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Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats in New York

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Russland verhindert UN-Abstimmung über Feuerpause in Syrien

Der UN-Sicherheitsrat hat sich nicht auf eine Feuerpause für Syrien einigen können - trotz der Gewalteskalation in der Rebellenenklave Ost-Ghouta. Russland stellte sich gegen einen Resolutionsentwurf, der eine 30-tägige Waffenruhe vorsah.

Der russische UN-Botschafter forderte stattdessen eine Reihe von Änderungen des Entwurfs, den Schweden und Kuwait eingebracht hatten. Daraufhin wurde die Sitzung vertagt. Die nächste Abstimmung könnte schon morgen sein.

Dauerbeschuss in Ost-Ghouta

Die 30-tägige Feuerpause hätte ermöglichen sollen, dass Helfer die Menschen in Ost-Ghouta mit Lebensmitteln und Medikamenten versorgen und Verletzte aus der Stadt bringen. Die Stadt steht seit Tagen unter Dauerbeschuss durch syrische Truppen. Das russische Militär unterstützt die Offensive. Hunderte Zivilisten starben, unter ihnen auch viele Kinder. Der syrische Machthaber Baschar al-Assad scheint entschlossen, die Rebellenhochburg zurückzuerobern.

Deutliche Worte aus Deutschland

Das Auswärtige Amt richtete nach der UN-Sitzung schwere Vorwürfe an Russland. Russland habe sich "einmal mehr selbst bei schlimmsten Völkerrechtsverletzungen schützend vor das Assad-Regime" in Syrien gestellt, kritisierte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin.

Es sei "kaum zu verstehen, dass die Mitglieder des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen heute nicht zu einer Einigung gefunden haben", erklärte er. "Sie hätte den geschundenen Menschen in Syrien und vor allem hunderttausenden eingeschlossenen Zivilisten in Ost-Ghuta wenigstens eine Atempause von unaufhörlichen Luftangriffen und brutaler Gewalt verschafft."