude faszinieren in durchaus japanischer Klarheit durchaus formal, trumpfen aber nie selbstherrlich auf wie manche Entwürfe seiner berühmten internationalen Kolleginnen und Kollegen. Für ihn soll Architektur transparent sein und das gesellschaftliche Miteinander unterstützen. Geboren wurde der Architekt in China, in Peking, seine Ausbildung erfuhr er in Japan, wo fast alle seiner Bauten stehen.

Als junger Mann war er viel unterwegs, um die Baukunst fremder Länder zu studieren, von Nord- bis Südamerika, über das Mittelmeer bis zum Nahen Osten und Asien. Immer ging es Yamamoto um die Erforschung des jeweiligen Gemeinschaftslebens.

Der Pritzker-Preis

Der mit 100.000 Dollar dotierte Pritzker-Preis gilt als Nobelpreis der Architektur. Er wird seit 1979 jährlich vergeben. Unter den Preisträgerinnen und Preisträgern sind Frank Gehry, Rem Koolhaas, Zaha Hadid, das Architekten-Duo Yvonne Farrell und Shelley McNamara, Peter Zumthor und der Afrikaner Francis Kére, der mit Christoph Schlingensief das Operndorf in Burkina Faso gebaut hat.

Im vergangenen Jahr wurde der britische Stararchitekt Sir David Alan Chipperfield mit dem begehrten Pritzker-Preis ausgezeichnet.

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Blick auf den Circle am Flughafen Zürich, in Europa einer der bekanntesten Bauten des neuen Pritzker-Preisträgers Riken Yamamoto

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