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Boris Karloff als Unhold Frankensteins, 1931

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"Frankenstein“ – 200 Jahre alt und hochaktuell

"Frankenstein“, der Kultroman von Mary Shelley, erschien 1818 und fragt bis heute: Wie weit darf die Wissenschaft gehen? Von Cornelia Zetzsche

Als die 20jährige Mary Shelley im Haus des Dichters Lord Byron am Genfer See mit ihrem künftigen Ehemann und anderen in einen Schreibwettbewerb trat und 1818 "Frankenstein“ veröffentlichte, ahnte niemand, dass ihre Schauergeschichte zum Roman-Klassiker würde.

Schauerroman

Mary Shelley war beeinflusst von Naturwissenschaftlern ihrer Zeit. Die Elektrizität, die im Roman zum Instrument der Belebung wird, wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts als neue Errungenschaft gefeiert. Auch Frankenstein, der Wissenschaftler im Roman, ist fasziniert: 

"Mein Eifer wuchs, je tiefer ich in die Wissenschaft eindrang, und schließlich war ich so besessen, dass oftmals schon die Sterne im Morgenlicht verblassten, während ich noch immer im Laboratorium arbeitete.“ (Roman-Zitat)

Der moderne Prometheus

 Victor Frankenstein wächst in Genf auf, erfährt früh den Tod der Mutter, wird beim Studium in Ingolstadt von der Leidenschaft zur Wissenschaft erfasst. Er will den Tod überwinden, tote Materie zum Leben erwecken, aber das wird sein Verhängnis. Das Wesen, das er erschafft, wird zum unbeherrschbaren Unhold, Frankenstein zum Sinnbild für die Hybris des Menschen.

"Intelligenz ist für mich immer etwas Menschliches. Ist sie nicht mit Gewissen gepaart, kann sie nur zerstörerisch sein". (August Zirner)

Lesung mit Musik

Für die Bühne und ein Hörbuch hat der Schauspieler August Zirner mit dem Spardosen-Terzett eine musikalisch-theatralische Fassung erarbeitet. Denn im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz, der Klon-Labors und Menschen-Versuche ist der Roman top aktuell.

Mary Shelley: Frankenstein, Übersetzung: Karl Bruno Leder und Gerd Leetz, Insel Tb; Lesung: August Zirner, Musik: August Zirner und das Spardosen-Terzet, Hörbuch bei GLM Music, in Kooperation mit dem BR/ Bayern 2, erscheint am 9.3.2018