Zu voll beladenes Auto
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Zu voll beladenes Auto

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Urlaub mit dem Auto: Richtig packen und sicher ankommen

Autourlaub bedeutet in manchen Familien, dass der halbe Hausstand mit muss. Das Ergebnis mag zwar beachtliches Tetris für Erwachsene sein, kann aber auch gefährlich werden. Wie man das Auto richtig packt und was Campinganfänger beachten sollten.

Laut "ADAC Tourismusstudie", die im März 2023 veröffentlicht wurde, ist das Auto weiter das beliebteste Verkehrsmittel der Deutschen für Urlaubsfahrten. Die Hälfte der Reisenden bestreiten ihren "Haupturlaub" am liebsten mit dem Auto - gerade für Familien also ein praktischer Weg, Kind und Kegel bequem an den Urlaubsort zu bringen. Die Versuchung ist groß, das Auto bis unters Dach vollzupacken, solange noch etwas rein passt. Doch das kann gefährliche Folgen haben. Ein paar Tipps zum richtigen Beladen und zum sicheren Transport von Urlaubsgepäck:

Zuladung und Reifendruck beachten

Bei Flugreisen ist es ganz normal, dass Koffer eine Gewichtsobergrenze haben. Doch auch für Autos gibt es eine zulässige Gesamtmasse, die nicht überschritten werden darf. Im Fahrzeugschein ist diese unter Punkt 15 zu finden. Wie viel man einladen darf, ist leicht zu ermitteln, indem man das Leergewicht von der zulässigen Gesamtmasse abzieht. Ins Leergewicht sind bereits ein Fahrer mit 75 Kilo, alle abgefüllten Betriebsstoffe und ein fast voller Kraftstofftank eingerechnet.

Auch der Reifendruck muss der Zuladung angepasst werden - die Werte finden sich in der Bedienungsanleitung und bei vielen Autos auf einem Aufkleber in der Fahrertür. Mit einem überladenen Fahrzeuge unterwegs zu sein, ist gefährlich, weil sich das Fahrverhalten und der Bremsweg ändern. Wird man überladen von der Polizei erwischt, kann das bis zu 235 Euro Bußgeld und einen Punkt bedeuten.

Fahrgäste mit Trenngitter oder -netz schützen

Grundsätzlich ist es ratsam, den Kofferraum nicht höher als bis zur Oberkante der Rückbank zu beladen. Im Falle eines Unfalls können sonst Koffer oder andere Ladungsgegenstände zu tödlichen Geschossen werden. Wer mehr Gepäck mitnehmen möchte, sollte ein Trenn-Netz oder ein Sicherungsgitter installieren, das für das Fahrzeug zugelassen ist. Schwere Gegenstände gehören immer nach unten, lose Gegenstände wenn möglich in Boxen. Der Kofferraum sollte auch so gepackt werden, dass es keine großen Zwischenräume gibt und Ladung beim Bremsen nicht verrutschen kann. Im Fahrzeuginnenraum und auf den Sitzen hat Gepäck nichts verloren - wenn es nicht anders geht, sollten zu Sicherung die Rücksitzgurte genutzt werden. Außerdem sollten Warndreieck und Verbandskasten als letztes eingepackt werden - im Falle einer Panne oder eines Unfalls sind sie unter dem Gepäck nutzlos.

Besondere Vorsicht bei geliehenen Wohnwagen und Campern

Wohnwagen, ausgebaute Kastenwagen und Wohnmobile haben in den vergangenen Jahren an Beliebtheit stark zugelegt. Von Januar bis Juni 2023 wurden in Deutschland nach Angaben des Caravaning Industrie Verbands 41.500 Reisemobile zugelassen. Im Vergleich zu 2020 sind das rund 4,7 Prozent mehr. Aber auch die Vermietung von Wohnwagen und Reisemobilen hat zugenommen. Das hat zur Folge, dass auch Leute mit wenig Erfahrung in den Campingurlaub starten. Neben den genannten Hinweisen zur Überladung und dem dem zulässigen Gesamtgewicht, muss für das Ziehen von Wohnwagen beim Zugfahrzeug die zulässige gebremste Anhängelast und die Stützlast beachtet werden. Letztere bestimmt, mit wie viel Gewicht der Anhänger auf die Anhängerkupplung drücken darf.

Beim Wohnwagen ist es außerdem wichtig, schwere Gegenstände in der Nähe der Achse, nicht aber dahinter zu positionieren, da sich der Anhänger sonst aufschaukeln kann. Campinganfänger sollten deswegen unbedingt die Hinweise des Vermieters beachten und das Gespann notfalls vor Abreise nochmals auf eine öffentliche Waage fahren. Auskunft darüber, wo die nächstgelegene zu finden ist, können in der Regel die örtlichen Eichämter geben.

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