Start einer Zircon-Hyperschallrakete von einer russischen Fregatte (Archivbild).
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Start einer Zircon-Hyperschallrakete von einer russischen Fregatte (Archivbild).

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Ereignisse im Russland-Ukraine-Krieg aus KW 33 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Russland-Ukraine-Krieg vom 14. bis 20. August im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

Sonntag, 20. August 2023

20.40 Uhr: Serbien zu mehr Lieferungen russischen Erdgases an Ungarn bereit

Serbien will Ungarn nach Angaben des ungarischen Außenministers mehr russisches Erdgas liefern, sollte die Ukraine ihr Gas-Transitabkommen mit Russland aufkündigen. Der serbische Staatspräsident Aleksandar Vucic habe dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban bei einem Treffen in Budapest versichert, dass Serbien Ungarn dann mehr russisches Gas liefern könne, sagte Außenminister Peter Szijjarto am Sonntag in einer aufgezeichneten Rede.

Ungarn habe in den vergangenen Tagen gehört, dass die Ukraine das Transitabkommen mit Russland beenden wolle, sagte Szijjarto. Der serbische Präsident habe deutlich gemacht, dass Belgrad die nötigen Kapazitäten für Lieferungen durch Serbien nach Ungarn sicherstellen könne.

Der ukrainische Energieminister German Galuschtschenko hatte jüngst angedeutet, dass Kiew das Abkommen wohl nicht verlängern werde. Es bringt russisches Erdgas über die Ukraine in europäische Länder und läuft im kommenden Jahr aus.

Ungarn bezieht rund 80 Prozent seines Erdgases aus Russland, vor allem über die TurkStream-Pipeline, die durch Serbien verläuft.

19.20 Uhr: Selenskyj kündigt Vergeltung für russischen Angriff vom Samstag an

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Sonntag harte Vergeltung für einen russischen Raketenangriff im Zentrum der ukrainischen Stadt Tschernihiw vom Samstag angekündigt. Dabei waren sieben Menschen getötet und fast 150 weitere verletzt worden. "Ich bin sicher, dass unsere Soldaten gegenüber Russland auf diesen Terroranschlag reagieren werden. Spürbar reagieren", erklärte Selenskyj in einer am frühen Sonntagmorgen veröffentlichten Videoansprache.

Unter den Todesopfern in Tschernihiw sei ein sechs Jahre altes Mädchen, zu den Verletzten zählten 15 Kinder, sagte Selenskyj.

18.56 Uhr: Dänemark gibt der Ukraine 19 F-16 Kampfjets

Dänemark will der Ukraine 19 F-16 Kampfjets geben. Das teilt die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf dem Luftwaffenstützpunkt Skrydstrup mit. Die Ukraine hatte zuvor von den Niederlanden und Dänemark feste Zusagen zur Lieferung von F-16-Kampfjets erhalten. Damit kann sie für ihren Kampf gegen die russischen Invasoren erstmals ein modernes Kampfflugzeug westlicher Bauart einplanen.

16.10 Uhr: Selenskyj spricht von "Durchbruch"

Bei einem Besuch in den Niederlanden hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj von einem Durchbruch gesprochen. Damit meint er die F-16-Kampfjets, die Dänemark und die Niederlande an Kiew liefern wollen und die schleppende Gegenoffensive vorantreiben könnten. Selenskyj erwartet 42 Jets, die nach der Ausbildung der ukrainischen Piloten, an sein Land geliefert werden sollen, wie er am Sonntag nach Gesprächen mit Regierungschef Mark Rutte im Nachrichtenkanal Telegram mitteilte.

15.35 Uhr: Scholz lobt russische Opposition

Bundeskanzler Olaf Scholz lobt die russische Opposition in Russland und im Ausland. Es sei wichtig zu sehen, "dass es sehr viele Russen und Russinnen gibt, die auf der Seite derjenigen sind, die sich für Freiheit einsetzen und gegen Imperialismus", sagt Scholz im Bürgerdialog im Kanzleramt. Er selbst habe bereits mit vielen Vertretern der russischen Opposition gesprochen. Diese verdienten Schutz und Gesprächspartner.

14.39 Uhr: Niederlande und Dänemark sagen F-16-Lieferung an die Ukraine zu

Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte hat der Ukraine die Lieferung von F-16-Kampfflugzeugen aus seinem Land und Dänemark zugesagt. Die Maschinen würden der Ukraine zur Verfügung gestellt, sobald nicht näher genannte Bedingungen erfüllt seien, sagte Rutte bei einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Sonntag. Zuvor hatten die beiden auf einem Luftwaffenstützpunkt bei Eindhoven zwei F-16 in Augenschein genommen.

Die Regierung in Kiew bemüht sich seit Monaten um Kampfflugzeuge westlicher Bauart für den Kampf gegen russische Invasionstruppen. Die USA als Herstellerland hatten am Freitag zugestimmt, dass die Niederlande und Dänemark F-16 an die Ukraine liefern. Beide Länder sind auch an der Ausbildung ukrainischer Piloten beteiligt.

13.23 Uhr: Lindner plant jährlich mit fünf Milliarden Euro für Ukraine

Bundesfinanzminister Christian Lindner rechnet vorläufig mit finanziellen Hilfen von fünf Milliarden Euro pro Jahr für die Ukraine. Das sagt der FDP-Chef am Sonntag in Berlin.

12.26 Uhr: Ukraine-Beauftragter des Papstes: EU tut zu wenig

Der Friedensbeauftragte des Papstes für die Ukraine, Kardinal Matteo Zuppi, hat die EU kritisiert. Er fordert mehr Anstrengungen für ein Ende des Krieges. "Sie tut viel zu wenig, sie müsste viel mehr tun", sagte Zuppi dem Mailänder Online-Portal "Il Sussidiario". Die EU müsste auf jede Art und Weise Friedensinitiativen unterstützen. Im Mai hatte Papst Franziskus den Erzbischof von Bologna und Vorsitzenden der Italienischen Bischofskonferenz zum Leiter einer Friedensmission zur Beendigung des Krieges in der Ukraine ernannt. Nach Besuchen und Gesprächen sowohl in der Ukraine als auch in Russland sowie in Washington will Zuppi demnächst nach Peking reisen. Friede sei nicht mit Waffen sondern mit Dialog zu erreichen, so der Friedensbeauftragte Zuppi.

12.13 Uhr: Selenskyj in den Niederlanden eingetroffen - Gespräche mit Rutte

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist in den Niederlanden eingetroffen. Er wird dort den scheidenden Ministerpräsidenten Mark Rutte auf einer Militärbasis in Eindhoven treffen, wie das Büro von Rutte mitteilt. Es wird erwartet, dass die Ukraine erneut weitere Luftabwehrhilfen anfragt.

10.00 Uhr: London: Schläge auf russisches Gebiet für Kiew strategisch wichtig

Britische Geheimdienstexperten sind der Meinung, dass die Schläge der Ukrainer auf russisches Gebiet eine wichtige Strategie in der Abwehr von Moskaus Angriffskrieg sind. Das geht aus dem täglichen Bericht zum Kriegsverlauf des Verteidigungsministeriums in London vom Sonntag hervor. Russlands Präsident Wladimir Putin war beim Einmarsch in die Ukraine vermutlich davon ausgegangen, dass dies nur geringe Auswirkungen auf die Menschen in Russland habe, so die Mitteilung. Nun werde Moskau regelmäßig von Drohnen getroffen. "Die Führung von Russlands Luft- und Weltraumkräften ist höchstwahrscheinlich unter großem Druck, die Luftverteidigung über dem westlichen Russland zu verbessern", hieß es in der Mitteilung weiter.

09.54 Uhr: Rheinmetall beginnt bald Panzerwartung in der Ukraine

Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall will in den kommenden Tagen die Wartung von Panzern in der Ukraine starten. Das sagte der Vorstandsvorsitzende Armin Papperger der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Die ersten zwölf Mitarbeiter aus der Ukraine hätten ihre Ausbildung in Deutschland bereits begonnen. Der Chef des in Düsseldorf ansässigen Konzerns bekräftigte auch die Absicht, möglichst bald in der Ukraine mit der Produktion von Panzern zu beginnen. "Das kann schnell gehen, es gibt dort genügend gut ausgestattete Panzerfabriken aus Sowjetzeiten", sagte er. Der Westen könne nicht für alle Zeiten alle Rechnungen begleichen, das sehe auch Präsident Selenskyj so, fügte Papperger hinzu.

09.43 Uhr: Russland - Versuchter Drohnenangriff auch in Region Rostow

Aus der russischen Region Rostow am Don wird ein weiterer versuchter Drohnenangriff gemeldet. Eine ukrainische Drohne sei am Sonntag abgewehrt worden, teilt die Regionalverwaltung mit. Es habe weder Verletzte noch Sachschäden gegeben.

04.05 Uhr: Moskau meldet erneut abgewehrten Drohnenangriff

Die russische Hauptstadt Moskau hat offiziellen Angaben zufolge erneut einen Drohnenangriff abgewehrt. Es habe in der Nacht einen Versuch gegeben, eine Drohne über Moskau fliegen zu lassen, teilte Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin am frühen Sonntagmorgen auf Telegram mit. Die Luftabwehr habe dies vereitelt, schrieb er weiter. Weitere Details gab es zunächst nicht. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Die beiden Moskauer Flughäfen Wnukowo und Domodedowo hatten in der Nacht vorübergehend Starts und Landungen ausgesetzt.

03.14 Uhr: Gouverneur: Ukrainische Drohne beschädigt Bahnhof von Kursk

Die westrussische Stadt Kursk ist von einer ukrainischen Drohne getroffen worden. Das meldet der Gouverneur der Region, Roman Starowoit. Die Drohne sei auf das Dach eines Bahnhofsgebäudes gestürzt, berichtete der Gouverneur am frühen Sonntagmorgen bei Telegram. Das Dach habe Feuer gefangen. Bei dem Vorfall seien fünf Menschen durch Glassplitter leicht verletzt worden. Einsatzkräfte seien vor Ort.

02.43 Uhr: Moskauer Flughäfen setzen Flugbetrieb aus

Die beiden Moskauer Flughäfen Wnukowo und Domodedowo haben in der Nacht zum Sonntag vorübergehend Starts und Landungen ausgesetzt. Das sagte ein Vertreter der Luftverkehrsdienste der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass. Der Grund für die Aussetzung des Flugbetriebs war zunächst unklar. In jüngster Zeit war die russische Hauptstadt allerdings wiederholt zum Ziel ukrainischer Drohnenangriffe geworden. Durch die Vorfälle war auch immer wieder der Flugverkehr eingeschränkt worden.

01.47 Uhr: Selenskyj - Werden "deutliche Antwort" auf Terroranschlag geben

Nach dem russischen Luftangriff auf das historische Stadtzentrum von Tschernihiw, bei dem nach ukrainischen Angaben mindestens sieben Menschen getötet und 144 verletzt wurden, hat Präsident Selenskyj Vergeltung angekündigt. "Ich bin sicher, dass unsere Soldaten Russland eine Antwort auf diesen Terroranschlag geben werden", sagt Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner nächtlichen Videoansprache zum Abschluss eines Besuchs in Schweden. "Eine deutliche Antwort."

00.07 Uhr: Mindestens sieben Tote bei russischem Angriff auf Tschernihiw in Nordukraine

Bei einem russischen Raketenangriff in der nordukrainischen Stadt Tschernihiw sind offiziellen Angaben zufolge mindestens sieben Menschen getötet worden, darunter ein sechsjähriges Kind. Weitere 144 Menschen seien durch den Beschuss im belebten Stadtzentrum verletzt worden, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache in der Nacht zum Sonntag. Auch unter den Verletzten seien 15 Kinder.

Samstag, 19. August 2023

20.35 Uhr: Training ukrainischer F-16-Piloten offenbar begonnen

Das Training der ukrainischen Piloten an F-16-Kampfbombern hat nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums begonnen. Verteidigungsminister Olexij Resnikow sagte am Samstag, dass auch Ingenieure und Techniker Schulungen bekommen. Wo sie stattfinden, sagte Resnikow allerdings nicht.

Dänemark und die Niederlande haben sich bereiterklärt F-16-Maschinen an die Ukraine zu liefern sowie ukrainische Piloten auszubilden. Bis zur tatsächlichen Lieferung dürften jedoch noch Monate vergehen.

20.00 Uhr: Außenminister Kuleba glaubt weiterhin an Gegenoffensive

Auch wenn Beobachter und Geheimdienste der ukrainischen Gegenoffensive nur noch begrenzte Chancen einräumen, gibt sich der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba gelassen. Zu Beginn des Krieges hätten ausländische Fachleute eine sehr schnelle Niederlage seines Landes prophezeit. Das aber sei nicht eingetreten: "Unterschätzen Sie niemals die Ukraine. Haben Sie Vertrauen. Haben Sie Geduld. Der Sieg ist harte Arbeit."

19.39 Uhr: G20-Ministern streiten sich über Ukraine-Krieg

Der Streit über den Ukraine-Krieg hat beim Treffen der G-20-Digitalminister in Indien eine gemeinsame Abschlusserklärung verhindert. Jedoch verurteilten die meisten Staaten den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verurteilten erneut scharf und forderten einen bedingungslosen Abzug der russischen Truppen. So steht es im Abschlussbericht des Vorsitzlandes Indien zu lesen.

Bundesdigitalminister Volker Wissing (FDP) sagte, dass der russische Angriffskrieg auch online geführt werde und somit die vernetzte Welt bedrohe. Der Krieg habe aus digitaler Perspektive enorme Auswirkungen sowohl auf Unternehmen als auch auf öffentliche Dienstleistungen.

17.10 Uhr: Polen beschließt vorerst keine Russland-Kommission

Die polnische Regierung wird ein umstrittenes Gesetz zur Untersuchung von russischer Einflussnahme wohl nicht mehr vor der Parlamentswahl im Oktober durchbringen. In dieser Angelegenheit werde seine Partei erst "in der nächsten Gesetzgebungsperiode handeln", sagte Ryszard Terlecki, Fraktionsführer der nationalkonservativen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS). Davor hatten schon weniger ranghohe Politiker des Regierungslagers eingeräumt, dass die Zeit für einen Gesetzesbeschluss vor der Wahl zu knapp werde.

Der von Oppositionspolitikern als "Lex Tusk" kritisierte und zuletzt mehrfach geänderte Gesetzentwurf sah die Schaffung einer Kommission vor, die mögliche russische Einflussnahme untersuchen sollte. Politiker mit zu großer Nähe zu Russland hätte die Kommission an den Pranger stellen oder gar aus dem politischen Leben ausschließen können.

14.56 Uhr: Selenskyj in Schweden - Gespräche über Kampfjets

Die Ukraine spricht nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj mit Schweden über mögliche Kampfjet-Lieferungen. Es gehe um Flugzeuge des Modells "Saab JAS 39 Gripen", erklärt Selenskyj nach einem Treffen mit dem schwedischen Ministerpräsidenten Ulf Kristersson in der Nähe von Stockholm.

Selenskyj fand eine humorvolle Formulierung, um seinen Wünschen Nachdruck zu verleihen: "Der schwedische Gripen ist in der Tat der Stolz Ihres Landes, und ich glaube, dass der Ministerpräsident diesen Stolz mit der Ukraine teilen sollte."

14.14 Uhr: Zahl der Toten in Tschernihiw steigt auf sieben

Nach dem russischen Luftangriff auf die nordukrainische Stadt Tschernihiw ist die Zahl der Toten auf sieben gestiegen. Darunter sei ein sechsjähriges Kind, teilte das Innenministerium in Kiew mit. Die Zahl der Verletzten belaufe sich nach aktueller Zählung auf 90, darunter zwölf Kinder sowie zehn Polizisten.

12.35 Uhr: Fünf Tote und viele Verletzte in Tschernihiw

Bei dem russischen Luftangriff auf das Stadtzentrum von Tschernihiw sind nach ukrainischen Angaben mindestens fünf Menschen getötet worden. 37 weitere Menschen seien verletzt worden, darunter elf Kinder, teilt das Innenministerium in Kiew mit. Der Marschflugkörper sei an einem zentral gelegenen Platz eingeschlagen, während Menschen aufgrund eines religiösen Feiertags auf dem Weg zur Kirche gewesen seien.

"Ein gewöhnlicher Samstag, den Russland in einen Tag des Schmerzes und Verlustes verwandelt hat", schrieb Selenskyj weiter. Der Staatschef veröffentlichte ein Video des Einschlagsorts, das Trümmer rund um ein großes Gebäude aus Sowjetzeiten zeigte. Rundherum waren darauf geparkte Autos zu sehen, deren Dächer und Fenster teilweise zerstört waren.

11.33 Uhr: Selenskyj: Russland bombardiert Universität und Theater in Tschernihiw

Die russische Armee hat nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj das Zentrum der Stadt Tschernihiw in der Nordukraine bombardiert. "Eine russische Rakete schlug mitten im Stadtzentrum ein, in unserem Tschernihiw", erklärte Selenskyj auf Telegram. Dabei seien ein Platz, die Polytechnische Universität und ein Theater getroffen worden, es gebe Tote und Verletzte. Der Staatschef veröffentlichte ein Video des Einschlagsorts, das Trümmer rund um ein großes Gebäude aus Sowjetzeiten zeigte. Rundherum waren darauf geparkte Autos zu sehen, deren Dächer und Fenster teilweise zerstört waren.

Der Gouverneur der gleichnamigen Region Tschernihiw, Wjatscheslaw Tschaus, hatte zuvor mitgeteilt, dass die Stadt wahrscheinlich von einer ballistischen Rakete getroffen worden sei. Er rief die Bewohner dazu auf, in Schutzräumen zu bleiben.

