US-Notenbank Federal Reserve
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US-Notenbank Fed: Stärkste Leitzinserhöhung seit knapp 30 Jahren

Zur Bekämpfung der hohen Inflationsrate erhöht die US-Notenbank ihren Leitzins um 0,75 Prozentpunkte. Das ist die drastischste Erhöhung seit 1994. Die neue Zinsspanne liege nun zwischen 1,5 bis 1,75 Prozent, wie die Federal Reserve (Fed) mitteilte.

Im Kampf gegen die hohe Inflation setzt die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) auf die stärkste Leitzinserhöhung seit knapp drei Jahrzehnten. Die Fed gab am Mittwoch eine Anhebung des Leitzinses um 0,75 Prozentpunkte bekannt. Das ist die drastischste Erhöhung seit dem Jahr 1994. In den USA war die Inflation zuletzt auf 8,6 Prozent angestiegen, was die Notenbank unter massiven Druck gebracht hatte.

Dritte Leitzins-Erhöhung binnen weniger Monate

Als Maßnahme im Kampf gegen den starken Anstieg der Verbraucherpreise hatte die Fed in den vergangenen Monaten bereits zwei Mal den Leitzins erhöht: Im März hob die Notenbank den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte an und beendete damit ihre wegen der Corona-Pandemie beschlossene Nullzins-Politik. Anfang Mai folgte dann eine Erhöhung um 0,5 Punkte auf das Niveau zwischen 0,75 und 1,0 Prozent. Die neue Zinsspanne liegt nun zwischen 1,5 und 1,75 Prozent.

Zuletzt hatte sich die Inflation in den USA aber noch verstärkt: Sie stieg im Mai auf 8,6 Prozent und damit den höchsten Wert seit mehr als 40 Jahren. Beobachter hatten eigentlich erwartet, dass die Inflationsrate nach 8,5 Prozent im März und 8,3 Prozent im April weiter zurückgeht. Ziel der US-Notenbank ist eine Inflation von etwa zwei Prozent.

Begrenzter Einfluss auf Preissteigerungen

Eine Herausforderung für die Fed ist es, dass sie manche Ursachen der Preissteigerungen nur begrenzt beeinflussen kann. Die Unterbrechungen globaler Lieferketten und steigende Energiepreise reagieren nicht direkt auf den US-Leitzins. Auch die Folgen des Kriegs in der Ukraine und der Corona-Lockdowns in China kann die Fed nicht kontrollieren.

Die hohe Teuerungsrate sorgt indes auch im Weißen Haus für Kummer: Viele Wähler machen Präsident Joe Bidens Regierung dafür verantwortlich. Grob gesagt: Je höher die Preise, desto mehr fallen Bidens Umfragewerte. Das macht dem Präsidenten und seinen Demokraten zu schaffen, denn sie bemühen sich bei der Kongresswahl im November, ihre knappen Mehrheiten in beiden Parlamentskammern zu verteidigen.

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