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Wahlplakat von Martin Schulz

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Martin Schulz: "Ich werde Kanzler"

Die Werte sind schlecht. Umfragen sehen die SPD knapp 40 Punkte hinter der Union. Dennoch ist der Kanzlerkandidat Schulz optimistisch. Er habe gute Chancen, die kommende Regierung anzuführen. Außerdem sei nun die Schonzeit für die Kanzlerin vorbei.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Mit scharfen Attacken auf die Autobosse und einem Schulterschluss im Korea-Konflikt starten Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihr SPD-Rivale Martin Schulz in die heiße Wahlkampfphase. 

Rüffel für Autobosse

Merkel verlangte am Wochenende von den großen deutschen Autobauern ein stärkeres Engagement für moderne Antriebstechnologien, bezeichnete aber die von Schulz geforderte europaweite Quote für Elektroautos als undurchdacht. Der SPD-Chef versuchte sich in dieser Debatte mit einer teils noch schärferen Wortwahl von Merkel abzugrenzen.

"Millionenschwere Manager bei VW, bei Daimler hätten die Zukunft verpennt. Wegen des kurzfristigen Effekts in ihren Bilanzen haben sie nichts investiert in den Bereichen, wo wir hätten investieren müssen." Martin Schulz

Und weiter: Nun gebe es in der Abgas-Affäre das Problem, dass die Dieselfahrer - hauptsächlich Pendler, kleine Handwerker, Lieferanten - "die Zeche zahlen" sollten.

"Nee, da bin ich entschieden gegen."SPD-Chef Martin Schulz.

Einig in der Nordkorea-Krise

In der sich zuspitzenden Krise zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkorea demonstrierte Schulz Einigkeit mit Merkels diplomatischem Kurs.

"Es gibt Situationen, da muss ein Volk zusammenhalten" Martin Schulz, SPD-Kandidat

Er wolle den Konflikt nicht zum Wahlkampfthema machen. Zu Journalisten sagte er:

"Sie müssen einfach damit leben, dass ich zu den Politikern gehöre, die Prinzipien haben. Ob das jetzt für den Wahlkampf gut oder schlecht ist." Martin Schulz

Noch sechs Wochen bis zur Wahl

Obwohl die Union in Umfragen mit knapp 40 Prozent derzeit deutlich vor der SPD liegt, gibt sich Schulz selbstbewusst:

"Ich rechne damit, dass ich eine gute Chance habe, die nächste Bundesregierung anzuführen. Ich werde Kanzler." Martin Schulz im ZDF-Sommerinterview

SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann kündigte im "Tagesspiegel" eine Ende der "Schonzeit" für die Kanzlerin an. Man werde die CDU-Vorsitzende von jetzt an "Tag für Tag mit den Herausforderungen und Problemen unseres Landes konfrontieren, aber auch mit den Chancen, die sie verspielt" habe.