Tschernihiw hat knapp 300.000 Einwohner und liegt rund 150 Kilometer nördlich von Kiew in Richtung der Grenze zum mit Russland verbündeten Belarus. Russische Streitkräfte waren durch Tschernihiw marschiert, als sie im Februar 2022 ihre Invasion in die Ukraine begonnen hatten, und wurden dann von ukrainischen Kräften zurückgedrängt.

10.40 Uhr: Selenskyj will in Schweden über Rüstungskooperation sprechen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist nach eigenen Angaben zu einem Besuch in Schweden eingetroffen: "Olena und ich sind in Schweden angekommen", erklärte der ukrainische Präsident am Samstag im vormals Twitter genannten Onlinedienst X und bezog sich damit auf seine Frau. Er werde Gespräche mit der Regierung, politischen Parteien und der schwedischen Königsfamilie führen, schrieb Selenskyj weiter.

Dabei werde es vor allem um "Partnerschaft, Verteidigungszusammenarbeit, EU-Integration und gemeinsame euro-atlantische Sicherheit" gehen. Selenskyj dankte "allen Schweden, die die Ukraine unterstützen".

10.38 Uhr: London: Russen und Ukrainer mit ähnlicher Herausforderung im Krieg

Die russischen Invasionstruppen und die ukrainischen Verteidiger sind nach Ansicht britischer Regierungsexperten mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert. Das sei, entlang der Front gut verschanzte Kräfte zu besiegen, während nur in begrenztem Maß Kräfte vorhanden seien, um neue Angriffe zu starten, hieß es in dem Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London am Samstag.

Der Mitteilung der Briten zufolge gab es größtenteils keine Veränderungen an der Frontlinie in der vergangenen Woche. Nur im Süden setzen die Ukrainer demnach ihre Vorstöße entlang des Flusses Mokri Jaly fort, wo sie trotz vehementen russischen Widerstands das Dorf Urozhaine zurückeroberten. Die Russen hingegen hätten mit versuchten Vorstößen im Gebiet von Kupjansk keinen nennenswerten Erfolg erzielt.

08.55 Uhr: Ukraine meldet Abschuss von 15 russischen Drohnen

Die Ukraine hat nach Angaben ihrer Luftwaffe 15 russische Drohnen bei einem nächtlichen Angriff abgeschossen. 17 iranische Schahed-Drohnen seien bei der Attacke eingesetzt worden, erklärte die Luftwaffe am Samstag im Onlinedienst Telegram. Was mit den anderen beiden russischen Drohnen passierte, teilte sie nicht mit.

Den Angaben zufolge wurden die 17 Angriffsdrohnen vom Typ Schahed-136/131 aus der Region Kursk gestartet. Die Luftabwehr sei in den nördlichen, zentralen und westlichen Regionen aktiviert worden.

07.46 Uhr: Deutscher Rüstungskonzern beginnt bald Panzerwartung in der Ukraine

Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall will in den kommenden Tagen die Wartung von Panzern in der Ukraine starten. "Wir werden noch diesen Monat mit dem Service beginnen", sagte der Vorstandsvorsitzende Armin Papperger der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Die ersten zwölf Mitarbeiter aus der Ukraine hätten ihre Ausbildung in Deutschland bereits begonnen, weitere zwölf kämen hinzu. Deutschland liefert zur Unterstützung der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland unter anderem Leopard-Kampfpanzer. Da der Verschleiß in Gefechten hoch ist, ist eine regelmäßige Wartung wichtig.

Der Chef des in Düsseldorf ansässigen Konzerns bekräftigte auch die Absicht, möglichst bald in der Ukraine mit der Produktion von Panzern zu beginnen. "Das kann schnell gehen, es gibt dort genügend gut ausgestattete Panzerfabriken aus Sowjetzeiten", sagte er. Diese wolle das Unternehmen anmieten und dann auf ein oder zwei Produktionslinien Fahrzeuge mit Nato-Standard fertigen. Die Ukraine müsse bei der Waffenproduktion irgendwann unabhängig werden. "Es kann nicht für alle Zeit der Westen alle Rechnungen begleichen, das sieht auch Präsident Selenskyj so."

06.38 Uhr: Moskau: Raketenangriff auf Krim abgewehrt

Russland hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau einen ukrainischen Raketenangriff auf der russisch besetzten Schwarzmeerhalbinsel Krim abgewehrt. Das berichtet die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass. Das Geschoss sei in der Nacht von der russischen Flugabwehr abgefangen worden. Demnach habe es weder Verletzte noch Schäden gegeben.

04.58 Uhr: Kiew sieht Fortschritte bei Sicherheitsgarantien

Die ukrainische Führung sieht nach eigenen Angaben Fortschritte in ihrem Streben nach westlichen Sicherheitsgarantien vor einer künftigen Aggression Russlands. Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach in seiner am Freitagabend in Kiew verbreiteten Videobotschaft von einem "diplomatischen Erfolg". Inzwischen hätten sich 18 Staaten der Erklärung der Gruppe der sieben führenden Industrienationen (G7) zu solchen Sicherheitsgarantien angeschlossen. Details nannte er nicht.

Mit Blick auf den Unabhängigkeitstag am kommenden Donnerstag (24. August) sagte Selenskyj, die Ukraine habe einen Schritt vorwärts gemacht, um Teil der stärksten Staaten der Welt zu werden.

Der Leiter des Präsidentenamtes in Kiew, Andrij Jermak, teilte im Nachrichtenkanal Telegram mit, dass mit den USA und Großbritannien die Verhandlungen für Sicherheitsgarantien liefen. Beginnen sollten demnach bald auch Gespräche mit anderen G7-Staaten. Bis Jahresende sollten die ersten bilateralen Vereinbarungen unterzeichnet sein, sagte er. Es gehe darum, nach Ende der russischen Invasion keinen neuen Krieg und keine Wiederholung der Aggression Moskaus zuzulassen.

04.16 Uhr: Putin trifft hochrangige Militärchefs

Russlands Präsident Wladimir Putin hat offiziellen Angaben zufolge hochrangige Kommandeure in der südlichen Stadt Rostow am Don getroffen. Im Hauptquartier der "militärischen Spezial-Operation", wie der Krieg gegen die Ukraine in Russland weiter genannt wird, habe Putin unter anderem Generalstabschef Waleri Gerassimow getroffen, teilte der Kreml in der Nacht zum Samstag mit. Auch von Kommandeuren und Offizieren habe er sich Bericht erstatten lassen. Wann genau das Treffen stattgefunden haben soll, war unklar. Auch ein Grund für Putins Besuch wurde nicht genannt.

Das unweit der Ukraine gelegene Rostow am Don hat international auch deshalb besondere Bekanntheit erlangt, weil der russische Söldnerchef Jewgeni Prigoschin es Ende Juni im Zuge seines Kurzzeit-Aufstands mehrere Stunden lang besetzen ließ. Aus Frust gegen die aus seiner Sicht uneffektive russische Militärführung ließ Prigoschin damals seine Kämpfer von Rostow aus Richtung Moskau marschieren.

01.54 Uhr: Ex-US-General: Deutschland und USA zu zögerlich bei Ukraine-Hilfe

Der ehemalige US-General Ben Hodges hat Deutschland und den USA mangelnde Entschlossenheit bei der Unterstützung der Ukraine vorgeworfen. "Will der Westen den Sieg der Ukraine? Mein Glaube schwindet", sagte der ehemalige Befehlshaber der US-Streitkräfte in Europa in einem Interview des "Tagesspiegel". Zwar erlaube die US-Regierung nun ihren Verbündeten, F-16-Kampfjets an die Ukraine zu liefern, ihr langes Zaudern vor der Lieferung sei aber "ein Beispiel für die fehlende Entschlossenheit, der Ukraine zum Sieg zu verhelfen", so Hodges.

Zögerlich sei auch Deutschland bei der Entscheidung über eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern, kritisierte Hodges. Sollte die Gegenoffensive der Ukraine scheitern, "muss man die Regierungen der USA und Deutschlands dafür verantwortlich machen". Ein Scheitern sei indes vermeidbar, wenn die beiden Länder jetzt entschieden handelten.

Entscheidend für den Erfolg der ukrainischen Armee sei "die Fähigkeit zu Präzisionsangriffen über weite Distanzen", argumentiert Hodges. "Dann können die Russen die Krim nicht mehr halten. Es würde zu gefährlich für ihre Schwarzmeerflotte und ihre Luftwaffe, dort weiterhin zu operieren."

Freitag, 18. August 2023

23.50 Uhr: Lawrow rechtfertigt Russlands Besitz von Atomwaffen

Russlands Außenminister Sergej Lawrow rechtfertigt den Besitz von Atomwaffen. "Der Besitz von Atomwaffen ist heute die einzig mögliche Antwort auf einige bedeutende externe Bedrohungen der Sicherheit unseres Landes", zitiert die Nachrichtenagentur Tass Lawrow.

23.36 Uhr: Bericht: Fast 500.000 tote und verletzte Soldaten im Ukraine-Krieg

Im Ukraine-Krieg könnten einem Medienbericht zufolge nach US-Schätzung fast eine halbe Million Soldaten auf beiden Seiten getötet oder verwundet worden sein. Die Zahl der insgesamt seit Kriegsbeginn getöteten oder verwundeten ukrainischen und russischen Truppen nähere sich 500.000, zitierte die "New York Times" am Freitag US-Regierungsbeamte. Diese warnten zugleich, dass die Verluste schwer zu schätzen seien, da Kiew keine Zahlen veröffentliche und vermutet werde, dass Moskau zu geringe Toten- und Verletztenzahlen nennt.

Dem Bericht zufolge gehen die nicht namentlich genannten US-Beamten auf russischer Seite von 120.000 getöteten und 170.000 bis 180.000 verwundeten Soldaten aus. Für die Ukraine sprachen sie demnach von etwa 70.000 getöteten und 100.000 bis 120.000 verletzten Soldaten. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Zahlen nicht.

22.38 Uhr: Biden: Russischer Angriffskrieg betrifft nicht nur Europa

Der russische Einmarsch in die Ukraine betrifft nach Auffassung von US-Präsident Joe Biden nicht nur Europa. "Diese Art von Invasion hat es seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gegeben", sagte Biden am Freitag nach einem Gipfeltreffen mit Japans Regierungschef Fumio Kishida und dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol in Camp David. Es sei nach Kriegsbeginn entscheidend gewesen, "deutlich zu machen, dass die Folgen eines Krieges weit über Europa hinausgehen", sagte er auch mit Blick darauf, was es bedeuten würde, wenn ein asiatisches Land ein anderes Land in der Region derart angreifen würde.

"Wenn wir stillhalten würden, welches Signal würde das an China in Bezug auf Taiwan senden?" Biden betonte außerdem mit Blick auf die Ukraine: "Und was den Frieden angeht, so wollen wir das alle." Allen voran wollten dies die Ukrainer. Die US-Regierung sei darüber ständig mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dessen Team in Kontakt, so Biden. "Russland hat bereits verloren und kann sein ursprüngliches Ziel nicht mehr erreichen, das ist nicht möglich."

22.20 Uhr: Kiew begrüßt US-Zustimmung zu Kampfjet-Bereitstellung

Die Ukraine hat am Freitag die Zustimmung der USA für die Weitergabe von Kampfjets des Typs F-16 an Kiew durch die Niederlande und Dänemark begrüßt. Dies seien "wunderbare Neuigkeiten", schrieb der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow im Onlinedienst X (früher Twitter). Genaue Liefertermine gibt es bislang allerdings noch nicht. Wann die ukrainischen Piloten ihre Ausbildung abschließen werden, ist ebenfalls noch unklar.

22.10 Uhr: Selenskyj sieht Fortschritte bei Sicherheitsgarantien

Die ukrainische Führung sieht nach eigenen Angaben Fortschritte in ihrem Streben nach westlichen Sicherheitsgarantien vor einer künftigen Aggression Russlands. Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach in seiner am Freitagabend verbreiteten Videobotschaft von einem "diplomatischen Erfolg". Inzwischen hätten sich 18 Staaten der Erklärung der G7-Staaten zu solchen Sicherheitsgarantien angeschlossen.

Der Leiter des Präsidentenamtes in Kiew, Andrij Jermak, teilte im Nachrichtenkanal Telegram mit, dass mit den USA und Großbritannien die Verhandlungen für Sicherheitsgarantien liefen. Beginnen sollten demnach bald auch Gespräche mit anderen G7-Staaten. Bis Jahresende sollten die ersten bilateralen Vereinbarungen unterzeichnet sein, sagte er.

21.50 Uhr: US-Regierung weitet Schutzstatus für Ukrainer aus

Die US-Regierung weitet den Schutzstatus für ukrainische Kriegsflüchtlinge aus. Mit diesem Schritt werden voraussichtlich 166.700 Ukrainer Anspruch auf einen sogenannten Temporary Protected Status haben, also einen vorübergehenden Schutzstatus. Derzeit sind es nach Angaben des Heimatschutzministeriums etwa 26.000.

19.15 Uhr: Russland verkündet Sanktionen gegen Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs

Russland hat Sanktionen gegen den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshof (IStGH), Karim Khan, sowie mehrere britische Regierungsverantwortliche und Journalisten angekündigt. Das russische Außenministerium begründete das Vorgehen am Freitag mit Londons "unerschütterlicher militärischer Unterstützung" für Kiew und der "aggressiven Umsetzung (...) einer feindseligen anti-russischen Politik". Insgesamt wurden 54 Menschen auf die russische Liste der gegen Briten gerichteten Sanktionen gesetzt. IStGH-Chefankläger Khan, ebenfalls Brite, hatte Mitte März einen Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin wegen der "illegalen Deportation" tausender ukrainischer Kinder im Zuge des Konflikts zwischen Moskau und Kiew ausgegeben.

18.04 Uhr: Medienbericht - 500.000 tote oder verwundete Soldaten im Ukraine-Krieg

Im Krieg in der Ukraine sind bisher 500.000 Soldaten ums Leben gekommen oder verwundet worden, 300.000 davon auf russischer Seite. In ihrem entsprechenden Bericht beruft sich die "New York Times" auf Vertreter der US-Regierung. Die Zahl der gefallenen russischen Soldaten werde auf bis zu 120.000 geschätzt, die der ukrainischen auf etwa 70.000 Soldaten.

16.37 Uhr: "Washington Post" - Ukraine verfehlt Hauptziel der Offensive

Laut einem Bericht der "Washington Post" kann die Ukraine das Hauptziel ihrer Gegenoffensive nicht erreichen. Die ukrainischen Truppen könnten demnach nicht bis zur strategisch wichtigen Stadt Melitopol im Südosten des Landes vorstoßen und damit die Landverbindung zur Halbinsel Krim, die Russland 2014 völkerrechtswidrig annektiert hatte, kappen. Die Zeitung beruft sich auf Informationen aus Geheimdienstkreisen.

14.44 Uhr: Rumänien will ukrainisches Getreide schneller durchschleusen

Bald soll doppelt so viel ukrainisches Getreide durch Rumänien transportiert werden als bisher - nämlich vier Millionen Tonnen pro Monat. Das versprach Rumäniens Ministerpräsident Marcel Ciolacu am Freitag in Bukarest bei einem Treffen mit seinem ukrainischen Kollegen Denys Schmyhal. Laut letzterem ist Rumänien das drittwichtigste Transitland für den Getreideexport aus der Ukraine.

Die Beschleunigung soll erreicht werden durch mehr Grenzübergänge zwischen den beiden Ländern und durch gemeinsame Zollkontrollen ukrainischer und rumänischer Grenzbeamter.

13.30 Uhr: Niederlande - USA stimmen F-16-Lieferung zu

Laut den Niederlanden haben die USA zugestimmt, dass das Land F-16-Kampfbomber an die Ukraine liefern darf. Die niederländische Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren schrieb auf X (früher Twitter): "Wir begrüßen die US-Entscheidung, den Weg für die Lieferung von F-16-Jets an die Ukraine frei zu machen."

Die Niederlande und Dänemark haben sich bereit erklärt, F-16-Flugzeuge an die Ukraine zu liefern und ukrainische Piloten an ihnen auszubilden. Nach Abschluss des Trainings könnten die Kampfjets auch geliefert werden, sagte Ollongren.

11.03 Uhr: Unicef - Kinder in der Ukraine sind in Not

Das UN-Kinderhilfswerk Unicef hat auf die Not von Kindern in der Ukraine hingewiesen. Aber auch in anderen Ländern benötigten Kinder besonders Hilfe, so in Somalia, Äthiopien oder Afghanistan.

Insgesamt sei 2023 wegen der vielen bewaffneten Konflikte ein "besonders düsteres Jahr für Kinder", so der Geschäftsführer von Unicef Deutschland, Christian Schneider anlässlich des Welttags der humanitären Hilfe, der jedes Jahr am 19. August begangen wird.

09.12 Uhr: Großbritannien - Russland plant neues Schulbuch für besetzte Gebiete

Russland setzt nach Angaben der britischen Regierung nicht nur seine Kämpfe, sondern auch seinen Informationskrieg in der Ukraine fort.

Das Verteidigungsministerium in London verwies am Freitag auf ein neues Lehrbuch über russische Geschichte, das ab dem 1. September auch an Schulen in den besetzten Gebieten ausgegeben werden solle. "Das Buch lobt die sogenannte militärische Spezialoperation und beschreibt die Ukraine als einen ultra-terroristischen Staat."

