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Überflutetes Wohngebiet Eldridge Parkway in Houston

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Sturm Harvey: Lage in Texas bleibt dramatisch

Die Lage in den Überflutungsgebieten im US-Bundesstaat Texas bleibt dramatisch, obwohl Sturm Harvey nach Louisiana weiter gezogen ist. In den Städten Beaumont und Port Arthur steigen die Hochwasserpegel.

Das Hurrikanzentrum stufte den Sturm zwar weiter herunter, warnte aber noch immer vor lebensbedrohlichen Bedingungen. In Beaumont und Port Arthur fielen innerhalb von 24 Stunden 66 Zentimeter Regen. Beide Orte liegen nahe der Grenze zu Louisiana - also in der Gegend, wo Harvey in der Nacht zum Mittwoch zum zweiten Mal auf Land getroffen war. In Port Arthur, 160 Kilometer östlich von Houston, musste die größte Ölraffinerie der USA geschlossen werden. In Houston fiel bei einer Chemiefabrik die Kühlung aus. Der Betreiber, der französische Petrochemie-Konzern Arkema, warnte davor, dass Materialien Feuer fangen und explodieren könnten.

Wetterdienst warnt Louisiana

Auch die Bundesstaaten Tennessee und Kentucky rüsteten sich für mögliche Überschwemmungen. In Texas stieg die Zahl der Toten unterdessen weiter: Inoffizielle Schätzungen gingen von mehr als 20 Todesopfern aus, der Sender CNN etwa sprach von mindestens 28. Die US-Marine kündigte an, am Donnerstag die Schiffe USS Kearsarge und die USS Oak Hill vor die Küste von Texas zu schicken. Sie sollen dort die örtlichen Behörden bei den Bergungs- und Rettungsarbeiten unterstützen.

In Louisiana traten die Flüsse Calcasieu und Sabine Rivers über die Ufer. Straßen mussten wegen Überflutungen gesperrt werden. Gouverneur John Bel Edwards erklärte, die Lage sei ernst, aber man stehe bislang besser da als befürchtet. Der Wetterdienst prognostizierte aber schwere Regenfälle und Sturzfluten. 

Künstler spenden für Sturmopfer

Harvey war am Freitag erstmals in Texas auf Land getroffen; binnen weniger Tage fielen in dem Cowboy-Staat bis zu 125 Zentimeter Regen - ein Rekord für das Festland der USA. Rettungskräfte bargen rund 8.500 Menschen aus ihren Häusern, mehr als 30.000 suchten Zuflucht in Notunterkünften.

Die Stiftung von US-Schauspieler Leonardo Di Caprio spendete eine Million Dollar an den neu gegründeten Fonds für die Opfer von Sturm Harvey. Der aus Texas stammende Oscar-Preisträger Jamie Foxx sagte, er habe bereits 25.000 Dollar gespendet und arbeite an einem Spendenmarathon für die Sturmopfer, der gleichzeitig in Los Angeles, New York und Nashville über die Bühne gehen soll. Schauspielkollegin Sandra Bullock gab eine Million Dollar ans Rote Kreuz.