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Nicolas Sarkozy

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Sarkozy wirft Richtern Verleumdung vor

Im Korruptionsskandal um den französischen Ex-Präsidenten Nicolas Sarkozy hat der frühere Staatschef der Justiz Verleumdung und einen Mangel an Beweisen vorgeworfen. Seit 2011 werde ihm durch "diese Verleumdung das Leben zur Hölle gemacht".

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Die Zeitung "Le Figaro" veröffentlichte heute auf ihrer Internetseite eine Erklärung Sarkozys. Darin sagte er, dass es gebe keine "greifbaren Beweise", welche die Vorwürfe stützten.

Sarkozy war gestern in der Affäre um illegale libysche Wahlkampfspenden formal der Korruption beschuldigt worden.

Rache des Gaddafi-Regimes?

Zu den weiteren Vorwürfen zählen illegale Wahlkampffinanzierung und Unterschlagung öffentlicher libyscher Gelder. In seiner Erklärung kritisierte Sarkozy, die Vorwürfe gegen ihn beruhten lediglich auf "Aussagen des libyschen Ex-Machthabers Muammar al-Gaddafi, dessen Sohn, Neffen, Cousin, Sprecher und Ex-Ministerpräsidenten". Sarkozy war einer der wichtigsten Befürworter des Nato-Einsatzes in Libyen, der zum Sturz Gaddafis führte.

Sarkozy steht momentan unter Überwachung

Die nun folgenden Ermittlungen müssen nicht zwangsläufig zu einem Prozess führen, auch wenn dies in vielen Fällen geschieht. Sie werden eingeleitet, wenn ein starker Verdacht besteht, der sich in anfänglichen Untersuchungen erhärtet hat. Sarkozy bleibt nicht in Polizeigewahrsam, steht aber unter Überwachung.

Bereits zum zweiten Mal Ermittlungen gegen Sarkozy

Es ist bereits das zweite Mal, dass es Ermittlungen gegen Sarkozy gibt, der von 2007 bis 2012 französischer Staatschef war. Er muss sich auch wegen unrechtmäßiger Ausgaben im Wahlkampf 2012 vor Gericht verantworten. Die Libyen-Untersuchungen wurden 2013 aufgenommen.