07.44 Uhr: Moskau macht Ukraine für erneuten Drohnenangriff in Moskau verantwortlich

Russlands Hauptstadt Moskau hat offiziellen Angaben zufolge erneut einen Drohnenangriff unweit des zentralen Wolkenkratzerviertels Moskwa City abgewehrt. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte den Vorfall und machte einmal mehr die Ukraine verantwortlich. Aus Kiew gab es zunächst keine offizielle Reaktion.

Der unbemannte Flugkörper sei gegen 4.00 Uhr am Freitagmorgen (3.00 MESZ) von der Luftabwehr abgeschossen und danach in Trümmerteilen auf einem Ausstellungsgelände an der Uferpromenade aufgeschlagen, teilte Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin auf Telegram mit. Verletzt worden sei niemand.

Alle Moskauer Flughäfen schränkten in der Nacht zwischenzeitlich den Flugbetrieb ein. In sozialen Netzwerken kursierten Videos, die den Moment der Explosion sowie anschließend eine Rauchsäule am Moskauer Himmel zeigen.

07.12 Uhr: In Ukraine gestarteter Frachter erreicht Istanbul

Das deutsche Containerschiff "Joseph Schulte" hat Istanbul erreicht. Der Frachter durchfuhr am Freitag den Bosporus, gestartet war er in Odessa. Laut Lokalmedien soll der Frachter im Hafen von Ambarli im Süden Istanbuls anlegen.

Das vom deutschen Unternehmen Bernhard Schulte Shipmanagement (BSM) betreute Containerschiff lag seit dem 23. Februar 2022 in der ukrainischen Hafenstadt vor Anker und war dann am Mittwoch Richtung Istanbul aufgebrochen. Das Schiff gehört einer chinesischen Bank und der Hamburger Firma Bernhard Schulte. Auf der Webseite Vesselfinder kann die aktuelle Position der Joseph Schulte mitverfolgt werden.

05.01 Uhr: CDU-Politiker Otte fordert Nachbesserung bei Drohnenabwehr

Mit Blick auf den Kauf des Raketensystems Arrow 3 hat der CDU-Politiker Henning Otte auch eine Stärkung der Drohnenabwehr gefordert. "Hier muss die Bundesregierung nachbessern", sagte der Vize-Vorsitzende des Verteidigungsausschusses dem digitalen Medienhaus "Table Media". "Wir haben etwa in der Ukraine, in der Bergkarabach-Region und in Saudi-Arabien gesehen, was drohen kann."

Arrow 3 sei zwar eine notwendige Verstärkung der Abwehr gegen Mittel- und Langstreckenraketen, die Deutschland gefährden könnten. "Ich fordere allerdings auch den Schutz für den Nah- und Nächstbereich, etwa gegen Drohnen und ganze Drohnenschwärme zu stärken."

05.00 Uhr: Knappe Mehrheit gegen Lieferung von Marschflugkörpern an Ukraine

Gut die Hälfte der Menschen in Deutschland ist laut einer aktuellen Umfrage gegen eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. 52 Prozent der Wahlberechtigten äußerten sich ablehnend, wie aus dem ARD-"Deutschlandtrend" im ARD-"Morgenmagazin" hervorgeht. Nur 36 Prozent sind dafür.

Die Ukraine fordert seit längerem von der Bundesregierung die Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper für die Verteidigung gegen Russland. Bisher reagierte die Regierung darauf zurückhaltend.

05.00 Uhr: USA will Weitergabe von F-16-Jets beschleunigen

Die US-Regierung hat angekündigt, Dänemark und den Niederlanden eine schnelle Weitergabe von F-16-Jets an die Ukraine zu ermöglichen. Man habe den beiden Ländern formal zugesichert, dass Anträge auf Genehmigung so beschleunigt würden, dass die Kampfjets an Kiew geliefert werden könnten, sobald die Ausbildung der ukrainischen Piloten und Techniker abgeschlossen sei, bestätigte ein Sprecher des US-Außenministeriums der Deutschen Presse-Agentur in Washington.

Die USA müssen die Übergabe der Militärjets an die Ukraine genehmigen, weil die Maschinen von der US-Firma Lockheed Martin gebaut werden und sensible Technologie an Bord haben. Deshalb hat Washington auch ein Mitspracherecht dabei, wer daran ausgebildet wird. Die Ukraine hatte zuvor erklärt, in diesem Jahr nicht mehr mit den lange erbetenen F-16-Jets zu rechnen.

05.00 Uhr: Litauen schließt zwei Grenzübergänge zu Belarus

Litauen hat zwei seiner sechs Grenzübergänge zum Nachbarland vorübergehend geschlossen. Damit reagiert das Land auf die Präsenz russischer Wagner-Söldner in Belarus. Auf Beschluss der Regierung des baltischen EU- und Nato-Landes sind von Freitag an die beiden Kontrollpunkte Sumskas und Tverecius bis auf Weiteres dicht. Nach Angaben des Innenministeriums sollten dort Betonblöcke und Stacheldrahtrollen errichtet werden. Die anderen vier Grenzübergänge zum autoritär regierten Belarus sollen geöffnet bleiben.

05.00 Uhr: Ukraine - Sind auf gutem Weg zum EU-Beitritt

Die ukrainische Vize-Regierungschefin bewertet die Aussichten auf einen EU-Beitritt ihres Landes optimistisch. Die Regierung in Kiew rechnet damit, dass die Ukraine bis Oktober alle Voraussetzungen für den Beginn der geplanten Verhandlungen über einen EU-Beitritt erfüllen kann. Man arbeite weiter daran, die Bedingungen der EU-Kommission umzusetzen, sagte Vizeministerpräsidentin Olha Stefanischyna am Donnerstag in Kiew.

04.22 Uhr: Russland - Gebäude bei Drohnenangriff in Moskau beschädigt

Das russische Verteidigungsministerium teilt in seinem Statement auf Telegram mit, die unbemannte Drohne hätte seine Flugbahn geändert, nachdem es von der Luftabwehr ins Visier genommen wurde und sei auf ein Bürogebäude gestürzt.

03.49 Uhr: Drohne über Moskau abgeschossen

Über dem Zentrum der russischen Hauptstadt Moskau ist eine Drohne abgeschossen worden. Das teilte der Bürgermeister der Stadt auf seinem Telegram-Kanal mit. Trümmer seien im Bereich des Expo-Centers nieder gegangen, nennenswerte Schäden am Gebäude seien nicht verursacht worden.

Donnerstag, 17. August 2023

23.40 Uhr: USA genehmigen Entsendung von F-16 aus Dänemark und Niederlanden nach Kiew

Die USA genehmigen nach eigenen Angaben die Entsendung von F-16-Kampfjets aus Dänemark und den Niederlanden in die Ukraine zur Verteidigung gegen Russland, sobald die Pilotenausbildung abgeschlossen ist. Das teilt ein US-Regierungsvertreter mit. Die Ukraine hat sich aktiv um die in den USA hergestellten F-16-Kampfflugzeuge bemüht, um der russischen Luftüberlegenheit etwas entgegenzusetzen. Dänemark und die Niederlande, die die Ausbildungskoalition anführen, hatten kürzlich um diese Zusicherungen aus Washington gebeten.

23.20 Uhr: Moskau: Russische Kriegsschiffe wehren ukrainischen Angriff ab

Zwei russische Kriegsschiffe haben nach russischen Angaben einen ukrainischen Angriff mit einem unbemannten Boot nahe der Krim abgewehrt. Das russische Militär teilt mit, dass die Patrouillenschiffe "Pjotliwy" und "Wassili Bykow" auf das ukrainische Boot geschossen und es zerstört hätten.

23.06 Uhr: Russland verdächtigt weiteren US-Bürger der Spionage

Die russischen Behörden gehen wegen "Spionageverdachts" gegen einen russischstämmigen US-Bürger vor. Das Lefortowo-Gericht gab die neuen Vorwürfe gegen den bereits wegen Bestechung zu einer Haftstrafe verurteilten Geschäftsmann nach Angaben russischer Staatsmedien am Donnerstag bekannt. Informationen über die genauere Art der Vorwürfe seien derzeit noch nicht bekannt.

Der Mann wurde nach Medienangaben in Russland geboren, zog aber später in die Vereinigten Staaten und nahm dort die US-Staatsbürgerschaft an. Im September 2022 wurde der Unternehmensmanager in Moskau nach Bestechungsvorwürfen zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Auch das Umfeld des früheren russischen Vizeregierungschefs Arkadi Dworkowitsch soll nach offiziellen Angaben in den Fall verwickelt gewesen sein.

In den vergangenen Jahren hatten mehrfach Festnahmen von US-Bürgern in Russland für Aufsehen gesorgt und die Beziehungen der beiden Länder belastet, zum Teil auch schon vor Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. So wurde der US-Amerikaner Paul Whelan 2020 wegen Spionagevorwürfen zu einer 16-jährigen Haftstrafe verurteilt. 2022 kam die Basketballerin Brittney Griner in Haft, ihr wurde illegaler Drogenbesitz vorgeworfen - sie wurde später gegen den in den USA inhaftierten russischen Waffenhändler Viktor But ausgetauscht.

Im März dieses Jahres verhaftete der russische Geheimdienst FSB den "Wall Street Journal"-Reporter Evan Gershkovich - ebenfalls wegen mutmaßlicher Spionage. Beweise für solche Spionagevorwürfe wurden von russischen Behörden nie geliefert.

Die US-Regierung rief seit 2022 ihre Staatsbürger mehrfach dazu auf, Russland zu verlassen.

22.35 Uhr: Selenskyj bedankt sich bei Deutschland für Luftabwehrsystem

Die Ukraine hat zwei Iris-T-Luftabwehrsysteme aus Deutschland erhalten, wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner Ansprache mitteilt. Selenskyj bedankt sich bei Deutschland für die Lieferung der Waffen, die er als leistungsstarkes und dringend benötigtes System bezeichnet. Die Ukraine wehrt sich gegen russische Luftangriffe. Iris-T ist ein Luftabwehrsystem mittlerer Reichweite. Es besteht aus einem Radar, Abschussvorrichtungen und Raketen.

21.15 Uhr: Ukraine: Regierungsvize zuversichtlich zu EU-Beitrittsverhandlungen

Die ukrainische Vize-Regierungschefin Olha Stefanischyna hat sich zuversichtlich geäußert, dass die Ukraine bis Oktober die Weichen für den Beginn von EU-Beitrittsverhandlungen stellen kann. Bis dahin werde das Land alle vereinbarten gesetzgeberischen und institutionellen Schritte sicherstellen, sagte sie am Donnerstag bei einer Konferenz in Kiew. Für die vollständige Umsetzung dieser grundlegenden Reformen würden hingegen noch Jahre nötig sein.

Im Oktober wird die EU-Kommission darüber entscheiden, ob sie den Staats- und Regierungschefs der EU empfiehlt, Beitrittsgespräche mit der Ukraine aufzunehmen.

Die EU hatte die von Russland angegriffene Ukraine vergangenes Jahr offiziell zum Beitrittskandidaten gemacht. Vor dem Beginn von Beitrittsverhandlungen muss das Land zunächst sieben Voraussetzungen der EU-Kommission erfüllen. Dabei geht es etwa um das Auswahlverfahren ukrainischer Verfassungsrichter und eine stärkere Korruptionsbekämpfung - insbesondere auf hoher Ebene.

20.09 Uhr: Auftritt von Anna Netrebko in Prag abgesagt

In der tschechischen Hauptstadt Prag ist ein geplanter Auftritt der russisch-österreichischen Opernsängerin Anna Netrebko abgesagt worden. Das teilte die Stadtverwaltung mit und verwies auf politische Erwägungen. Erst vor einigen Tagen hatte die Prager Stadtregierung erklärt, alle Parteien der Koalition hätten sich eindeutig gegen das Konzert ausgesprochen, das sie als unsensibel bezeichneten.

Das Prager Gemeindehaus, in dem Netrebkos Auftritt am 16. Oktober stattfinden sollte, und die Künstleragentur der Sopranistin einigten sich daraufhin auf eine Absage. Netrebko werde keine Entschädigung fordern, erklärte ihre Agentur. Tschechien unterstützt die Ukraine im Krieg gegen das russische Militär. Die Regierungskoalition in Prag setzt sich aus denselben Parteien zusammen, die auch die tschechische Regierung bilden.

Netrebko verklagte kürzlich die Metropolitan Opera in New York City, weil das Opernhaus im vergangenen Jahr die Zusammenarbeit mit ihr beendete. Zur Begründung erklärte die Met, die Sängerin habe sich nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine nicht vom russischen Präsidenten Wladimir Putin distanziert. Für die Saison 2023-24 sind Auftritte an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin, der Wiener Staatsoper, dem Teatro alla Scala in Mailand und der Pariser Opéra geplant.

19.55 Uhr: Ukraine startet Rekrutierungskampagne

Mitten in ihrer bereits seit mehr als zwei Monaten andauernden Gegenoffensive startet die Ukraine eine Rekrutierungskampagne. In professionell gestalteten Videos beschreiben bekannte Soldaten ihre Ängste, was einem wesentlichen Hindernis bei der Rekrutierung entgegenwirken soll. "Wir sind alle nur Menschen", sagt Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar. "Wir überwinden diese Angst, um zu gewinnen." Zugleich mahnte Maljar alle Bürger im wehrfähigen Alter, dass sie ihrer Pflicht nachkommen und die Einberufungsbehörden über ihre persönlichen Informationen auf dem Laufenden halten müssen. Die Ministerin betonte, dass nicht alle, die sich deshalb meldeten, automatisch eingezogen würden und auch nicht alle Eingezogenen im Kampfgebiet zum Einsatz kämen.

19.05 Uhr: Lukaschenko: Moskau drängt Belarus nicht in den Krieg

Der russische Präsident Wladimir Putin versucht nach belarussischen Angaben nicht, Minsk in den Krieg in der Ukraine zu drängen. "Belarus zu involvieren... was würde das bringen? Nichts", sagt der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko, einer der engsten Verbündeten Putins, in einem Online-Interview. Lukaschenko erklärt weiter, er sei der Meinung, dass Russland seine Ziele in der von Moskau so genannten "speziellen Militäroperation" in der Ukraine bereits erreicht habe. Die beiden Seiten sollten sich an den Verhandlungstisch setzen und bereit sein, alle Fragen zu diskutieren, einschließlich der Zukunft der Krim und anderer Gebiete, die Moskau beanspruche.

19.03 Uhr: In Odessa ausgelaufener Frachter "Joseph Schulte" erreicht türkische Gewässer

Der als erstes Schiff seit Mitte Juli aus dem Hafen im ukrainischen Odessa ausgelaufene Frachter "Joseph Schulte" hat türkische Gewässer erreicht. Das unter der Flagge Hongkongs fahrende Schiff werde "voraussichtlich" noch am Abend die türkische Metropole Istanbul erreichen, teilte ein Sprecher der Hamburger Reederei Schulte Group mit.

Die "Joseph Schulte" hatte den Schwarzmeerhafen in Odessa am Mittwochmorgen über einen der Korridore für Handelsschiffe verlassen. Diese hatte die Ukraine eingerichtet, nachdem Russland im Juli aus dem Getreideabkommen ausgestiegen war. Das Abkommen hatte der Ukraine trotz des Krieges den Transport von Getreide über das Schwarze Meer ermöglicht.

Ukraines Verkehrsminister Oleksandr Kubrakow erklärte, die Korridore würden "in erster Linie" genutzt, um Schiffen die Ausfahrt zu ermöglichen, die sich bereits zu Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 in ukrainischen Häfen befunden hätten.

Der Frachter "Joseph Schulte" lag Angaben der Hamburger Reederei zufolge seit dem 23. Februar 2022 - also einem Tag vor Beginn des russischen Angriffs - im Hafen von Odessa. Wegen des Kriegs sei es nicht möglich gewesen, das Schiff zu bewegen, erklärte der Sprecher. Die Reederei habe eine Stammbesetzung an Bord behalten.

18.54 Uhr: Raketenschutzsystem aus Israel für Deutschland und seine Nachbarn

Ein israelisches Abwehrsystem soll Deutschland und seinen Nachbarn in rund zwei Jahren einen besseren Schutz vor möglichen Raketenangriffen bieten. Die USA erteilten ihrem Bündnispartner Israel am Donnerstag die Erlaubnis zum Verkauf des Abwehrsystems Arrow 3, wie das israelische Verteidigungsministerium mitteilte. Arrow 3 wurde gemeinsam von Israel und den USA entwickelt, weshalb die USA ein Mitspracherecht haben. Die Verhandlungen über den Kauf hatten im Vorjahr begonnen und waren eine Reaktion auf den Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Mit den Lenkflugkörpern sollen weitreichende feindliche Flugkörper außerhalb der Erdatmosphäre durch einen direkten Treffer zerstört werden.

"Heute ist ein historischer Tag", teilte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit. "Vor 75 Jahren war das jüdische Volk auf dem Boden Nazi-Deutschlands zu Asche zermahlen worden. 75 Jahre später gibt der jüdische Staat Deutschland, einem anderen Deutschland, die Werkzeuge an die Hand, sich zu verteidigen." Dies sei eine historische Wende.

Die US-Billigung galt als letzte größere Hürde für den Vertrag zwischen Deutschland und Israel.

