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US-Pastor Andrew Brunson in Izmir

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Hausarrest für Pastor: USA drohen Türkei mit Sanktionen

Die USA haben die Türkei aufgefordert, einen amerikanischen Geistlichen frei zu lassen. US-Vizepräsident Mike Pence erklärte, wenn Pastor Andrew Brunson nicht umgehend freikomme, würden die Vereinigten Staaten "erhebliche Strafmaßnahmen" verhängen.

Der Pastor steht in der Türkei wegen Terrorverdacht und Spionage vor Gericht.

"Brunson ist ein unschuldiger Mann, es gibt keine glaubwürdigen Beweise gegen ihn", erklärte Pence. Auf einer internationalen Konferenz sagte er, er habe dem dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan eine Botschaft von US-Präsident Donald Trump zu übermitteln:

"Lassen Sie Pastor Andrew Brunson frei - oder seien Sie darauf vorbereitet, die Konsequenzen zu tragen." Mike Pence, US-Vizepräsident

Brunson drohen bis zu 35 Jahre Haft

Der Pastor wurde gestern aus gesundheitlichen Gründen aus dem Gefängnis entlassen und unter Hausarrest gestellt, wie die Nachrichtenagentur Anadolu berichtet. Er befindet sich seit eineinhalb Jahren in Haft. Ihm drohen bis zu 15 Jahre Gefängnis, weil er "im Namen von Terrorgruppen" Verbrechen begangen haben soll, sowie weitere 20 Jahre Haft wegen Spionage.

Der protestantische Pfarrer wird verdächtigt, Verbindungen zu kurdischen Rebellen und einem Netzwerk des muslimischen Geistlichen Fethullah Gülen unterhalten zu haben, den die türkische Staatsführung für den Putschversuch von 2016 verantwortlich macht. Der Pastor weist die Vorwürfe zurück. Der Prozess gegen ihn soll am 12. Oktober fortgesetzt werden.

Schon gestern hatte Außenminister Mike Pompeo die Freilassung aus der Haft in den Hausarrest als „nicht ausreichend“ kritisiert.