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Antibiotikum

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Weltweiter Antibiotika-Verbrauch stark gestiegen

Der weltweite Antibiotikaverbrauch ist einer Hochrechnung zufolge in den vergangenen 15 Jahren um 65 Prozent gestiegen. Besonders in wirtschaftlich aufstrebenden Ländern sei die Zunahme "dramatisch", so Eili Klein vom US-Forschungszentrum CDDEP.

Die Forschergruppe hatte auf Basis von Verkaufsdaten den Verbrauch von Antibiotika in 76 Ländern zwischen 2000 und 2015 untersucht und daraus auf weltweite Trends geschlossen. Der Gesamtkonsum stieg demnach von 21,1 Milliarden definierten Tagesdosen (DDD) im Jahr 2000 auf 34,8 Milliarden 15 Jahre später. Während im Jahr 2000 noch Länder wie Frankreich, Neuseeland, Spanien und Hongkong beim mittleren Verbrauch pro 1.000 Einwohner an der Spitze lagen, waren es 15 Jahre später Länder wie die Türkei, Tunesien, Algerien und Rumänien.

Gesamtverbrauch steigt wohl weiter

Weltweite Zuwächse gab es nicht nur bei vielfach eingesetzten Wirkstoffen wie Penizillin, sondern auch bei sogenannten Reserve-Antibiotika wie Linezolid und Carbapenemen, die nur zum Einsatz kommen sollten, wenn kein anderes Mittel mehr hilft. Bis 2030 könnte der Gesamtverbrauch an Antibiotika den Forschern zufolge weltweit um bis zu 200 Prozent steigen.

Gefahr von Resistenzen

Resistenzen gegen Antibiotika gelten inzwischen als großes Problem. Mit einer verstärkten Verwendung der Wirkstoffe könnte sich diese Entwicklung weiter verschärfen, da mit zunehmendem Kontakt von Bakterien mit Antibiotika auch das Risiko zunimmt, dass sie unempfindlich dagegen werden. In Europa treten zum Beispiel schon jetzt immer mehr Resistenzen gegen Carbapeneme auf.