18.37 Uhr: In Ukraine gestarteter Frachter wohl erst am Freitag in Istanbul

Ein im ukrainischen Odessa gestartetes Containerschiff könnte erst am Freitagmorgen in Istanbul eintreffen. Das vom deutschen Unternehmen Bernhard Schulte Shipmanagement (BSM) betreute Schiff verspäte sich voraussichtlich, sagte eine Sprecherin des Unternehmens am Donnerstag. Zunächst sollte die "Joseph Schulte" voraussichtlich im Laufe des Abends am Zielort Istanbul eintreffen. Die "Josef Schulte" saß seit dem 23. Februar 2022 in der ukrainischen Hafenstadt fest und hatte dann am Mittwoch die Anker gelichtet. Sie gehört einer chinesischen Bank und der Hamburger Firma Bernhard Schulte. BSM sei den verschiedenen beteiligten Parteien dankbar, die eine sichere Passage des Schiffs ermöglichten.

Vergangene Woche hatte die Ukraine die Einrichtung eines "humanitären Korridors" im Schwarzen Meer angekündigt. Durch diese Passage sollen Frachtschiffe, die seit Kriegsbeginn in Häfen festsitzen, das Land trotz russischer Drohungen verlassen können.

18.32 Uhr: Moskau: Putin und Raissi sprechen über Brics-Mitgliedschaft des Iran

Der russische Präsident Wladimir Putin und sein iranischer Amtskollege Ebrahim Raissi haben nach russischen Angaben über eine Mitgliedschaft der Islamischen Republik in der Gruppe der Brics-Staaten gesprochen. Das meldete die staatliche Nachrichtenagentur Tass am Donnerstag unter Berufung auf das Präsidialamt in Moskau. Die Gruppe der Brics-Länder besteht aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Bei einem vom 22. bis 24. August geplanten Gipfeltreffen in Südafrika soll über eine mögliche Erweiterung debattiert werden. Die Brics-Staaten stehen für mehr als 40 Prozent der weltweiten Bevölkerung und 26 Prozent der Wirtschaftsleistung.

Die Gruppe sieht sich auch als Gegengewicht zu traditionellen diplomatischen Foren wie der Gruppe der sieben führenden westlichen Industriestaaten (G7). Nach südafrikanischen Angaben haben inzwischen mehr als 40 Länder Interesse an einer Aufnahme signalisiert. Darunter sind neben dem Iran etwa auch Argentinien, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Kasachstan und Algerien.

Iran und Russland, die beide westlichen Sanktionen unterliegen, treiben bereits seit einiger Zeit eine engere Zusammenarbeit voran. Die russische Armee setzt nach ukrainischen Angaben in größerem Umfang iranische Drohnen ein.

17.23 Uhr: Deutschland stellt Ukraine weitere Luftabwehrsysteme, Bodenradare und Nebelmunition bereit

Deutschland hat weitere Militärgüter an die Ukraine geliefert. Die ukrainische Armee erhielt unter anderem zwei zusätzliche Iris-T-Flugabwehrsysteme, wie aus der am Donnerstag aktualisierten Liste der Waffenlieferungen an Kiew hervorging. Dabei handelt es sich um Startgeräte für Raketen mit kürzerer Reichweite.

Zudem erhielt die ukrainische Armee den Angaben zufolge zehn Bodenüberwachungsradare und mehr als 4.000 Schuss Nebelmunition. Deutschland lieferte außerdem weitere Schwerlastsattelzüge samt Auflieger sowie mehrere Wechselladersysteme.

Seit dem Überfall Russlands im Februar 2022 erhält die Ukraine von ihren westlichen Verbündeten massive Militärhilfe. Deutschland ist hinter den USA der größte Unterstützer Kiews.

17.14 Uhr: Amsterdamer Ausstellung zeigt Kriegstagebücher ukrainischer Kinder

In der niederländischen Metropole Amsterdam ist eine Ausstellung über die Kriegseindrücke von Kindern in der Ukraine eröffnet worden.

Zu den Ausstellungsstücken gehören Arbeiten des 15-jährigen Mykola Kostenko, der 21 Tage in der von russischen Truppen belagerten Stadt Mariupol ausharrte. Der Junge malte seine Bilder mit Kugelschreiber auf herausgerissene Notizbuchseiten - andere Utensilien hatte er nicht. Eines zeigt den winzigen Keller, in dem er mit seiner Familie Schutz vor den Granaten der Invasoren suchte, bis ihnen schließlich die Flucht gelang. "Ich habe meine Seele in jedes dieser Bilder hineingelegt", sagte der 15-Jährige übersetzt von einem Dolmetscher. "Das ist das, was ich in Mariupol erlebt habe - was ich gesehen, was ich gehört habe."

Kuratorin Katya Taylor sagte, Tagebücher und Kunst könnten Kindern beim Bewältigen ihrer furchtbaren Erlebnisse helfen.

Der jüngste in der Ausstellung gezeigte Tagebuchschreiber ist der zehnjährige Jehor Krawzow, der ebenfalls in Mariupol lebte, das während der russischen Belagerung zum Symbol des ukrainischen Widerstandswillens wurde. Früher habe er davon geträumt, Bauarbeiter zu werden, heißt es in einem Begleittext zu seinem Tagebuch. In Mariupol habe sich das geändert. "Als wir während der Besatzung aus dem Keller kamen und ich sehr hungrig war, beschloss ich, Koch zu werden, um die ganze Welt zu satt zu machen", schrieb er. "Damit alle Menschen glücklich sind und es keinen Krieg mehr gibt."

17.04 Uhr: Russland ermittelt gegen den Leiter einer Wahlbeobachtergruppe

Die russischen Behörden haben Strafermittlungen gegen einen Leiter einer bekannten unabhängigen Wahlbeobachtungsgruppe eingeleitet. Seinem Mandanten Grigori Melkonjanz, Co-Vorsitzender der Golos-Bewegung, werde vorgeworfen, Aktivitäten einer "unerwünschten Gruppe" organisiert zu haben, sagte der Anwalt Michail Birjukow am Donnerstag. Ihm drohten deshalb bis zu sechs Jahre Haft.

Golos wurde von den russischen Behörden nicht als unerwünscht eingestuft - eine Bezeichnung, die nach einem Gesetz von 2015 die Beteiligung an solchen Organisationen unter Strafe stellt. Die Gruppe gehörte zum Europäischen Netzwerk der Wahlbeobachtungsorganisationen, das 2021 in Russland für unerwünscht erklärt wurde. Die Polizei durchsuchte laut einem Bericht der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Donnerstag in acht Städten die Wohnungen von 14 weiteren Golos-Mitgliedern. Auch die Wohnung von Melkonjanz in Moskau wurde durchsucht. Er wurde zum Verhör mitgenommen.

David Kankija, Mitglied des Golos-Vorstands, brachte das Vorgehen gegen die Gruppe mit den bevorstehenden Regionalwahlen in Russland im September und der Präsidentschaftswahl im Frühjahr 2024 in Verbindung. "Wir sehen dies als eine Form von politischem Druck und einen Versuch, unsere Aktivitäten in Russland zu unterdrücken", sagte Kankija am Donnerstag der Nachrichtenagentur AP.

Golos wurde 2000 gegründet und spielt seither eine Schlüsselrolle bei der unabhängigen Beobachtung von Wahlen in Russland. Im Laufe der Jahre sah sie sich zunehmendem Druck seitens der Behörden ausgesetzt. 2013 wurde die Organisation als sogenannter ausländischer Agent eingestuft - eine Bezeichnung, die eine zusätzliche staatliche Kontrolle nach sich zieht. Drei Jahre später wurde sie vom russischen Justizministerium als Nichtregierungsorganisation aufgelöst. Golos ist weiter tätig, ohne sich als NGO registrieren zu lassen, und hat Regelverstöße bei Wahlen aufgedeckt. 2021 wurde Golos in ein neues Register "ausländischer Agenten" aufgenommen, das vom Justizministerium für Gruppen eingerichtet wurde, die nicht als juristische Person in Russland registriert sind.

16.33 Uhr: Russische Flugzeuge weichen vor Gewitter in EU-Luftraum aus

Beim Umfliegen von Gewittern sind drei russische Passagierflugzeuge mit Ausnahmegenehmigung in den Luftraum von Finnland und Estland ausgewichen. Die russische Luftfahrtbehörde Rosawiazija bedankte sich in einer Mitteilung vom Donnerstag in Moskau für die Hilfe der EU-Nachbarländer. Die EU hat ihren Luftraum eigentlich im Zuge von Sanktionen wegen Moskaus Krieg in der Ukraine für russische Maschinen gesperrt. Den Angaben nach ging es um drei Flüge der russischen Gesellschaften Rossija, Ural Airlines und Nordwind von oder nach Kaliningrad an der Ostsee am Mittwoch.

Auf der Route in die Exklave Kaliningrad müssen russische Piloten wegen der Sperrung des EU-Luftraums einen Umweg über die Ostsee fliegen. Über dem Finnischen Meerbusen gibt es nur einen schmalen Korridor von internationalem Luftraum zwischen Finnland im Norden und Estland im Süden.

Die finnische Verkehrsbehörde Fintraffic bestätigte die Ausnahmegenehmigungen. Wegen der Gewitter seien die Flugzeuge gezwungen gewesen, von den geplanten Routen abzuweichen, sagte Sprecherin Leena Huhtamaa nach Angaben des Rundfunks Yle. Russische und belarussische Flugzeuge dürften finnischen Luftraum nur im Notfall nutzen; dazu zähle das Umfliegen einer gefährlichen Wetterlage. Estland habe das Ausweichmanöver erlaubt, meldete der Rundfunk in der Hauptstadt Tallinn ohne weitere Details.

15.56 Uhr: Neuaufgestellte "Asow"-Brigade im Fronteinsatz in der Ostukraine

Die umstrittene ukrainische Nationalgardebrigade "Asow" ist nach Angaben aus Kiew neu aufgestellt worden und wieder im Fronteinsatz gegen russische Truppen in der Ostukraine. "Die legendäre Spezialbrigade 'Asow' hat mit Kampfeinsätzen im Gebiet des Waldes von Serebrjanka begonnen" sagte der für die Einsatzplanung der Nationalgarde zuständige Oberst Mykola Urschalowytsch gemäß einer Mitteilung am Donnerstag. Serebrjanka liegt im Gebiet Luhansk. Zur Brigade gehört demnach auch eine Artillerieeinheit.

Die 2014 von Rechtsextremisten gegründete Freiwilligeneinheit diente der russischen Propaganda lange Zeit als Beispiel für eine angebliche "Naziherrschaft" in der Ukraine. Moskau hatte den Einmarsch in das Nachbarland vor über 17 Monaten auch mit einer "Entnazifizierung" begründet. Bei den Kämpfen um die Hafenstadt Mariupol war das damalige Regiment 'Asow' eingekesselt worden, die Überlebenden gerieten in russische Gefangenschaft. Vor allem Schwerverwundete wurden später gegen gefangene Russen ausgetauscht.

Mehrere in die Türkei überstellte "Asow"-Offiziere kehrten Anfang Juli nach einem Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in dem Land wieder in ihre Heimat zurück. Der ursprünglichen Vereinbarung nach sollten sie bis zum Kriegsende in der Türkei bleiben. Russland hat die Rückkehr der Kämpfer in die Ukraine als Bruch der Vereinbarung kritisiert.

15.29 Uhr: Russisches Gericht bestraft Google wegen Videos über Ukraine-Krieg

Ein russisches Gericht hat den Internetkonzern Google wegen angeblicher Falschinformationen über den Krieg in der Ukraine zu drei Millionen Rubel (rund 28.600 Euro) Strafe verurteilt. Die Google-Tochter Youtube habe Videos mit falschen Informationen über den Konflikt, der in Russland offiziell militärische Spezialoperation genannt werden muss, nicht gelöscht, entschied das Gericht am Donnerstag. Ähnliche Strafen sind bereits gegen Apple und Wikimedia verhängt worden.

Das Gericht sprach Google russischen Nachrichtenagenturen zufolge darüber hinaus schuldig, Videos nicht entfernt zu haben, die Möglichkeiten aufzeigten, wie sich Minderjährige Zugang zu für sie verbotenen Einrichtungen verschaffen können. Um welche Einrichtungen es sich handelte, meldeten die Nachrichtenagenturen nicht.

15.07 Uhr: Ukraine nicht zu G20-Gipfel eingeladen

Indien hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nicht zum anstehenden Gipfel der wichtigen G20-Länder eingeladen. Das sagte der indische Außenminister Subrahmanyam Jaishankar ausgewählten ausländischen Journalisten, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass und die spanische Nachrichtenagentur EFE berichteten.

Der Gipfel für Staats- und Regierungschefs findet am 9. und 10. September in der Hauptstadt Neu Delhi statt - unter dem Motto "Eine Erde, eine Familie, eine Zukunft". Zu den G20 gehören die Europäische Union und die stärksten Volkswirtschaften aller Kontinente, darunter auch Russland, Deutschland und die USA.

Noch bei dem G20-Gipfel im vorigen Jahr auf der indonesischen Insel Bali war die Ukraine das Topthema. Selenskyj war damals per Video zugeschaltet. Er präsentierte dort auch erstmals seinen aus zehn Punkten bestehenden Friedensplan.

Jaishankar sagte laut den Berichten, dass Indien die Ukraine nicht eingeladen habe, weil die G20 sich für Wachstum sowie Entwicklung einsetzten und nicht Fragen der globalen Sicherheit. Das sei Sache des UN-Sicherheitsrates. Auf dem Gipfel soll es unter anderem um die Themen Energiesicherheit, Düngemittel und Nahrungsmittelversorgung gehen.

Die Ukraine hofft aber weiter, doch noch zum Gipfel eingeladen zu werden. Vizeaußenminister Mykola Totschyzkyj zufolge arbeite Kiew "mit den Partnern" daran, da der Krieg auch ökonomische Folgen habe. "Wir finden, dass die Aufkündigung des Getreideabkommens (durch Russland) eine Herausforderung nicht nur für Afrika, sondern auch für Asien und die gesamte Weltwirtschaft ist", sagte er in der Nacht zum Donnerstag im ukrainischen Nachrichtenfernsehen.

Gastgeber Indien hat beim Ukraine-Krieg eine neutrale Haltung - sowie gute Beziehungen zu westlichen Ländern und zu Russland. Das Land hat aber auch der Ukraine während des Kriegs Hilfsgüter geliefert. Indien habe neben den G20-Vertretern neun weitere Länder eingeladen, hieß es: Bangladesch, Ägypten, Mauritius, die Niederlande, Nigeria, Oman, Singapur, Spanien und die Vereinigten Arabischen Emirate.

13.53 Uhr: Bundesregierung stärkt ukrainische Flugabwehr weiter

Deutschland hat der von Russland angegriffenen Ukraine weitere Militärgüter geliefert, darunter zwei Startgeräte der Kurzstreckenvariante des Flugabwehrsystems Iris-T. Weiter wurden zehn Bodenüberwachungsradare des Typs GO12 und mehr als viertausend Nebelgranaten im Nato-Kaliber von 155 Millimeter in die Ukraine geschickt. Das geht aus der Liste der Bundesregierung zu den Militärhilfen hervor, die am Donnerstag aktualisiert wurde.

Die ukrainische Logistik wird mit vier Schwerlastern und zugehörigen Aufliegern sowie acht Wechselladersystemen gestärkt. Allein 2023 soll sich damit die militärische Unterstützung auf rund 5,4 Milliarden Euro belaufen. Die Ukraine wehrt mit massiver westlicher Hilfe seit über 17 Monaten eine russische Invasion ab. Deutschland ist nach den USA einer der militärischen Hauptunterstützer des osteuropäischen Landes.

13.40 Uhr: Pro-russische Separatisten verurteilen fünf ukrainische Soldaten zu langen Haftstrafen

Pro-russische Separatisten im Osten der Ukraine haben russischen Angaben zufolge fünf ukrainische Soldaten zu langen Haftstrafen verurteilt. Ihnen wurde nach Angaben des russischen Ermittlungskomitees vom Donnerstag und Mittwoch "Mord" und die "grausame Behandlung von Zivilisten" vorgeworfen. Das Ermittlungskomitee ist für die großen Fälle in Russland zuständig.

Zwei Soldaten wurden den Angaben zufolge zu jeweils 22 Jahren Haft verurteilt. Die Männer, die während der russischen Offensive gefangen genommen worden waren, wurden der "grausamen Behandlung der Zivilbevölkerung" und der "Anwendung verbotener Methoden in einem bewaffneten Konflikt" für schuldig befunden, wie das Ermittlungskomitee erklärte. Die russischen Ermittler hatten ihnen vorgeworfen, im März vergangenen Jahres einen 44-Jährigen exekutiert zu haben, der die Position ukrainischer Stellungen in Mariupol beobachtet hatte. Die Stadt war nach einer monatelangen Belagerung von der russischen Armee erobert worden.

Ein dritter ukrainischer Soldat wurde zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Am Mittwoch hatte das russische Ermittlungskomitee bereits bekannt gegeben, dass zwei weitere ukrainische Soldaten zu jeweils 24 Jahren Gefängnis verurteilt wurden. Ihnen wurde vorgeworfen, im Februar und März 2022 Wohnhäuser und zivile Infrastruktur in Mariupol mit Mörsern beschossen zu haben.

Die Urteile wurden vom "Obersten Gericht" der von Moskau kontrollierten Volksrepublik Donezk im Osten der Ukraine verhängt. Russland hatte im vergangenen Jahr die Annexion der Volksrepublik erklärt, was von der internationalen Gemeinschaft nicht anerkannt wurde.

