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Sozialer Arbeitsmarkt soll Langzeitarbeitslosen Jobs vermitteln

Die Bundesregierung will in den nächsten Jahren die Vollbeschäftigung erreichen – ein ehrgeiziges Ziel. Arbeitsminister Heil (SPD) will einen "Sozialen Arbeitsmarkt" schaffen. Der Chef der Bundesagentur für Arbeit Scheele stimmt zu. Von Henrike Busch

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Er halte den sozialen Arbeitsmarkt für eine ausgezeichnete Idee, sagte Scheele dem SWR. Dabei gehe es um Arbeit, die sowieso gemacht werden muss, wie etwa Gartenarbeiten in der Stadt. Es müsse allerdings aufgepasst werden, dass keine Konkurrenzsituation zum ersten Arbeitsmarkt stattfinde, so der Chef der Arbeitsagentur.

"Das geht aber, in dem man darauf achtet, dass man einzelne Gewerke nicht zu groß macht. Zwanzig zusätzliche Gärtnerhelfer bei vielleicht 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Landschaftsbau sind verträglich, 500 wären es nicht." Detlef Scheele, Chef der Bundesagentur für Arbeit

Insgesamt seien aktuell 1,5 Millionen Menschen von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen. Davon seien 100.000 bis 200.000 Menschen länger als fünf Jahre arbeitslos, weil sie entweder keine Berufsausbildung haben, oder gesundheitlich eingeschränkt sind. Gerade für diese Gruppe sei das vier Milliarden schwere Programm gut, so Scheele. Es sei besser, diese Menschen sinnvoll zu beschäftigen als sie nur zu alimentieren. Hartz IV komplett zu ersetzen, davon hält Scheele nicht viel: Die Probleme blieben die gleichen.

Jeder zehnte Arbeitnehmer hat Nebenjob

Auf der anderen Seite des Arbeitsmarktes lässt sich ein neues Phänomen beobachten: Fast jeder zehnte Arbeitnehmer in Deutschland geht nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit einem Nebenjob nach, damit hat sich die Zahl der Nebenjobber fast verdreifacht. Und das trotz gestiegenem Einkommen, sagt Scheele:

"Im Wesentlichen die Mietsteigerungen in Metropolen führen dazu, dass verfügbare Einkommen stärker belastet werden. Und das führt dazu, dass sich Leute um sich das, was sie hatten, weiterhin leisten zu können, einen Zweitjob annehmen." Detlef Scheele, Chef der Bundesagentur für Arbeit

Das Problem seien aber nicht zu niedrige Löhne, so Scheele. Die Löhne könnten lediglich mit den Mietsteigerungen nicht Schritt halten.