Das Zuckerfest steht dieses Jahr erneut im Schatten der Corona-Pandemie.
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Für Millionen Muslime endet mit dem Feiertag Eid al-Fitr der heilige Fastenmonat Ramadan.

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Zuckerfest: Muslime feiern weltweit Fastenende nach Ramadan

Der islamische Fastenmonat Ramadan geht zu Ende. Muslime auch aus Bayern feiern das Fest des Fastenbrechens, auch als Zuckerfest, Eid al-Fitr oder Bayram bekannt. Wegen steigender Preise müssen viele die Feierlichkeiten in diesem Jahr einschränken.

Nach entbehrungsreichen Wochen endet für Millionen Muslime weltweit der Fastenmonat Ramadan. Ab Montag feiern sie das dreitägige Fest des Fastenbrechens, auch als Eid al-Fitr (arabisch), Bayram (türkisch) oder Zuckerfest bekannt. Es ist neben dem Opferfest das wichtigste Fest im Islam: Traditionell verbringt man die Zeit gemeinsam mit Verwandten, Bekannten und Nachbarn.

Viele Familien auch in Bayern müssen die Feierlichkeiten zum Fastenbrechen in diesem Jahr aber angesichts steigender Preise für Lebensmittel und Treibstoff einschränken. Grund dafür ist der Russland-Ukraine-Krieg.

Ein Fest für die ganze Familie

Streng genommen fällt das Fest des Fastenbrechens, arabisch Eid al-Fitr, auf die ersten drei Tage des neuen Monats. Mit Sichtung der neuen Mondsichel im zehnten Monat des islamischen Kalenders beginnt das Fest, je nach Region kann sich das zeitlich unterscheiden. Es ist eine Zeit, in der die Familien zusammenkommen, vergleichbar mit dem christlichen Weihnachtsfest: Man trifft sich zum gemeinsamen Essen und Trinken und die Kinder bekommen Süßigkeiten.

Dem Zuckerfest geht der Ramadan voraus, das Fasten von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang ist in dieser Zeit eine heilige Pflicht für Muslime. Von der Morgendämmerung bis zum Abend sollen sie nicht trinken, nicht essen, keinen Alkohol zu sich nehmen und auch nicht rauchen. Außerdem steht die Fastenzeit im Zeichen der Versöhnung, des Friedens und der Fürsorge für die Armen.

Einschränkungen durch Preisanstiege

In den vergangenen beiden Jahren hatte die Corona-Pandemie die Feierstimmung zum Zuckerfest getrübt. In diesem Jahr durften die Menschen zum Ramadan vielerorts erstmals seit Beginn der Pandemie wieder in großer Zahl zusammenkommen, um gemeinsam zu beten und zu feiern.

So findet etwa laut Ahmet Bastürk, dem Sprecher der muslimischen Gemeinden in Würzburg, am Montagmorgen in den Würzburger Moscheen ein gemeinsames Festgebet statt. "Wir empfehlen währenddessen einen Mund- und Nasenschutz zu tragen", sagte Bastürk und kündigte außerdem an: "Am Ramadanfest wird es im Anschluss zum Gebet eine kleine Feier geben. Die Einnahmen davon werden gespendet."

Allerdings werfen die Preisanstiege etwa bei Lebensmitteln und Treibstoff infolge des Kriegs gegen die Ukraine einen Schatten auf das Zuckerfest: Viele Familien müssen ihre Ausgaben deshalb begrenzen und die Feierlichkeiten einschränken.

Steinmeier sendet gute Wünsche zum Zuckerfest

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier übermittelte den Muslimen in Deutschland seine guten Wünsche zum Zuckerfest: "Dieses Fest gehört zu unserem Zusammenleben in Deutschland", erklärte er. Das Fest verbinde Musliminnen und Muslime untereinander, aber auch Muslime mit Menschen anderen Glaubens "und auch mit Menschen, die gar nicht glauben", so der Bundespräsident.

In den vergangenen beiden Jahren sei dieses Miteinander auf eine harte Probe gestellt worden, sagte Steinmeier: "Die Pandemie ließ es nicht zu, dass Sie sich im großen Kreis versammeln konnten." Er freue sich, dass in diesem Jahr wieder mit mehr Familienmitgliedern, Freunden und Nachbarn gefeiert werden könne.

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