13.03 Uhr: Ukrainerin Charlan über Handschlag-Eklat: Familie im Schutzkeller

Gut drei Wochen nach ihrer umstrittenen Disqualifikation bei der Fecht-WM hat die Ukrainerin Olha Charlan noch einmal ihre Beweggründe für den verweigerten Handschlag mit der Russin Anna Smirnowa erklärt. "Ich habe am Tag vor dem Kampf mit meiner Familie telefoniert. Sie waren im Schutzkeller und ich sollte am nächsten Tag gegen eine Russin fechten. Wie soll ich ihr die Hand geben", sagte die 32 Jahre alte Ukrainerin in einem ARD-Beitrag. Man können sie nicht zum Handschlag zwingen, sagte sie. Ihre Heimatstadt Mykolajiw im Süden der Ukraine ist immer wieder Ziel russischer Angriffe gewesen.

Nach ihrem Sieg gegen die unter neutraler Flagge angetretene Russin Anna Smirnowa (23) bei der Fecht-Weltmeisterschaft in Mailand war die Mannschafts-Olympiasiegerin disqualifiziert worden. Der Fecht-Weltverband FIE hob ihre Disqualifikation wenig später wieder auf. Zudem wurde die umstrittene Handschlagregel aufgehoben. Sie wird künftig durch eine Grußgeste mit den Waffen ersetzt. Die Disqualifikation der viermaligen Mannschaftsweltmeisterin hatte angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine international für große Empörung gesorgt.

IOC-Chef Thomas Bach hatte Charlan nach dem Eklat einen Olympia-Platz versprochen. "Angesichts deiner besonderen Situation wird dir das Internationale Olympische Komitee einen zusätzlichen Quotenplatz für die Olympischen Spiele in Paris 2024 zuweisen, falls du dich in der Zwischenzeit nicht qualifizieren kannst", schrieb Bach in einem persönlichen Brief an die Säbelfechterin.

12.23 Uhr: Chinas Verteidigungsminister in Minsk für militärische Zusammenarbeit

Chinas neuer Verteidigungsminister Li Shangfu und der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko haben in Minsk die Absicht einer stärkeren militärischen Kooperation bekräftigt. "Unsere ganze Zusammenarbeit – und sie ist sehr bedeutend – richtet sich in keinem Fall gegen Drittstaaten. Das brauchen wir nicht. Wir müssen unsere Staaten und unsere Völker schützen", sagte Lukaschenko am Donnerstag nach Angaben der staatlichen belarussischen Nachrichtenagentur Belta in Minsk.

"Ziel meines Besuchs in Belarus ist die Umsetzung wichtiger Vereinbarungen auf Ebene der Staatschefs und die weitere Festigung der bilateralen militärischen Zusammenarbeit", sagte Li Shangfu laut russischer Übersetzung. Er hatte zuvor die Moskauer Sicherheitskonferenz besucht. Die militärische Kooperation war bei Lukaschenkos Staatsbesuch in China Anfang des Jahres vereinbart worden. Lukaschenko kündigte für 2024 Militärmanöver mit China an.

Lukaschenko betonte, dass sich Belarus militärisch vor allem auf seine "Freunde" Russland und China verlasse. Belarus und China seien auf einer Linie, wenn es um den Aufbau einer multipolaren Welt gehe. Lukaschenko spricht sich wie der russische Präsident Wladimir Putin immer wieder gegen eine Vormachtstellung der USA aus.

12.02 Uhr: Ukrainische Armee rückt an Südfront weiter vor

Nach der Befreiung des ukrainischen Dorfes Uroschajne im Gebiet Saporischschja ist die ukrainische Armee eigenen Angaben zufolge weiter vorgerückt. "Im Abschnitt südlich von Uroschajne hatten sie Erfolg und sie setzen sich auf den neu erreichten Positionen fest", sagte der Sprecher des Generalstabs, Andrij Kowaljow, einer Mitteilung zufolge. Die ukrainische Artillerie bekämpfe gegnerische Ziele und dabei insbesondere Stellungen feindlicher Geschütze.

An den Ostabschnitten der Front bei Kupjansk und Lyman seien zudem russische Angriffe abgewehrt worden. "Der Gegner hat erfolglose Angriffshandlungen im Bereich von Senkiwka im Gebiet Charkiw und Bohdaniwka im Gebiet Donezk unternommen", sagte Kowaljow. Die «schweren Kämpfe» dauerten an.

10.22 Uhr: Strack-Zimmermann - Raketenabwehrsystem wird zum Schutz beitragen

In einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, dass sie "sehr erleichtert" über die Erlaubnis der USA zur Lieferung des israelischen Raketenabwehrsystems Arrow 3 sei. Es werde bis Ende 2025 einsatzfähig sein und Teil eines europäischen Luftverteidigungssystems werden, so die FDP-Politikerin.

09.59 Uhr: Kuleba - Ukraine garantiert Verzicht auf Einsatz westlicher Waffen in Russland

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat zugesagt, von westlichen Verbündeten gelieferte Waffen nicht auf russischem Gebiet einzusetzen. "Wenn unsere Partner uns bitten, eine Garantie zu geben, dass diese oder jene Waffe nur auf dem Gebiet der Ukraine eingesetzt wird, dann geben wir diese Garantie und halten sie ein", sagte Kuleba in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP. Kiew habe derlei Garantien bereits einige Male abgegeben und sich auch daran gehalten, sagte Kuleba.

08.54 Uhr: In Ukraine gestarteter Frachter am Abend in Istanbul erwartet

Ein im ukrainischen Odessa gestartetes Containerschiff wird noch am Donnerstag in Istanbul erwartet. Das vom deutschen Unternehmen Bernhard Schulte Shipmanagement (BSM) betreute Schiff steuere aktuell durch rumänische Hoheitsgewässer, sagte eine Sprecherin des Unternehmens am Donnerstag. Die "Joseph Schulte" werde voraussichtlich im Laufe des Abends am Zielort Istanbul erwartet. Die "Josef Schulte" gehört einer chinesischen Bank und der Hamburger Firma Bernhard Schulte. Die aktuelle Position des Containerschiffes kann auf verschiedenen Webseiten nachverfolgt werden, unter anderem auf der Seite von Vesselfinder.

08.35 Uhr: London - Ukraine hat genügend Energiereserven für Winter

Nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums ist die Energieversorgung in der Ukraine im kommenden Winter gesichert. Die Ukraine werde vermutlich über ausreichend Treibstoffvorräte verfügen, teilte das Ministerium in London mit. Zudem habe die ukrainische Regierung den Bergbausektor "wirksam mobilisiert" und könne eine kontinuierliche Kohleversorgung für Wärmekraftwerke und Heizkraftwerke stemmen. "Erhebliche Gasvorräte" stünden ebenfalls zur Verfügung.

08.01 Uhr: USA billigen Verkauf von Raketenabwehrsystem an Deutschland

Israel darf sein Raketenabwehrsystems Arrow 3 an Deutschland verkaufen. Das teilte das israelische Verteidigungsministerium am Donnerstag mit. Das US-Außenministerium habe Israel am Donnerstag die Zustimmung der Regierung übermittelt. Damit ist der Weg für den Deal über vier Milliarden Euro grundsätzlich frei. Es sei der größte Rüstungsdeal der israelischen Geschichte, hieß es in der Mitteilung des Ministeriums.

05.00 Uhr: Deutscher Frachter passiert ukrainische Gewässer

Das deutsche Containerschiff "Joseph Schulte" hat ohne Zwischenfälle den ukrainischen Teil des Schwarzen Meeres erfolgreich durchquert. Das bestätigte eine Sprecherin der Hamburger Reederei. Das Schiff unter der Flagge von Hongkong hatte einen Tag vor Beginn der russischen Invasion in Odessa festgemacht und dann wegen des Angriffskriegs anderthalb Jahre dort festgesessen. Am Mittwochmorgen verließ es den Hafen - und nutzte dabei als erstes Schiff einen von der Ukraine eingerichteten temporären Korridor, der von und zu ukrainischen Seehäfen führt. Er kann von Handelsschiffen auf eigenes Risiko genutzt werden.

05.00 Uhr: USA: Putin ist die weltweite Ernährungssicherheit egal

Die USA verurteilten derweil die russischen Angriffe auf ukrainische Häfen an der Donaumündung, die für den Getreideexport wichtig sind. Kremlchef Wladimir Putin sei die weltweite Ernährungssicherheit egal, sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums. Die Angriffe führten zu einer weiteren Eskalation der globalen Ernährungskrise und hielten die Lebensmittelpreise hoch. Das treffe diejenigen, die besonders auf das Getreide angewiesen seien, und ukrainische Landwirte.

03.18 Uhr: Ukraine schließt Gespräche mit Russland über Gastransit aus

Die Regierung in Kiew will sich nicht an Gesprächen mit Russland über den Transit von russischem Gas durch ukrainisches Territorium beteiligen. "Wir werden ganz sicher nicht an Gesprächen mit den Russen teilnehmen, das ist absolut klar", sagte der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko."Das nächste Jahr wird zeigen, ob Europa ohne russisches Gas auskommen kann." Die Voraussetzungen dafür seien seiner Ansicht nach gegeben. Russland hatte in Aussicht gestellt, den Vertrag über den Gastransit durch die Ukraine über das Jahr 2024 hinaus zu verlängern, wenn die Europäische Union (EU) weiterhin russisches Gas benötige. Die EU hat sich im Rahmen der Sanktionen gegen Russland wegen des Einmarschs in die Ukraine verpflichtet, bis 2027 auf russisches Gas zu verzichten.

01.47 Uhr: Russischer Botschafter - "Effektive Kanäle" für Gefangenenaustausch

Der russische Botschafter in den USA verweist in Bezug auf zwei wegen Spionagevorwürfen inhaftierte US-Bürger auf offizielle Kanäle. Die "effektiven Kanäle" hätten sich als effektiv erwiesen, schrieb Anatoli Antonow auf Telegram mit Blick auf den Gefangenenaustausch des russischen Waffenhändlers Viktor Bout und des russischen Piloten Konstantin Jaroschenko gegen den US-Basketballstar Brittney Griner und den ehemaligen US-Soldaten Trevor Reed im vergangenen Jahr. Die russischen Sicherheitsdienste sind jedoch oft nicht bereit, Personen freizulassen, die sie für Spione halten. Russland weigert sich bis heute, den ehemaligen Marinesoldaten Paul Whelan auszutauschen, der 2018 unter Spionagevorwürfen verhaftet und 2020 zu 16 Jahren Haft verurteilt wurde. Auch der US-Journalist Evan Gershkovich befindet sich weiterhin in Untersuchungshaft. Das US-Außenministerium bezeichnet die Vorwürfe gegen die beiden Männer als haltlos.

00.12 Uhr: Ukraine - Keine Hoffnung auf F-16 in diesem Jahr

Die Ukraine kann nach eigenen Angaben in diesem Jahr keine F-16-Kampfjets aus US-Produktion einsetzen. "Es ist bereits klar, dass wir die Ukraine in diesem Herbst und Winter nicht mit F-16-Kampfflugzeugen verteidigen können", sagt Luftwaffensprecher Juri Ihnat im ukrainischen Fernsehen. Die Ukraine hat ihre westlichen Verbündeten wiederholt um F-16-Kampfflugzeuge gebeten. US-Präsident Joe Biden unterstützte im Mai Ausbildungsprogramme für ukrainische Piloten an F-16-Flugzeugen, nannte aber noch keinen Zeitplan für die Lieferung. Der Westen hat wiederholt betont, keine direkte Konfrontation zwischen dem von den USA unterstützten Militärbündnis NATO und Russland provozieren zu wollen.

Mittwoch, 16. August 2023

22.20 Uhr: Ukraine steigert Drohnenproduktion

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Bedeutung von Drohnen für die Verteidigung seines Landes gegen den russischen Angriffskrieg betont. "Drohnen sind die "Augen" und der Schutz an der Front. (...) Drohnen sind eine Garantie dafür, dass Menschen nicht mit ihrem Leben bezahlen müssen in Fällen, in denen Drohnen eingesetzt werden können", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Die Ukraine sei dabei, die Produktion der unbemannten Objekte "erheblich" zu steigern. Selenskyj unterstrich auch, wie wichtig Drohnen-Lieferungen durch internationale Partner seien.

"In jeder Brigade fragen die Kämpfer als erstes nach Drohnen, elektronischer Kriegsführung und militärischer Luftverteidigung", sagte der ukrainische Staatschef mit Blick auf mehrere Frontbesuche, die er in den vergangenen Tagen absolvierte.

21.25 Uhr: Schweden geht Verdacht auf Verstöße gegen Sanktionen nach

Die schwedische Regierung hegt den Verdacht, dass ein Anstieg von Exporten in Nachbarländer Russlands auf Verstöße gegen Sanktionen hindeuten könnte. Das Außenministerium in Stockholm teilte mit, die nationale Handelsbehörde sei deshalb mit Ermittlungen betraut worden. Schweden hat wie zahlreiche andere Länder auch nach dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 Strafmaßnahmen verhängt, die die Wirtschaft Russlands treffen sollen.

20.30 Uhr: USA erklären Moskaus Angriffe auf ukrainische Donau-Häfen für inakzeptabel

Die USA haben die russischen Angriffe auf für den Getreideexport wichtige ukrainische Häfen an der Donaumündung verurteilt. Kremlchef Wladimir Putin sei die weltweite Ernährungssicherheit egal, sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums. Die Angriffe führten zu einer weiteren Eskalation der globalen Nahrungsmittelkrise und hielten die Nahrungsmittelpreise hoch. Das sei "inakzeptabel" und eine Eskalation. Es treffe diejenigen, die besonders auf das Getreide angewiesen seien, und ukrainische Landwirte.

20.13 Uhr: Deutsches Schiff hat ukrainische Gewässer erfolgreich durchquert

Mehrere Stunden nach dem Auslaufen aus dem südukrainischen Hafen Odessa hat das deutsche Frachtschiff "Joseph Schulte" den ukrainischen Teil des Schwarzen Meeres erfolgreich durchquert. "Ich kann bestätigen, dass das Schiff die ukrainischen Gewässer verlassen hat", teilte eine Sprecherin der Bernhard Schulte Shipmanagement (BSM) in Hamburg am Mittwochabend auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Laut dem Schiffsinformationsdienst Marine Traffic fuhr der Frachter zu diesem Zeitpunkt in rumänischen Gewässern unweit des Ortes Sfântu Gheorghe.

Das Schiff unter der Flagge von Hongkong hatte wegen des russischen Angriffskrieges zuvor anderthalb Jahre in Odessa festgesteckt. Am Mittwochmorgen dann verließ die "Joseph Schulte" den Hafen - und nutzte dabei als erstes Schiff einen von der Ukraine eingerichteten temporären Korridor, der von und zu den Seehäfen des angegriffenen Landes führt. Er kann von Handelsschiffen auf eigenes Risiko genutzt werden. Der Besatzung, die ausschließlich aus ukrainischen Seeleuten besteht, gehe es gut, teilte die Reederei mit. Laut ukrainischen Angaben nimmt der Frachter Kurs auf den Bosporus.

Das Schiff transportiert den Angaben zufolge mehr als 2100 Container mit etwa 30.000 Tonnen allgemeiner Fracht. Es hatte am 23. Februar 2022 in Odessa festgemacht. Einen Tag später marschierte Russland im Nachbarland ein und blockierte die Häfen. Mehr als 60 Schiffe aus vielen Ländern teilten seitdem das Schicksal der "Joseph Schulte".

18.20 Uhr: Litauen schließt zwei Grenzübergänge zu Belarus

Litauen wird in Reaktion auf die Präsenz russischer Wagner-Söldner in Belarus zwei seiner sechs Grenzübergänge zum Nachbarland vorübergehend schließen. Die Regierung des baltischen EU- und Nato-Landes entschied am Mittwoch in Vilnius, die beiden Kontrollpunkte Sumskas and Tverecius zum 18. August bis auf weiteres dicht zu machen. "Diese Entscheidung ist eine der Präventivmaßnahmen, um die Bedrohungen der nationalen Sicherheit und mögliche Provokationen an der Grenze einzudämmen", sagte Innenministerin Agne Bilotaite. Dadurch könnte mehr Personal zur Überwachung und zum Schutz der Grenze eingesetzt werden.

Litauen hat eine fast 680 Kilometer lange Grenze zu Russlands engem Verbündeten Belarus. Der Baltenstaat ist wie Polen und Lettland besorgt wegen Aktivitäten der russischen Privatarmee Wagner im Nachbarland. Deren Truppen hatten nach dem gescheiterten Aufstand gegen Moskau ihr Lager in Belarus aufgeschlagen - und sollen nach Angaben der Führung in Minsk die belarussische Armee schulen. Nach Angaben von Grenzschutz-Chef Rustamas Liubajevas könnten bis zu 4500 Wagner-Kämpfer in der autoritär regierten Ex-Sowjetrepublik sein.

Nach Angaben von Bilotaite diskutierten die baltischen Staaten und Polen auch über die Möglichkeit einer vollständigen Schließung ihrer Grenzen zu Belarus. Dazu soll es Ende des Monats Gespräche in Warschau geben, sagte sie der Agentur BNS zufolge.

16.55 Uhr: Russland erwägt für Exporteure Pflicht zum Devisen-Verkauf

Im Kampf gegen den Absturz des Rubel werden Insidern zufolge weitere Notmaßnahmen erwogen. Die russischen Behörden diskutierten, Exportunternehmen erneut dazu zu verpflichten, Deviseneinnahmen in Rubel umzutauschen, sagten fünf mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Einer hochrangigen Person zufolge könnte dies jeden Augenblick erfolgen. Die mögliche Wiedereinführung der Umtauschpflicht ist eine Reaktion auf den Kursrutsch der Landeswährung. Der Rubel war zu Wochenbeginn zum Dollar auf den tiefsten Stand seit 17 Monaten gefallen. Auch eine kräftige Zinserhöhung der Notenbank um 3,50 Prozentpunkte auf zwölf Prozent am Dienstag scheint den Kursverfall bislang nur verlangsamt zu haben. Die russische Zentralbank und das russische Finanzministerium reagierten nicht auf Anfragen nach einer Stellungnahme.

