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Sheriff Joe Arpaio bei einer Pressekonferenz (Archivfoto)

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Trump amnestiert umstrittenen Sheriff

Mitten im aufgeheizten Streit um Rassismus in den USA hat Präsident Trump neuen Zorn gestiftet: Er verfügte einen Straferlass für den nach eigener Meinung "härtesten Sheriff Amerikas" Joe Arpaio, verurteilt wegen seines Vorgehens gegen Einwanderer.

Trump, der mit dem entsprechenden Erlass erstmals Gebrauch von seinem Begnadigungsrecht machte, bezeichnete den mittlerweile 85-jährigen früheren Polizisten aus Arizona als "Patrioten", der den südlichen Bundesstaat "sicher" gehalten habe. Arpaio habe über fünfzig Jahre lang einen "bewunderswerten Dienst an unserer Nation" geleistet und sei deshalb ein würdiger Kandidat für eine Amnestie durch den Präsidenten. Während seiner Zeit als Sheriff habe er sein "Lebenswerk" verfolgt, die Öffentlichkeit vor den "Geißeln des Verbrechens und der illegalen Einwanderung" zu schützen.

Verurteilt wegen diskriminierender Verkehrskontrollen

Der erklärte Trump-Anhänger Arpaio war im Juli schuldig befunden worden, eine richterliche Anweisung missachtet zu haben, diskriminierende Verkehrskontrollen von Einwanderern zu unterlassen. Das Strafmaß für den Ex-Polizeichef des Bezirks Maricopa sollte im Oktober verkündet werden.

Der Italo-Amerikaner wurde auch dadurch bekannt, Menschen ohne gültige Papiere in Zeltlager in der Wüste Arizonas eingesperrt zu haben, die er selbst mit Konzentrationslagern verglich - eine Aussage, die er später zurückzog.

Trump: Verurteilt, weil er "seinen Job gemacht" hat

Der demokratische Kongressabgeordnete Joaquin Castro kritisierte, Arpaio sei ein "Eiferer", der über Jahre hinweg Menschen hispanischer Herkunft ins Visier genommen habe. Die Menschenrechtsgruppe UnidosUs bezeichnete den Schritt als "obszön". Der Ex-Sheriff sei der Anstifter für das sogenannte "racial profiling" gewesen, dem gezielten Vorgehen der Polizei gegen Minderheiten.

 Am Dienstag hatte Trump bei einer Rede vor tausenden Anhängern in Arizona gesagt, Arpaio sei verurteilt worden, weil er "seinen Job gemacht" habe.