Danach solle die Privatwirtschaft Teile der ISS übernehmen, schrieb das Blatt unter Berufung auf ein internes Dokument der US-Raumfahrtbehörde Nasa. "Die Entscheidung, die Unterstützung des Bundes für die ISS 2025 zu beenden, bedeutet nicht, dass die Plattform zu diesem Zeitpunkt ihren Orbit verlassen muss", zitiert die "Post" aus dem Nasa-Dokument. Es sei vielmehr "möglich, dass die Industrie manche Elemente oder Kapazitäten der ISS im Rahmen einer künftigen kommerziellen Plattform fortführt". Zur Vorbereitung dieses Übergangs will das Weiße Haus dem Bericht zufolge Marktanalysen und Entwicklungspläne anfertigen lassen.
"Kommerzielle Kapazitäten" im All
Im Haushaltsentwurf der US-Regierung, der heute vorgestellt werden soll, sind dem Bericht zufolge 150 Millionen Dollar (122 Millionen Euro) für die Entwicklung "kommerzieller Kapazitäten" eingeplant, um eine reibungslose Privatisierung der ISS zu ermöglichen. Die Nasa wollte zu dem Bericht auf Anfrage zunächst keine Stellungnahme abgeben.
Private haben schon den Fuß in der Tür
Der Grundstein für die ISS war vor 20 Jahren mit einem internationalen Abkommen gelegt worden. Beteiligt sind neben den USA auch Russland, die EU, Japan und Kanada. Seit der Präsidentschaft von George W. Bush (2001-2009) hat die Nasa vermehrt Aktivitäten an die Privatwirtschaft ausgelagert. So übernehmen mittlerweile die Firmen SpaceX und Orbital ATK Versorgungsflüge zur ISS. Das Space-Shuttle-Programm der USA wurde 2011 eingestellt. US-Astronauten können seitdem nur noch mit russischen Sojus-Raketen zur ISS gelangen.