15.25 Uhr: UBS und Credit Suisse dürfen Russlandgeschäft nicht verkaufen

Die Schweizer Großbank UBS bleibt im Russland-Geschäft unter Druck. Ein Gericht in Moskau untersagte der UBS und ihrer Tochter Credit Suisse den Verkauf von Anteilen an ihren russischen Gesellschaften. Damit gab es einem Antrag der russischen Zenit Bank statt. Das russische Finanzinstitut befürchtet, dass es bei einem Rückzug der UBS aus Russland Verluste auf seinen Forderungen gegenüber der Schweizer Bank erleiden würde. Das ist einem Gerichtsurteil zu entnehmen, wie die russische Nachrichtenagentur Interfax und die Schweizer Nachrichtenagentur AWP übereinstimmend berichteten. Die UBS wollte dazu nach AWP-Angaben keine Stellungnahme abgeben.

15.05 Uhr: Russland weist Moskau-Korrespondentin von "Politico" aus

Die russische Regierung hat die Moskau-Korrespondentin der Europa-Ausgabe des US-Nachrichtenmagazins "Politico", Eva Hartog, des Landes verwiesen. "Eva Hartog hat Moskau sicher verlassen, nachdem die Verlängerung ihres Visums und die Übertragung ihrer Presseakkreditierung an "Politico" von den russischen Behörden abgelehnt wurden", schrieb der Chefredakteur von "Politico Europe", Jamil Anderlini, am Mittwoch in einer Erklärung. Zuvor soll Hartog vom russischen Außenministerium aufgefordert worden sein, das Land innerhalb von sechs Tagen zu verlassen. Der Fall der 35-jährigen Niederländerin ist der Nachrichtenplattform zufolge die erste bekannte Ausweisung eines ausländischen Journalisten aus Moskau seit dem russischen Überfall auf die Ukraine vor mehr als 17 Monaten.

14.45 Uhr: Russischer FSB vereitelt Grenzübertritt von ukrainischen Saboteuren

Der russische Geheimdienst FSB hat der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge den Grenzübertritt von ukrainischen "Saboteuren" in die russische Region Brjansk vereitelt. Dabei seien vier Menschen getötet worden. Bereits am Dienstag war es Gouverneur Alexander Bogomas zufolge zu einem ähnlichen Vorfall gekommen.

13.40 Uhr: Russland greift Hafenanlagen an der Donau an

Das russische Militär hat in der Nacht zum Mittwoch erneut Hafenanlagen und Lagerhäuser entlang der Donau angegriffen. Hauptziele des nächtlichen Drohnenbeschusses in der Region waren nach Angaben von Gouverneur Oleh Kiper Hafenterminals und Getreidesilos, unter anderem im Donaudelta. Die Luftabwehr fing laut Militärangaben 13 Drohnen ab. Russland greift seit Wochen immer wieder die Infrastruktur im Donaudelta an, manche der Ziele lagen nur etwa 15 Kilometer von der rumänischen Grenze entfernt.

13.20 Uhr: Russland begrüßt neuen deutschen Botschafter mit Vorwürfen

Der neue deutsche Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff, ist vom russischen Außenministerium mit heftigen Vorwürfen gegen Deutschland begrüßt worden. Der bisherige FDP-Bundestagsabgeordnete übergab am Mittwoch in Moskau im Außenministerium sein Beglaubigungsschreiben. Dabei habe die russische Seite den "konfrontativen und unfreundlichen Charakter" der deutschen Politik in den bilateralen Beziehungen bemängelt, teilte das Ministerium mit. Die antirussische Politik Deutschlands mache jahrzehntelange Zusammenarbeit zum gegenseitigen Vorteil zunichte; es herrsche eine "unvernünftige Russophobie".

13.05 Uhr: Rumänien verurteilt russische Angriffe auf ukrainische Donauhäfen

Rumäniens Regierung hat die jüngsten russischen Angriffe auf ukrainische Donauhäfen und Getreidesilos nahe der Grenze des EU-Landes scharf verurteilt. "Ich verurteile mit Nachdruck die andauernden Angriffe Russlands auf unschuldige Menschen, auf die zivile Infrastruktur, einschließlich der Getreidesilos in den Häfen Reni und Ismail", schrieb Rumäniens Außenministerin Luminita Odobescu. Damit gefährde Russland "die Sicherheit der Lebensmittelversorgung und der Schifffahrt im Schwarzen Meer", schrieb die Ministerin weiter.

12.45 Uhr: Litauen schließt zwei von sechs Grenzübergangen zu Belarus

Die litauische Regierung teilt mit, dass zwei der insgesamt sechs Grenzübergänge nach Belarus geschlossen werden. Begründet wird der Schritt mit den "geopolitischen Umständen". Litauen grenzt im Osten an Belarus, wo die russischen Wagner-Söldner nach dem gescheiterten Putschversuch im Juni Zuflucht gefunden haben. Eine weitere Grenze hat die baltische Republik zur russischen Exklave Kaliningrad.

12.10 Uhr: Ein Toter bei ukrainischem Angriff auf russische Region Belgorod

Im Grenzgebiet zur Ukraine ist nach Angaben Russlands ein Mensch durch ukrainischen Beschuss getötet worden. Der Mann sei am Mittwoch in der Ortschaft Nowaja Tawolschanka seinen Verletzungen erlegen, teilte der Gouverneur der Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, im Onlinedienst Telegram mit. Zudem sei eine Frau von Granatsplittern verletzt worden, ein weiterer Mann habe eine Gehirnerschütterung erlitten.

11.02 Uhr: Deutsches Containerschiff verlässt südukrainischen Hafen Odessa

Ein deutsches Containerschiff hat nach fast anderthalb Jahren kriegsbedingter Wartezeit den südukrainischen Schwarzmeerhafen Odessa verlassen. Die "Joseph Schulte" fahre auf dem für zivile Schiffe eingerichteten temporären Korridor, der von und zu den Seehäfen der Ukraine führt, teilte Vizeregierungschef Olexander Kubrakow am Mittwoch bei Facebook mit. Der Frachter nehme Kurs auf den Bosporus. Die Hamburger Reederei Bernhard Schulte bestätigte auf Anfrage, dass das Schiff unterwegs sei. Die ukrainische Marine hatte vergangene Woche einen Seekorridor ausgewiesen, der von Handelsschiffen auf eigenes Risiko genutzt werden kann. Das Schiff unter der Flagge von Hongkong transportiert den ukrainischen Angaben zufolge mehr als 2.100 Container mit etwa 30.000 Tonnen Fracht. Es saß in Odessa seit dem russischen Einmarsch im Februar 2022 fest.

09.52 Uhr: Ukrainische Politikerin zu Krieg: "Ein Marathon, kein Sprint"

Rund anderthalb Jahre nach Beginn der russischen Invasion stellt die ukrainische Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk ihre Landsleute auf einen lange andauernden Kampf ein. "In diesem Krieg wird der Weg zum Sieg lang und schwierig sein", schrieb sie auf ihrem Blog im Netzwerk Telegram. "Wir bereiten uns auf einen Marathon vor, nicht auf einen Sprint, auf einen Kampf über zwölf Runden, nicht über drei", schrieb sie am Dienstagabend.

09.22 Uhr: Frachter läuft trotz russischer Drohungen aus Odessa aus

Ein Frachter ist nach Angaben eines ukrainischen Abgeordneten aus dem Hafen Odessa ausgelaufen - und das ungeachtet russischer Drohungen . Das Containerschiff habe seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 in dem Hafen gelegen. Vergangene Woche hatte die Ukraine die Einrichtung eines "humanitären Korridors" im Schwarzen Meer angekündigt. Durch diese Passage sollen Frachtschiffe, die seit Kriegsbeginn in Häfen festsitzen, das Land verlassen können. Über den Korridor soll nach ukrainischen Regierungsangaben auch Getreide transportiert werden. Russland hat allerdings Schiffe auf dem Weg von und zu ukrainischen Häfen zu möglichen Zielen erklärt.

07.59 Uhr: London: Russland baut eigene Angriffsdrohnen für Krieg gegen Ukraine

Russland setzt im Krieg gegen die Ukraine nach Einschätzung britischer Geheimdienste nun selbst hergestellte Angriffsdrohnen ein. Die unbemannten Fluggeräte basierten auf iranischen "Kamikaze"-Drohnen vom Typ Shahed, die Russland seit Monaten importiere, teilte das britische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit. Allerdings schwankten die Leistungen der Waffe, und die Ukraine habe die Mehrheit abwehren können. Moskaus Ziel sei vermutlich eine Selbstversorgung in den kommenden Monaten, hieß es in London. "Allerdings ist Russland vorerst weiterhin auf Komponenten und ganze Waffen aus dem Iran angewiesen, die hauptsächlich über das Kaspische Meer verschifft werden."

07.55 Uhr: Russischer Drohnenangriff auf Getreidesilos

Das russische Militär hat in der Nacht mit Drohnenangriffen Getreidesilos und Lagerhäuser in einem Donauhafen beschädigt, teilt der Gouverneur von Odessa, Oleh Kiper, mit. Er lässt offen, welcher Hafen getroffen wurde. Die Ukraine hat zwei große Häfen an der Donau - Reni und Ismajil. Diese Angriffe finden oft nur wenige hundert Meter von Nato-Gebiet entfernt statt, weil am anderen Ufer der Donau Rumänien liegt. Die Donau-Häfen an der Grenze zu Rumänien sind zu einem wichtigen Umschlagplatz für ukrainische Getreideexporte geworden, seit Moskau im Juli aus dem Abkommen über die Ausfuhr von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer ausgestiegen war.

07.44 Uhr. Ukraine meldet Geländegewinne an Front im Osten

Die Ukraine meldet Geländegewinne an der Front im Osten des Landes. "Uroschajne ist befreit", schreibt die stellvertretende Verteidigungsministrerin Hanna Maliar in der Nachrichten-App Telegram. "Unsere Soldaten haben sich in den Außenbezirken verschanzt." Zuvor sei die Siedlung in der Region Donezk zurückerobert worden. Uroschajne im Gebiet Donezk ist einer der Punkte, an denen die ukrainische Armee am weitesten in die verminten russischen Verteidigungslinien vorgedrungen ist. Russische Militärblogger hatten beklagt, dass die Reserven zu schwach gewesen seien, um das Dorf zu halten.

06.26 Uhr: Medienbericht: USA fordert von Iran Stopp von Drohnen-Verkauf

Die USA haben den Iran aufgefordert, den Verkauf von Kampfdrohen an Russland einzustellen, berichtet die "Financial Times". Dies sei Teil der bilateralen Verhandlungen über eine umfassendere "schriftlose Verständigung", schreibt das Blatt. Die russische Armee setzt nach ukrainischen Angaben die vergleichsweise preiswerten iranischen Drohnen im größeren Umfang ein.

05.30 Uhr: Russland: Drei ukrainische Drohnen über Kaluga-Region zerstört

Russische Luftabwehrsysteme haben drei ukrainische Drohnen über der Kaluga-Region zerstört. Dies teilte das russische Verteidigungsministerium am frühen Morgen mit. Bei dem Angriffsversuch, der gegen 5 Uhr morgens Moskauer Zeit erfolgt sei, habe es keine Verletzten und keine Schäden gegeben. Die Region Kaluga grenzt im Norden an die Region um Moskau.

02.48 Uhr: Russische Drohnen bedrohen Hafenstädte an der Donau

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe sind russische Drohnen in die Donaumündung eingedrungen. Eine große Gruppe der Drohnen bewege sich in Richtung des Flusshafens Izmail nahe der Grenze zu Rumänien. Der Hafen von Izmail wird für ukrainische Getreideexporte genutzt. Anfang August hatte ein russischer Angriff auf den Hafen einen weltweiten Anstieg der Lebensmittelpreise ausgelöst.

01.23 Uhr: Finnland: Russische Truppenverlegung an die Grenze hat noch nicht stattgefunden

Russland hat finnischen Angaben zufolge die angekündigte Truppenverlegung an die Grenze zu Finnland noch nicht umgesetzt. Russland habe bereits im Dezember letzten Jahres als Reaktion auf eine Nato-Erweiterung die Schaffung neuer Einheiten im Nordwesten Russlands angekündigt, erklärte die finnische Außenministerin am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. "Diese Bemühungen scheinen nicht sehr schnell voranzukommen", betonte sie. Finnland und Russland teilen sich eine 1340 Kilometer lange Grenze.

Dienstag, 15. August 2023

19.34 Uhr: Ukrainische Armee verlegt Reserven an Frontabschnitt bei Kupjansk

Angesichts des Vormarsches russischer Truppen im ostukrainischen Gebiet Charkiw hat die ukrainische Armee Reserven an den Abschnitt Kupjansk verlegt. "Stellungen wurden verstärkt, gewisse methodische Empfehlungen gegeben und Reserven verlegt", sagte der Sprecher der Armeegruppe Ost, Serhij Tscherewatyj, am Dienstag im ukrainischen Nachrichtenfernsehen. Das verhindere weitere Vorstöße des Gegners.

Die russische Armee ist ukrainischen und russischen Militärbeobachtern zufolge bis auf etwa sieben Kilometer an die Stadt Kupjansk herangerückt. Die örtlichen Behörden haben zudem bereits eine Evakuierung von Zivilisten um die Stadt angeordnet. Kupjansk war erst im vergangenen Jahr im Rahmen einer erfolgreichen ukrainischen Gegenoffensive im Gebiet Charkiw aus russischer Besatzung befreit worden.

19.13 Uhr: Russland und Nordkorea wollen Zusammenarbeit ausbauen – USA warnen

Die USA haben Russland vor einer engeren Zusammenarbeit mit Nordkorea im Verteidigungsbereich gewarnt. "Jede Art von Sicherheitskooperation oder Waffengeschäft zwischen Nordkorea und Russland würde mit Sicherheit gegen eine Reihe von Resolutionen des UN-Sicherheitsrates verstoßen", sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Vedant Patel, am Dienstag in Washington. Russland und Nordkorea hatten zuvor ihre Absicht bekundet, in Sicherheitsfragen künftig enger zusammenzuarbeiten.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Dienstag anlässlich des Tags der Befreiung Koreas von der japanischen Kolonialherrschaft im Jahr 1945 eine Glückwunschbotschaft an den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un gerichtet. "Ich bin sicher, dass wir die bilaterale Zusammenarbeit in allen Bereichen zum Wohl unserer Völker weiter ausbauen werden, im Interesse der Stärkung der Stabilität und Sicherheit auf der koreanischen Halbinsel und in der gesamten nordostasiatischen Region", erklärte Putin darin nach Kreml-Angaben.

18.55 Uhr: Russische Zentralbank startet Testphase für digitalen Rubel

Um die Auswirkungen internationaler Sanktionen zu begrenzen, hat Russland die Testphase für die Einführung des digitalen Rubel gestartet. Wie die russische Zentralbank am Dienstag mitteilte, sind zunächst 13 Banken und 600 Einzelpersonen an dem Pilotprojekt beteiligt. An 30 Verkaufsstellen in elf russischen Städten können die Testpersonen demnach mit der digitalen Währung bezahlen. "Zwischen 2025 und 2027" soll der digitale Rubel laut der Zentralbank dann an alle interessierten Russen ausgegeben werden.

Infolge des Ukraine-Konflikts hatten zahlreiche westliche Staaten Sanktionen gegen Russland verhängt. Unter anderem wurden viele russische Banken vom internationalen Bezahlsystem Swift abgeschnitten. Daraufhin beschleunigte Moskau die Entwicklung alternativer Zahlungssysteme. Ähnlich wie bei Kryptowährungen sind beim digitalen Rubel direkte Zahlungen über eine dezentrale Datenbank möglich.

17.40 Uhr: Russland fordert Aserbaidschan zu Öffnung von Latschin-Korridor auf

Russland hat Aserbaidschan dazu aufgefordert, die Blockade der einzigen Straßenverbindung zwischen Armenien und der umkämpften Region Berg-Karabach aufzuheben. Moskau habe die Notwendigkeit von Maßnahmen zur "raschen Deeskalation der Lage um Berg-Karabach" betont. Außenministet Lawrow habe in einem Gespräch mit seinem Amtskollegen die Umsetzung von zuvor vereinbarten Schritten gefordert, "einschließlich der Freigabe humanitärer Routen". Aserbaidschan hatte den Latschin-Korridor im Juli geschlossen. Nach Angaben des UN-Botschafters Armeniens, Mer Margarjan, führte die Blockade inzwischen zu einem "schweren Mangel" an Lebensmitteln, Medikamenten, Gas und Treibstoff.

17.20 Uhr: Grünen-Chef Nouripour für schnelle Entscheidung über Taurus-Lieferung

Grünen-Chef Omid Nouripour hat sich für eine schnelle Entscheidung über eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine ausgesprochen. "Die Ukraine benötigt dringend zusätzliche militärische Mittel, dazu zählen auch Taurus-Marschflugkörper. Deswegen sollte die Entscheidung über eine deutsche Lieferung zügig fallen", sagte Nouripour dem "Tagesspiegel". "Wenn dafür technische Modifikationen notwendig sein sollten, müssen diese schnell umgesetzt werden."

