In einem der Zeitung vorliegenden Papier gehe der stellvertretende SPD-Chef hart mit seiner Partei ins Gericht und fordere eine "schonungslose Betrachtung der Lage". Die Gründe für die Niederlage der SPD liegen nach Ansicht von Olaf Scholz weder in der schwachen Mobilisierung ihrer Anhänger noch in der mangelnden Fokussierung auf das Thema soziale Gerechtigkeit. Die Probleme der Partei seien "grundsätzlicher". Der Hamburger OB plädiert für einen pragmatischen Kurs, der Wirtschaftswachstum und soziale Gerechtigkeit verbindet.
Scholz vs. Schulz
Scholz gilt vielen Beobachtern als potenzieller Gegenspieler des angeschlagenen Parteichefs Martin Schulz. Während dieser zuletzt "Mut zur Kapitalismuskritik" gefordert hatte, ist Scholz für einen pragmatischen Kurs, der wirtschaftliches Wachstum und soziale Gerechtigkeit verbinden solle. Auch in Zeiten von Digitalisierung und Globalisierung werde eine florierende Wirtschaft "eine zentrale Voraussetzung sein, um eine fortschrittliche Agenda zu verfolgen", schreibt Scholz laut "Süddeutscher Zeitung".