Der Israelische Ministerpräsident Benjamin
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Wie den Krieg beenden? Israels Kabinett berät Ägyptens Vorschlag

Im Gaza-Krieg gibt es neue Bemühungen um Frieden. Ägypten hat einem Bericht zufolge einen Vorschlag zur Beendigung des Konflikts zwischen Israel und der islamistischen Hamas gemacht. Er besteht aus mehreren Stufen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Der Plan sieht eine Feuerpause und die Freilassung weiterer israelischer Geiseln im Gazastreifen vor: Israels Kriegskabinett will nach einem Medienbericht noch an diesem Montag über einen Vorschlag Ägyptens zur Beendigung des Gaza-Krieges beraten. Das berichtete die Zeitung "Jerusalem Post". Israelische Beamte bestätigten laut der Zeitung "Times of Israel" zuvor, dass Ägypten einen neuen Vorschlag für eine Feuerpause und die Freilassung weiterer israelischer Geiseln im Gazastreifen unterbreitet habe.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bekräftigte allerdings, man werde bis zum vollständigen Sieg über die islamistische Hamas weiterkämpfen. Das sei der einzige Weg, um die Hamas zu eliminieren, alle Geiseln zurückzubringen und sicherzustellen, dass der Gazastreifen keine Bedrohung mehr für Israel darstellt. Am Abend hatte er auch in einem Telefonat mit US-Präsident Joe Biden klargemacht, dass Israel den Krieg fortsetzen werde, bis es alle seine Kriegsziele vollständig erreicht habe.

Zum Kriegsende in mehreren Stufen: Von Feuerpause bis Abkommen

Der saudische TV-Kanal Aschark News hatte am selben Tag unter Berufung auf informierte Quellen berichtet, Ägyptens Vorschlag sehe eine Beendigung des Krieges in mehreren Phasen vor.

In der ersten Phase würde es demnach darum gehen, eine mindestens zwei Wochen andauernde Feuerpause durchzusetzen. In dieser Zeit sollten 40 Geiseln freigelassen werden. Im Gegenzug würde Israel 120 palästinensische Gefangene freilassen. Danach würde es um einen palästinensischen Dialog unter der Schirmherrschaft Ägyptens gehen.

Eine dritte Phase sehe dann einen vollständigen Waffenstillstand und ein umfassendes Abkommen zum Austausch von Geiseln und Gefangenen vor. In einem letzten Schritt würde Israel seine Armee abziehen, während alle Vertriebenen zu ihren Wohnorten zurückkehren könnten.

Wohl schon mehr als 150 israelische Soldaten gefallen

Rund zwei Monate nach Beginn der israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen sorgt die islamistische Hamas einem Medienbericht zufolge mit einem Übergang zu Guerilla-Taktiken für zunehmende Verluste unter Israels Bodentruppen. Dies zeige, wie schwierig es für Israel sei, die Hamas wie beabsichtigt zu eliminieren, berichtete das "Wall Street Journal". Allein am Weihnachtswochenende waren 14 israelische Soldaten gefallen. Papst Franziskus mahnte unterdessen bei der Christmette in Rom zu Frieden.

Seit Beginn der Bodenoffensive Ende Oktober seien bisher 153 israelische Soldaten getötet worden, berichtete die "Times of Israel". Israel will im Gaza-Krieg einer Schätzung des Militärs zufolge wiederum bisher rund 7.860 Terroristen getötet haben. Sollte die Schätzung zutreffen, entspräche die Zahl der getöteten islamistischen Kämpfer knapp 40 Prozent der bisher im Gazastreifen insgesamt registrierten Todesopfer.

Bislang wohl 20.400 Menschen im Gaza-Streifen getötet

Nach Angaben der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden seit Beginn des Gaza-Kriegs mehr als 20.400 Menschen getötet und mehr als 54.000 weitere verletzt. Bei rund 70 Prozent der Todesopfer soll es sich um Frauen, Kinder und Jugendliche handeln. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Angesichts der unbestritten hohen Zahl auch ziviler Opfer wird der israelische Militäreinsatz international stark kritisiert.

Mit Informationen von dpa

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Der Krieg im Gazastreifen ging auch an Weihnachten mit großer Härte weiter.
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