Er werde Präsident Zeman um ein baldiges Treffen ersuchen, um die Demission offiziell einzureichen, gab der 63 Jahre alte Babis bekannt.
Zeman hatte zuvor erklärt, Babis über längere Zeit kommissarisch im Amt lassen zu wollen und ihm eine zweite Chance zur Mehrheitsfindung eingeräumt. Babis stellte Verhandlungen mit den übrigen acht Parlamentsparteien in Aussicht. Die ANO-Partei verfügt seit der Wahl Ende Oktober über 78 der 200 Sitze im Abgeordnetenhaus.
Bleibt Zeman?
Wie es in Tschechien weitergeht, hängt auch davon ab, ob der 73-jährige Zeman in der Stichwahl am 26. und 27. Januar wiedergewählt wird. Sein Herausforderer Jiri Drahos (68) hatte bereits vor Monaten erklärt, alle verfassungsrechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen zu wollen, um einen anderen Kandidaten als den Wahlsieger Babis mit der Regierungsbildung zu beauftragen. Er begründete dies mit dem drohenden Strafverfahren gegen den Multimilliardär.
Aufhebung der Immunität droht
Dabei geht es um die mutmaßliche Erschleichung von EU-Subventionen in Höhe von knapp 1,6 Millionen Euro. Das Parlament in Prag könnte bereits am Freitag über die Aufhebung der Immunität des Regierungschefs und seines Kompagnons Jaroslav Faltynek entscheiden. Die Zustimmung gilt als sehr wahrscheinlich.