Jiri Drahos räumte seine Niederlage in der Stichwahl ein, Zeman bleibt damit weitere fünf Jahre Präsident in Tschechien. Bereits in der ersten Wahlrunde vor zwei Wochen hatte der pro-russische Staatschef vorn gelegen. Er holte damals 38,6 Prozent der Stimmen, auf seinen pro-europäischen Konkurrenten entfielen 26,6 Prozent.
Wunschkandidat der Landbevölkerung
Der 73-jährige Zeman, der für seine populistische Rhetorik und harte Haltung gegenüber Flüchtlingen bekannt ist, hat vor allem Rückhalt bei der Landbevölkerung und in den unteren Einkommensschichten. Der 68-jährige Drahos hat dagegen mehr Anhänger unter Bewohnern der Hauptstadt Prag und anderer großer Städte sowie unter Besserverdienern.
Flüchtlinge zentrales Wahlkampfthema
Im Wahlkampf hatte der Umgang mit Flüchtlingen eine zentrale Rolle gespielt. Zeman ist strikt gegen die Aufnahme von Flüchtlingen und sprach mit Blick auf die Flüchtlingskrise 2015 sogar von einer "organisierten Invasion". Drahos ist zwar ein Kritiker der EU-Umverteilungsquote für Flüchtlinge, aber seiner Meinung nach könne Tschechien wie von der EU vorgesehen 2.600 Flüchtlinge aufnehmen.