16.20 Uhr: Selenskyj besucht Front-Soldaten in Region Saporischschja

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach Angaben des Präsidialamts in der Region Saporischschja Truppen der südlichen Front besucht. Selenskyj habe sich von Kommandeuren über den Verlauf der Kämpfe berichten lassen und mit ihnen die wichtigsten Schwierigkeiten ihrer Einheiten erörtert, teilt das Präsidialamt mit. Am Vortag hatte Selenskyj Truppen in der Region Donezk besucht.

16.10 Uhr: Ukraine stärkt Grenz-Befestigung im Nordosten

Die Ukraine stärkt ihre Befestigungen und militärische Infrastruktur an ihrer nordöstlichen Grenze zu Russland und zu Belarus. Ministerpräsident Denys Schmyhal teilt auf Telegram mit, dafür stelle die Regierung umgerechnet rund 32 Millionen Euro bereit. Vor allem die Regionen Charkiw und Tschernihiw hätten um besseren Schutz gebeten.

16.00 Uhr: Ermittlungen gegen fünf Verdächtige in Großbritannien wegen Spionageverdachts

Zwei Frauen und drei Männer sind in Großbritannien offenbar wegen des Verdachts der Spionage für Russland festgenommen worden. Wie die Londoner Metropolitan Police der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag mitteilte, waren die fünf Verdächtigen bereits Anfang Februar wegen mutmaßlicher Verstöße gegen ein britisches Gesetz zum Schutz von Staatsgeheimnissen und der nationalen Sicherheit festgenommen worden. Zunächst war von drei verhafteten Personen die Rede. Die Ermittlungen sind nach Angaben der Polizei weiter im Gange. Im September sollen die fünf Verdächtigen im Alter zwischen 29 und 45 Jahren wieder vor der Justiz erscheinen.

15.40 Uhr: UN-Organisation zählt fast 10.000 getötete Zivilisten in Ukraine

In fast 18 Monaten des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte den Tod von fast 10.000 Zivilisten registriert. Ein neuer Bericht von Dienstag nannte eine Zahl von 9.444 bestätigten Todesfällen unter Zivilpersonen. 16.940 Menschen seien verletzt worden. Die Zählung könne nicht vollständig sein, weil aus vielen Regionen Informationen fehlen, kommentierte das Hochkommissariat (OHCHR) die Zahlen. Dies gelte vor allem für Städte wie Mariupol, Lyssytschansk oder Sjewjerodonezk, die nach langem Beschuss und schweren Kämpfen von russischen Truppen besetzt worden waren.

15.25 Uhr: Russland feuert Raketen auf West-Ukraine - drei Tote

Russland hat seine Luftangriffe gegen die Ukraine am Dienstag auf den Westen des Landes konzentriert und dabei nach offiziellen Angaben drei Menschen getötet und Dutzende verletzt. Eine Rakete schlug in der Fabrik des schwedischen Wälzlager-Herstellers SKF in Luzk unweit der polnischen Grenze ein. Dabei wurden nach Unternehmensangaben drei Mitarbeiter getötet. SKF beschäftigt in der Ukraine rund 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die meisten davon in Luzk. Mehrere Raketen schlugen zudem in der Region der Großstadt Lwiw ein. Lokale Medien berichteten von den schwersten Angriffen in dem Gebiet seit Beginn des russischen Angriffs im Februar 2022.

15.10 Uhr: Russische Armee verhindert Eindringen ukrainischer "Sabotagegruppe"

Russland hat in der Grenzregion Brjansk nach eigenen Angaben mutmaßliche Saboteure aus der Ukraine zurückgedrängt. Russische Soldaten und Grenzschützer stoppten die "Sabotagegruppe" nahe der Ortschaft Kurkowitschi, wie der Gouverneur der Region, Alexander Bogomas, am Dienstag im Onlinedienst Telegram mitteilte. Bei dem Einsatz sei niemand verletzt worden. Nach Angaben des Gouverneurs wurden durch ukrainische Angriffe in der Region Industrieanlagen und ein Auto beschädigt. Russische Grenzregionen waren in den vergangenen Monaten mehrfach unter Drohnenbeschuss geraten.

14.45 Uhr: Polen demonstriert bei Parade militärische Stärke

Polen hat mit einer großen Militärparade an den Jahrestag der Schlacht bei Warschau gegen sowjetrussische Truppen gedacht. Zahlreiche Menschen verfolgten den Aufmarsch von Abrams-Panzern, Himars-Raketenwerfern und Patriot-Abwehrraketen aus den USA sowie südkoreanischer Panzerhaubitzen. Auch Kampfflugzeuge aus Südkorea wurden gezeigt. Das Nato-Mitglied Polen hat seit Beginn der russischen Invasion in die benachbarte Ukraine umgerechnet rund 14,6 Milliarden Euro für Panzer, Raketenabwehrsysteme und Kampfflugzeuge ausgegeben. Die neuen Waffen ersetzten zum Teil Vorgängermodelle aus sowjetischer und russischer Produktion, die Polen an die Ukraine weitergab.

14.15 Uhr: Ukrainischer Sportminister hält großflächigen Olympiaboykott für möglich

Der ukrainische Sportminister Wadym Hutzajt hält einen Boykott der Olympischen Sommerspiele 2024 durch mehrere Nationen weiter für vorstellbar. Wenn das Internationale Olympische Komitee (IOC) den Sportlerinnen und Sportlern aus Russland erlaube, in Paris als neutrale Athleten anzutreten, und die Ukraine die Spiele daraufhin boykottieren würde, würden sich "andere Länder, die in verschiedenen Phasen ihrer Geschichte unter dem russischen Imperialismus gelitten haben, diesem Boykott anschließen", sagte Hutzajt.

14.00 Uhr: Moskauer Sicherheitskonferenz: Putin beklagt Verschwörung des Westens

Der russische Präsident Wladimir Putin hat eine Sicherheitskonferenz in Moskau erneut zu Angriffen auf den Westen genutzt. Konflikte in vielen Weltregionen seien einzig durch die "geopolitischen Abenteuer und das egoistische, neokoloniale Verhalten des Westens" entstanden, sagte der Kremlchef am Dienstag in einer Videobotschaft zur XI. Moskauer Konferenz für internationale Sicherheit. Daran nehmen vor allem Militärs teil, laut russischen Staatsmedien mehr als 800 Vertreter aus 76 Nationen. Auch Chinas neuer Verteidigungsminister Li Shangfu war zu Gast. Putin sagte, es gebe anonyme Hintermänner, die Völker gegeneinander ausspielten und Staaten zum Vasallengehorsam zwängen.

13.35 Uhr: 35 Tote durch schwere Explosion in Dagestan

Eine heftige Explosion an einer Tankstelle in der russischen Teilrepublik Dagestan hat mindestens 35 Menschen das Leben gekostet. Drei der Toten seien Kinder, teilte Gouverneur Sergej Melikow am Dienstag mit. Zuvor war von mindestens 27 Todesopfern die Rede gewesen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden 115 Menschen verletzt, 65 von ihnen wurden noch in Krankenhäusern berhandelt. Die Explosion ereignete sich am Vorabend am Rande von Machatschkala, der Hauptstadt der Region.

12.55 Uhr: Drei mutmaßliche russische Spione in Großbritannien festgenommen

In Großbritannien haben Ermittler nach Informationen der BBC drei mutmaßliche russische Spione festgenommen. Die zwei Männer und eine Frau - alle bulgarische Staatsbürger - seien bereits seit Februar in Untersuchungshaft, berichtete der öffentlich-rechtliche Sender am Dienstag. Sie sollen für russische Geheimdienste gearbeitet haben. Ihnen werde vorgeworfen, Ausweisdokumente in "unlauterer Absicht" besessen zu haben. Demnach hat das Trio Pässe, Personalausweise und andere Dokumente mehrerer Staaten geführt, darunter von Großbritannien, Italien und Frankreich.

12.35 Uhr: Lindner plädiert für zügige Taurus-Lieferung an Ukraine

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hält eine zügige Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine für möglich und wünschenswert. "Ich hoffe und denke, dass das möglich sein kann", sagte der FDP-Vorsitzende der "Bild"-Zeitung anlässlich seines Besuchs am Montag in Kiew. "In einem laufenden Krieg ist auch die Geschwindigkeit ein wesentlicher Faktor", betonte der Minister mit Blick auf die laufende ukrainische Gegenoffensive. Er habe habe persönlich "Sympathie für die Forderung nach Marschflugkörpern", sagte Lindner weiter.

12.20 Uhr: Nächtlicher russischer Luftangriff auf die Westukraine

Die Westukraine ist in der Nacht auf Dienstag nach Behördenangaben massiv mit russischen Marschflugkörpern beschossen worden. Dabei wurden in der Stadt Luzk mindestens drei Menschen getötet, teilte der Verwaltungschef des Gebiets Wolyn, Jurij Pohuljajko, mit. Mehrere Verletzte seien in Krankenhäuser gebracht worden. Auch die Stadt Lwiw und ihr Umland wurden getroffen. In Lwiw seien 15 Menschen verletzt worden, teilte Gebietsgouverneur Maxym Kosyzkyj mit. 40 Gebäude seien beschädigt worden.

11.55 Uhr: Putin ruft Nordkorea zu engerer Zusammenarbeit mit Russland auf

Der russische Präsident Wladimir Putin hat den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un anlässlich des Tags der Befreiung Koreas dazu aufgerufen, die Beziehungen zu Russland zu vertiefen. "Ich bin sicher, dass wir die bilaterale Zusammenarbeit in allen Bereichen zum Wohl unserer Völker weiter ausbauen werden, im Interesse der Stärkung der Stabilität und Sicherheit auf der koreanischen Halbinsel und in der gesamten nordostasiatischen Region", sagte Putin am Dienstag in seiner vom Kreml verbreiteten Glückwunschbotschaft an Kim Jong Un.

10.57 Uhr: Russlands Notenbank reagiert mit Zinserhöhung auf Rubel-Schwäche

Die russische Notenbank hat mit einer deutlichen Zinserhöhung auf die starke Abwertung des Rubels reagiert. Der Leitzins werde von 8,5 auf 12,0 Prozent angehoben, teilte die Zentralbank am Dienstag nach einer außerordentlichen Zinssitzung mit. Es ist die stärkste Zinsanhebung seit März 2022, nachdem der Leitzins damals unmittelbar nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine noch stärker angehoben wurde.

07.41 Uhr: Lindner warnt vor Instrumentalisierung des Ukraine-Krieges

Bundesfinanzminister Christian Lindner hat davor gewarnt, aus dem Ukraine-Krieg innenpolitisch Kapital zu schlagen. Das sagte der FDP-Politiker zum Abschluss seines Kiew-Besuchs am Montagabend zu "Bild", "Welt" und "Politico". Er sehe die überwiegende Mehrheit der Deutschen solidarisch mit der Ukraine. "Aus der Auseinandersetzung des Kalten Krieges und mit der Sowjetunion haben wir doch gelernt, dass wir nur durch Gemeinsamkeit und Wehrhaftigkeit unseren liberalen Lebensstil verteidigen können." Das sei die Lehre der Geschichte.

06.29 Uhr: Ukraine - Schwere Luftangriffe auf Region Lwiw

Die russische Armee hat nach ukrainischen Angaben schwere Luftangriffe auf die Region Lwiw im Westen des Landes konzentriert. "Viele Raketen wurden abgeschossen, aber es gab auch Treffer in Lwiw", erklärt der Bürgermeister der gleichnamigen Stadt, Andrij Sadowji, in der Nachrichten-App Telegram. Ein brennendes Gebäude sei evakuiert worden. Zuvor hatte der Gouverneur der Region Lwiw, Maxim Kositski, erklärt, dass "Gruppen russischer Raketen" auf die Region zusteuerten.

05.00 Uhr: Selenskyj besucht Front bei Bachmut

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nördlich der russisch besetzten Stadt Bachmut im Gebiet Donezk Positionen mehrere Einheiten seiner Armee besucht. Es sei wichtig, mit den Soldaten persönlich ins Gespräch zu kommen, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache, die er offensichtlich auf dem Rückweg aus dem östlichen Gebiet Donezk im Zug aufgenommen hatte. Darin erklärte er zudem, die Ukraine müsse mehr Drohnen herstellen und importieren, um Menschenleben an der Front zu schützen. Die Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar hatte zuvor mitgeteilt, dass die ukrainischen Einheiten südlich von Bachmut in der vergangenen Woche drei Quadratkilometer Land zurückerobert hätten.

02.03 Uhr: Russischer Botschafter - USA verweigern Russen Visa für Apec-Treffen

Die USA verweigern nach Angaben des russischen Botschafters in Washington einigen russischen Beamten die Einreise zu einem Treffen der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftskooperation (Apec) in Seattle. "Einreisevisa für Beamte mehrerer Ministerien und Regierungsstellen wurden nicht ausgestellt", sagt der russische Botschafter Anatoli Antonow.

01.19 Uhr: Lindner - Taurus-Lieferung an Ukraine rechtzeitig zur Gegenoffensive möglich

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hält es einem Medienbericht zufolge für möglich, dass Deutschland der Ukraine die gewünschten Taurus-Marschflugkörper noch rechtzeitig für die laufende Gegenoffensive liefert. Das sagte der FDP-Vorsitzende am Montagabend in Kiew der "Bild"-Zeitung mit Blick auf eine Lieferung während der ukrainischen Gegenoffensive. In einem laufenden Krieg sei auch die Geschwindigkeit ein wesentlicher Faktor, so der Minister. Voraussetzung sei "die Abstimmung mit den Verbündeten und der Erhalt der eigenen Fähigkeiten zur Landesverteidigung". Außerdem dürfe Deutschland nicht Kriegspartei werden, betonte Lindner.

Montag, 14. August 2023

23.35 Uhr: Ukraine entscheidet selbst über Gespräche mit Russland

Bundesfinanzminister Christian Lindner bekräftigt die Auffassung, dass die Ukraine eine entscheidende Rolle bei einer Beendigung des von Russland begonnen Kriegs haben solle. "Über die Köpfe der Ukrainerinnen und Ukrainer hinweg kann es keine Gespräche mit Russland geben. Wer sollte sie führen?", sagt der FDP-Politiker bei seinem Besuch in Kiew im Gespräch mit "Bild", "Welt" und "Politico". Er verweist auf die vielen durch russische Angriffe getöteten ukrainischen Zivilisten und Soldaten. "Und selbstverständlich muss dann ein Land, das Selbstbestimmung hat, wie die Ukraine, entscheiden, unter welchen Bedingungen es überhaupt Verhandlungen über einen Waffenstillstand zustimmt."

22.45 Uhr: Russischer Kampfjet in südlicher Region Krasnodar abgestürzt

In der südrussischen Region Krasnodar ist offiziellen Angaben zufolge ein Kampfjet abgestürzt. Nach ersten Erkenntnissen sei ein Insasse ums Leben gekommen, meldete die Agentur Interfax am Montagabend unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau. Das Schulungsflugzeug vom Typ L-39 sei bei einem Trainingsflug gerade im Landeanflug gewesen, als es aus bislang ungeklärter Ursache auf den Flugplatz stürzte.

22.35 Uhr: Tote und Verletzte bei Explosion auf russischem Ölfeld

Infolge einer Explosion auf einem Ölfeld sind in Zentralrussland offiziellen Angaben zufolge zwei Menschen ums Leben gekommen. Fünf weitere Menschen seien verletzt worden, meldete die Agentur Interfax am Montagabend unter Berufung auf die Regierung des Autonomen Kreises der Chanten und Mansen, der östlich des Uralgebirges liegt. Auf rund Hundert Quadratmetern sei auf dem Ölfeld Talinskoje ein Brand ausgebrochen, hieß es. Wie es zu der Explosion kam, war zunächst unklar.

22.10 Uhr: Zwei russische Kampfjets nahe schottischer Shetland-Inseln abgefangen

Zwei russische Kampfflugzeuge sind nach Angaben aus London am Montag nördlich der schottischen Shetland-Inseln von britischen Kampfjets abgefangen worden. "Piloten starteten heute Morgen mit ihren Typhoon-Jets, um zwei russische Langstreckenbomber abzufangen und sie zu überwachen, als sie nördlich der Shetland-Inseln vorbeiflogen", erklärte der britische Staatsminister für die Streitkräfte, James Heappey. Die russische Luftwaffe hatte am selben Tag nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau ein norwegisches Aufklärungsflugzeug in der Nähe der russischen Grenze abgefangen. Der Vorfall habe sich über der Nordsee "innerhalb des nördlichen Luftüberwachungsgebiets der Nato" ereignet, erklärte Staatsminister Heappey weiter.

21.45 Uhr: Anschlag auf Ostsee-Pipelines soll in Deutschland vor Gericht kommen

Bundeskanzler Olaf Scholz setzt sich im Zusammenhang mit den Anschlägen auf die Nord-Stream-Gaspipelines für einen Gerichtsprozess in Deutschland ein. "Wir werden herausfinden, wer es war, soweit wir das können", sagte Scholz am Montagabend bei einem Bürgerdialog in Potsdam. "Und wir werden nicht, weil uns Ergebnis nicht gefällt, das nicht zur Anklage bringen", betonte er. "Da kann keiner auf Rücksicht hoffen." Es gebe keinerlei Indizien, dass die USA oder Großbritannien hinter dem Anschlag steckten. "Wir wollen das unbedingt aufklären", sagte der Kanzler. Der Generalbundesanwalt arbeite weiter an dem Fall.

19.20 Uhr: USA lassen Ukraine erste durch Buchungsfehler ermöglichte Militärhilfe zukommen

Die USA wollen mit der Lieferung zusätzlicher Rüstungsgüter im Wert von 200 Millionen Dollar (rund 183 Millionen Euro) an die Ukraine den "Fehler der Buchsungsfehler" bei Waffenbestellungen korrigieren. Im Juni hatte das US-Verteidigungsministerium bekanntgegeben, dass es für die Unterstützung der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg 6,2 Milliarden Dollar mehr als ursprünglich angenommen ausgeben kann. Der Grund ist demnach ein früherer Fehler bei der Berechnung der Preise für einige Waffensysteme.

