Bildrechte: Münchner Kammerspiele

Aus dem Projekt "Luegen" von Verena Regensburger

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"Barrierefreier März": Aktionsmonat an Münchner Kammerspielen

Kulturorte sind für alle da. Theoretisch jedenfalls – denn Behinderte haben es in der Praxis oft recht schwer. Damit auf ihre Bedürfnisse noch mehr Rücksicht genommen wird, beginnen die Kammerspiele heute den „barrierefreien März". Von Hendrik Heinze

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Kultur am .

Wenn erfahrene Theatermacher eines können, dann: sich in andere hineinversetzen – und so enthält der Flyer für den Aktionsmonat als erstes einen Link: Ein Erklär-Video, wie man denn mit seinem Rollstuhl überhaupt hinkommt zu diesem so wunderbar barrierefreien Theater.

„Menschen mit Rollstühlen können sowieso immer kommen, aber sie haben nicht immer die beste Sicht.“

erklärt Anne Schulz, Zuständige bei den Kammerspielen für den Abbau von Barrieren.

"Und bei den Vorstellungen jetzt im barrierefreien März können wir die ganze erste Reihe ausbauen und können so Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrern ein Theatererlebnis in der ersten Reihe ermöglichen. Darüber hinaus gibt es eine Vorstellung mit Audiodeskription. Das bedeutet, dass die Blinden und Sehbehinderten das Geschehen auf der Bühne über Kopfhörer beschrieben bekommen.“ (Anne Schulz)

Blindenhunde dürfen mit ins Theater

Die Vorstellung mit Audiodeskription ist am 1. April, am Ostersonntag, dann dürfen auch Blinden­hunde mit ins Theater. Mit dem nun schon zweiten barrierefreien Aktionsmonat wollen die Kammerspiele Aufmerksamkeit wecken für die Bedürfnisse von Behinderten. Und auch an die Hörgeschädigten ist gedacht, erzählt Anne Schulz – etwa jetzt am Sonntag mit einem japanischen Theaterabend in einer Sonderfassung.

„Das heißt, dass zwei Gebärdendolmetscher mit auf der Bühne stehen, auch im Kostüm, sie sind also Teil der Inszenierung und werden das gesprochene Wort der Schauspielerinnen und Schauspieler in Gebärdensprache übersetzen.“