Kaum ein gutes Haar hat Martin Schulz im Sommerinterview der ARD an Angela Merkel gelassen. Knapp einen Monat vor der Bundestagswahl holt der SPD-Spitzenkandidat zum Rundumschlag aus und kritisiert sie in den Themen Mobilität, Umgang mit der Türkei und auch ganz persönlich.
"Sie benutzt die Infrastruktur des Bundes für einen Spottpreis, um zu ihren Wahlkampfauftritten zu fliegen." Martin Schulz
Merkel sei abgehoben und habe den Kontakt zum Bürger verloren. In Sachen Elektromobilität habe sie "keinen Plan". Schulz selbst sprach sich gegen ein konkretes Enddatum für Verbrennungsmotoren aus.
Schulz verschärft Ton gegenüber Türkei
Im Hinblick auf die Türkei und ihren Präsidenten, Recep Tayyip Erdogan, sprach Martin Schulz im ARD-Sommerinterview von einer "Willkürherrschaft". Sollten die aus politischen Gründen inhaftierten Deutschen nicht freikommen, müsse Deutschland dafür sorgen, dass die EU-Beitrittsverhandlungen abgebrochen werden. Auch hier attackierte Schulz Merkel, indem er ihr vorwarf, zu zögerlich auf Erdogans Provokationen zu reagieren.
"Wie lange wollen wir tatenlos zusehen, dass Herr Erdogan uns an der Nase herumführt?" Martin Schulz
Im aktuellen ARD-Deutschlandtrend liegt die Union bei 39 Prozent, die SPD bei 24 Prozent.