17.40 Uhr: Selenskyj besucht Soldaten im Frontgebiet Donezk

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach Angaben des Präsidialamts Truppen im Frontgebiet Donezk besucht. Selenskyj habe sich dort mit Brigaden getroffen, die in den Kämpfen nahe der Stadt Soledar unweit von Bachmut eingesetzt worden seien, heißt es auf der Internetseite des Präsidialamts.

17.25 Uhr: Neue US-Militärhilfe in Höhe von 200 Millionen Dollar für Ukraine

Die USA stellen der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs weitere Militärhilfe zur Verfügung. Das neue Paket in Höhe von 200 Millionen US-Dollar (183 Millionen Euro) umfasse unter anderem Munition für das Luftabwehrsystem Patriot, für die Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars, Panzerabwehrraketen vom Typ Javelin und Ersatzteile, teilte das Pentagon am Montag mit. Zudem werde weitere Artilleriemunition und Ausrüstung zur Minenräumung aus Beständen des US-Militärs geliefert. Die Vereinigten Staaten gelten als wichtigster Verbündeter der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion.

17.05 Uhr: Notenbank nach Rubel-Talfahrt unter Zugzwang

Vor dem Hintergrund der jüngsten Rubel-Talfahrt hat die Notenbank eine Krisensitzung einberufen, die am Dienstag eine Zinserhöhung bringen dürfte. Zu den Beschlüssen soll es am Dienstag um 09.30 Uhr (MESZ) eine Pressemitteilung geben, wie die Zentralbank am Montag mitteilte. Die nächste reguäre Sitzung wäre erst am 15. September gewesen. Offenbar brachte der jüngste Verfall des Rubel die Notenbank nun unter Zugzwang, die bereits für die reguläre Sitzung eine Zinserhöhung signalisiert hatte.

16.48 Uhr: Rumänien will im Schwarzen Meer nach Minen suchen

Die rumänische Marine hat ein Schiff und einen Hubschrauber abkommandiert, um nach Minen in den eigenen Gewässern des Schwarzen Meeres zu suchen. Das Militär reagiert damit auf einen Vorfall im dem Badeort Costinesti, wo eine Seebrücke bei einer Explosion leicht beschädigt wurde. Die Untersuchungen über die Ursache dauern noch an. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 dürften unzählige Minen in das Schwarze Meer gelangt sein. Rumänien ist Mitglied von EU und Nato und unterhält eine 650 Kilometer lange Grenze zur Ukraine.

15.55 Uhr: Putin wirbt für russische Waffentechnik

Russland wirbt bei einer Rüstungsausstellung nahe Moskau um Waffenkäufer aus aller Welt. Präsident Wladimir Putin bot potenziellen Partnern dabei eine "breite Auswahl moderner Waffen aller Arten und Typen" an, wie er sagte. In einer Videoansprache zur Eröffnung der Waffenschau Armija-2023 sagte Putin, sein Land sei bereit zur militärtechnischen Zusammenarbeit mit allen Staaten, die ihre «nationalen Interessen» verteidigen wollen. Um diesen Schutz zu gewährleisten, stelle Russland die neuesten Aufklärungssysteme, Hochpräzisionswaffen und Robotik zur Verfügung. 

Eröffnet wurde die jährliche Waffenschau im Patriot-Park nahe Moskau am Montag vom russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu und dessen Kollegen Viktor Chrenin aus Belarus. Nach Berichten russischer Staatsmedien zeigen 1500 einheimische Rüstungsbetriebe 28 500 ihrer Entwicklungen. Auch 85 ausländische Unternehmen und Organisationen aus sieben Staaten seien vertreten.

15.28 Uhr: Lindner sagt bei Kiew-Besuch weitere Hilfen zu

Bei seinem ersten Besuch in der Ukraine seit Beginn der russischen Militäroffensive im Februar 2022 hat Bundesfinanzminister Christian Lindner dem Land weitere Unterstützung zugesagt. "Wir wissen, dass die Ukraine auch unsere Werte verteidigt und mit ihnen die europäische Friedens- und Freiheitsordnung insgesamt", sagte der FDP-Chef am Montag in Kiew nach Gesprächen im ukrainischen Finanzministerium. "Deshalb darf die Ukraine weiter darauf rechnen, dass Deutschland im internationalen Verbund, aber auch bilateral unterstützen wird."

Es sei bereits eine Größenordnung von 22 Milliarden Euro mobilisiert worden für unterschiedliche Bereiche der Unterstützung. "Für die nächsten Jahre haben wir in unseren Haushaltsplanungen eine Fortsetzung der Unterstützung der Ukraine bereits fest eingeplant", sagte Lindner zu.

12.03 Uhr: Kiews Bürgermeister Klitschko spricht mit Lindner über weitere Hilfen

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat bei seinem Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew den Bürgermeister der Dreimillionenstadt, Vitali Klitschko, zu Gesprächen getroffen. Dabei sei die weitere finanzielle Unterstützung der Ukraine und Kiews besprochen worden, teilte Klitschko am Montag bei Telegram mit. Thema seien auch die Lieferung von Flugabwehrsystemen und Waffen mit großer Reichweite gewesen. Klitschko habe darauf gedrängt, dass es dabei keine Verzögerungen geben dürfe.

11.22 Uhr: Zwei Russen wegen Verbreitung von Wagner-"Propaganda" in Polen festgenommen

In Polen sind zwei russische Staatsbürger wegen der mutmaßlichen Verbreitung von "Propagandamaterial der Wagner-Gruppe" in Warschau und Krakau festgenommen worden. Beide werden der Spionage beschuldigt, teilte Innenminister Mariusz Kaminski am Montag im vormals Twitter genannten Onlinedienst X mit.

Nach Angaben des polnischen Inlandsgeheimdienstes ABW wurden die beiden Männer am Freitag festgenommen, als sie in den beiden Städten etwa 300 Flugblätter verteilten. Die Flyer hätten Links zu "Rekrutierungs-Websites" der Wagner-Gruppe enthalten, die für Russland eine wichtige Rolle im Angriffskrieg gegen die Ukraine spielt.

Insgesamt hätten die zwei Männer mehr als 3.000 Flugblätter mit Werbung für die Wagner-Gruppe bei sich gehabt, teilte der ABW mit. Das Material hätten sie in Moskau erhalten, für ihre Aktivitäten seien ihnen "bis zu 500.000 Rubel" (rund 4.500 Euro) zugesagt worden. Am Samstag hätten die beiden Männer den Angaben zufolge Polen wieder verlassen wollen.

Polnische Medien hatten in der vergangenen Woche über das Auftauchen von Aufklebern mit dem Wagner-Logo berichtet. Sie sollen mit den englischen Worten "We are here - join us" (Wir sind hier - schließen Sie sich uns an) und QR-Codes bedruckt gewesen sein, die auf eine russische Website über die Söldnertruppe weiterleiteten.

10.37 Uhr: Russischer Rubel fällt weiter

Die russische Währung setzt ihren Sinkflug der vergangenen Wochen fort. Am Montag stand der Rubel bei 100,7 zum Dollar und bei 110,2 zum Euro - das war der niedrigste Stand der Währung seit März 2022 kurz nach dem Beginn des Militäreinsatzes in der Ukraine, wie Daten an der Börse in Moskau am Vormittag zeigten.

Der Rubel schwächelt seit Monaten und hat durch den kurzzeitigen Aufstand der Söldnergruppe Wagner Ende Juni noch einmal an Wert verloren. Die schwache russische Währung schürt bei vielen Russinnen und Russen die Angst vor weiter steigenden Preisen und Einschränkungen im Alltag. Westliche Sanktionen und die Kosten für den Militäreinsatz belasten die russische Wirtschaft mittlerweile stark.

10.30 Uhr: Ukrainischer Präsidentenberater bittet dringend um Taurus-Lieferung

Die Ukraine hat die Dringlichkeit ihrer Bitte um die Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper bekräftigt. "In der jetzigen Phase ist es von entscheidender Bedeutung, das umfangreiche rückwärtige Unterstützungssystem der russischen Besatzungstruppen zu zerschlagen", sagte der ukrainische Präsidentenberater Mykhailo Podolyak der "Bild"-Zeitung. Er reagierte damit auf zurückhaltende Äußerungen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu einer Lieferung.

Die Ukraine müsse insbesondere Nachschubreserven, die rückwärtige logistische Infrastruktur, Munitionsdepots sowie Stützpunkte angreifen, die Russland in den von ihm besetzten ukrainischen Gebieten errichtet habe, sagte der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. "All dies befindet sich jedoch in einer Entfernung von 100, 200, 300 Kilometern von der Frontlinie." Nur Langstreckenraketen wie Taurus könnten solche Entfernungen erreichen.

Die Störung der russischen Infrastruktur würde "die Kampfkraft der Russen erheblich reduzieren" und folglich auch "die Verluste auf unserer Seite", sagte Podolyak. Deshalb sei die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern "von entscheidender Bedeutung". Der Präsidentenberater sicherte erneut zu, dass die Ukraine die deutschen Marschflugkörper nicht gegen Ziele auf russischem Territorium einsetzen würde, sondern "ausschließlich auf dem Territorium der Ukraine innerhalb der international anerkannten Grenzen von 1991".

10.05 Uhr: Ukraine meldet Rückeroberung von Gebiet nahe Bachmut

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Angaben aus Kiew in der vergangenen Woche ein kleines Gebiet um die durch den Krieg zerstörte Stadt Bachmut im Osten des Landes zurückerobert. Im Bereich Bachmut seien drei Quadratkilometer von den russischen Truppen "befreit" worden, sagte die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Montag im Fernsehen. Insgesamt seien bislang 40 Quadratkilometer an der Südflanke des Bachmut-Sektors zurückgewonnen worden.

Im Juli sagte Russlands Präsident Wladimir Putin, die ukrainische Gegenoffensive sei gescheitert. Aus Kiew hieß es, das Vorhaben werde langwierig und schwierig.

09.33 Uhr: Linder in Kiew: "Die Ukraine darf diesen Krieg nicht verlieren"

Finanzminister Christian Lindner hat der Ukraine bei seinem ersten Besuch in Kiew seit Kriegsbeginn die weitere Unterstützung der Bundesregierung zugesichert. Deutschland werde weiter Schulter an Schulter an der Seite des angegriffenen Landes stehen, sagte der FDP-Chef am Montagmorgen nach seiner Ankunft in der Hauptstadt. "Die Ukraine darf diesen Krieg nicht verlieren." In der Ukraine würden die westlichen Werte verteidigt. "Hier geht es um die Zukunft der europäischen Friedens- und Freiheitsordnung."

Lindner sprach von bilateralen Gesamthilfen der Bundesregierung für die Ukraine und geflüchtete Menschen aus dem Land von 22 Milliarden Euro. Darin enthalten sind auch Milliardenhilfen für die Unterbringung, Verpflegung und Betreuung Geflüchteter aus der Ukraine. Die Militärhilfen beliefen sich auf mehr als 12 Milliarden Euro.

Das Bundesfinanzministerium wolle das ukrainische Finanzministerium dabei unterstützen, wie das Land attraktiver werden könne für ausländische Direktinvestitionen und wie man die Verwaltung konkret unterstützen könne, sagte Lindner. Man wolle über sehr konkrete Fragen der Zusammenarbeit reden.

Deutschland unterstützt die Ukraine nicht nur militärisch und humanitär, sondern auch finanziell. Seit 2022 hat Deutschland dem Land direkte finanzielle Hilfen in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt, hieß es vom Finanzministerium.

08.35 Uhr: Chinas Verteidigungsminister besucht Russland und Belarus

Der chinesische Verteidigungsminister Li Shangfu reist diese Woche nach Russland und Belarus. Der Besuch werde vom 14. bis 19. August dauern, teilt das Verteidigungsministerium in Peking mit. Während seines Aufenthalts in Russland werde Li an einem internationalen Sicherheitstreffen teilnehmen und dort eine Rede halten. Geplant sei auch ein Treffen mit führenden Vertretern des russischen Verteidigungsministeriums. In Belarus werde Li mit Staats- und Militärchef Alexander Lukaschenko zusammentreffen und Militäreinrichtungen besichtigen.

07.07 Uhr: Bundesfinanzminister Lindner in Kiew eingetroffen

Bundesfinanzminister Christian Lindner ist am Montagmorgen mit dem Zug zu politischen Gesprächen in Kiew eingetroffen. Der FDP-Chef ist zum ersten Mal seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine.

Deutschland unterstützt die Ukraine auch finanziell. Seit 2022 hat Deutschland dem Land direkte finanzielle Hilfen in Höhe von rund 1,5 Milliarden zur Verfügung gestellt, wie es im Finanzministerium hieß. Außerdem hatten Deutschland und andere Gläubiger im Juli 2022 angekündigt, der Ukraine einen Aufschub bei der Rückzahlung von Schulden zu geben.

Ein Schuldenmoratorium für die Ukraine war im März dieses Jahres bis 2027 verlängert worden. Der Zahlungsaufschub soll der Ukraine zusätzlichen Liquiditätsspielraum geben und ihre Staatsfunktionen erhalten, wie das Finanzministerium mitgeteilt hatte. Die Ukraine hatte zudem Finanzspritzen des Internationalen Währungsfonds erhalten.

05.36 Uhr: Russland will neue Atom-U-Boote mit Hyperschallraketen ausstatten

Russland rüstet nach Angaben des größten russischen Schiffbauers seine neuen Atom-U-Boote mit Hyperschallraketen des Typs Zircon aus. "Die Mehrzweck-Atom-U-Boote des Yasen-M-Projekts werden ... standardmäßig mit dem Zircon-Raketensystem ausgerüstet", sagt Alexej Rachmanow, Vorstandsvorsitzender der United Shipbuilding Corporation (USC), in einem Interview mit der staatlichen Nachrichtenagentur RIA. "Die Arbeiten in dieser Richtung laufen bereits." Die seegestützten Zircon-Hyperschallraketen haben eine Reichweite von 900 Kilometern und können sich mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit fortbewegen.

04.58 Uhr: Explosionen in der Nacht in Saporischschja

In der Stadt Saporischschja in der gleichnamigen Region im Südosten der Ukraine soll es in der Nacht zum Montag zu Explosionen gekommen sein. Lokale Medien berichteten laut "Ukrajinska Prawda", in den frühen Morgenstunden seien wiederholt Explosionen zu hören gewesen. In der gesamten Region herrschte demnach Luftalarm.

Russland griff nach Angaben der regionalen Militärverwaltung von Sumy zudem erneut das ukrainische Gebiet nahe der russischen Grenze an. Allein am Sonntag habe der Feind die Region im Nordosten der Ukraine 21 Mal mit Mörsern und Artillerie beschossen, teilte die Militärverwaltung in der Nacht zum Montag bei Facebook mit. Insgesamt seien 144 Explosionen registriert worden. Bei den Angriffen wurden demnach mindestens zwei Wohngebäude beschädigt.

04.28 Uhr: Russischer Angriff in der Nacht auf Odessa

Bei einem nächtlichen russischen Angriff auf die Hafenstadt Odessa sind nach ukrainischen Angaben mindestens drei Menschen verletzt worden. "Infolge des feindlichen Angriffs auf Odessa sind mehrere Brände durch herabfallende Raketensplitter ausgebrochen", erklärte der Gouverneur der ukrainischen Schwarzmeerregion, Oleh Kiper, auf Telegram. "Fenster von Gebäuden wurden durch die Druckwelle herausgerissen."

03.05 Uhr: Chef der Cyberagentur: Wir müssen neu über Sicherheit nachdenken

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine wird nach Ansicht des Chefs der Cyberagentur, Christian Hummert, Auswirkungen darauf haben, wie sich Deutschland in Zukunft verteidigt. "Was wir sehen, ist eine hybride Kriegsführung, also Cyberaktionen kombiniert mit physischen Aktionen - so hat Russland zum Beispiel während der ersten Angriffswelle Systeme der Ukraine angegriffen, um die Kommunikation der Armee zu unterbinden", sagte Hummert der Deutschen Presse-Agentur. Zu den Kriegsdimensionen Luft, Wasser und Heer komme also Cyber hinzu. "Das hat gewisse Vorteile, denn wenn ich ein E-Werk per Cyberangriff lahmlege, kann ich es wieder einschalten, wenn ich es erobert habe."

Der am 22. Februar vergangenen Jahres begonnene Krieg habe mit Blick auf die Cybersicherheit viele Sachen offengelegt, "die wir vorher vielleicht nicht so gesehen haben", sagte Hummert. Die Agentur schaue sich an, welchen Einfluss diese Entwicklungen auf die Bundeswehr und ihre Fähigkeiten haben oder haben müssen.

00.41 Uhr: Kiew zu russischen Warnschüssen auf Frachter: Akt der Piraterie

Ein hochrangiger Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bezeichnet die Warnschüsse auf einen Frachter im Schwarzen Meer nahe der ukrainischen Küste als "klare Verletzung des internationalen Seerechts, einen Akt der Piraterie und ein Verbrechen gegen zivile Schiffe eines Drittstaates in den Gewässern eines anderen Staates". Die Ukraine werde "alle notwendigen Schlussfolgerungen ziehen und die bestmögliche Reaktion wählen", schreibt Berater Mychajlo Podoljak auf der Kurznachrichtenplattform X, ehemals Twitter.

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