Wagner-Söldner ziehen mit ihren Militärfahrzeugen aus Rostow am Don ab.
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Wagner-Söldner ziehen mit ihren Militärfahrzeugen aus Rostow am Don ab.

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Russland-Ticker: Wagner-Söldner haben Rostow verlassen

Die Wagner-Gruppe hat sich aus Rostow am Don zurückgezogen. Das russische Präsidialamt bestätigte ein Abkommen mit Söldner-Chef Prigoschin. Die Kämpfer würden nicht strafrechtlich verfolgt. Prigoschin gehe nach Belarus. Die News im Ticker.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Die Geschehnisse über den Machtkampf in Russland im Rückblick

14.10 Uhr: China drückte Unterstützung aus

China hat nach Darstellung des russischen Außenministeriums Unterstützung für Russlands Führung ausgedrückt für deren Bemühungen, die Lage im Land nach dem abgebrochenen Aufstand der schwerbewaffneten Söldner-Gruppe Wagner zu stabilisieren. Der russische Vizeaußenminister Andrej Rudenko war in China mit Außenminister Qin Gang zu Gesprächen über zusammengekommen.

13.50 Uhr: Putin wird mit russischem Sicherheitsrat beraten

Russlands Präsident Wladimir Putin will in der anstehenden Woche an Beratungen des nationalen Sicherheitsrates teilnehmen, wie das staatliche Fernsehen berichtete. Der Bericht im Sender Rossija ließ offen, ob die Sitzung wie üblich am Freitag stattfindet oder ob sie vorgezogen wird. Zuvor hatte Rossija Auszüge aus einem Interview mit Putin gesendet, in denen er dem Militäreinsatz in der Ukraine höchste Priorität einräumt und sich zuversichtlich zeigt, dass Russland alle Pläne und Aufgaben in diesem Zusammenhang erreichen werde.

13.42 Uhr: Nordkorea unterstützt Putin nach Aufstand

Nach dem gescheiterten Aufstand von Wagner-Söldnern in Russland hat Nordkorea seine volle Unterstützung für die Führung in Moskau zum Ausdruck gebracht. Bei einem Treffen mit dem russischen Botschafter in Nordkorea zeigte sich Nordkoreas Vize-Außenminister Im Chon Il überzeugt, dass der "bewaffnete Aufstand in Russland erfolgreich beendet wird", wie die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA berichtete.

13.10 Uhr: Russland wird alle Pläne in Ukraine erreichen

Russlands Präsident Wladimir Putin hat sich erstmals nach dem Abbruch des bewaffneten Aufstandes der Söldner-Gruppe Wagner selbst an die Öffentlichkeit gewandt. Er stehe in ständigem Kontakt mit dem Verteidigungsministerium, sagte Putin im staatlichen Fernsehen. Russland sei zuversichtlich, alle Pläne und Aufgaben im Zusammenhang mit der Militäroperation in der Ukraine umzusetzen.

12.50 Uhr: Baerbock verschiebt Reise nach Südafrika um einen Tag

Außenministerin Annalena Baerbock wird erst morgen Nachmittag und nicht schon heute zu ihrer geplanten Reise nach Südafrika aufbrechen. Grund ist ihre Teilnahme am Treffen der EU-Außenministerinnen und Außenminister in Luxemburg, wo am Montagmorgen über die jüngste Entwicklung in Russland beraten werden soll, teilt das Auswärtige Amt mit. Die ursprünglich für Montag geplanten Programmpunkte in Südafrika entfielen.

11.16 Uhr: Tschetschenische Achmat-Kämpfer aus Rostow abgezogen

In der russischen Region Rostow sind heute tschetschenische Spezialeinheiten der Achmat-Gruppe nach einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur TASS wieder abgezogen worden. Sie waren demnach in die Region verlegt worden, um einen Vorstoß der Söldnergruppe Wagner abzuwehren. Die Achmat-Spezialkräfte kehrten dorthin zurück, wo sie zuvor gekämpft hätten, zitierte Tass den Kommandeur Apti Alaudinow.

Das russische Verteidigungsministerium hatte vor kurzem die Achmat-Kämpfer des tschetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow per Vertrag unter seine Kontrolle gebracht. Der Chef der für das russische Militär bisher sehr wichtigen Wagner-Söldner, Jewgeni Prigoschin, hatte eine Unterschrift dagegen verweigert. Seine Kämpfer hatten Rostow am Don gestern vorübergehend besetzt.

Sonntag, 25.06.2023

00.10 Uhr: Wagner-Söldner haben Rostow verlassen

Die Wagner-Gruppe ist aus Rostow am Don abgezogen. Die Lastwagenkolonnen mit den Söldnern, begleitet von Panzern und Gefechtsfahrzeugen, kehrten in der Nacht zum Sonntag (Ortszeit) in ihre Feldlager außerhalb der Stadt zurück, berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Gouverneur Wassili Golubjow.

00.06 Uhr: Prigoschin geht laut Kreml nach Belarus

Das wegen bewaffneten Aufstands gegen die Militärführung eingeleitete Strafverfahren gegen Prigoschin wird laut Kreml eingestellt. Prigoschin selbst werde unbehindert nach Belarus gehen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Samstag nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Interfax. Als Garantien für den freien Abzug habe er "das Wort des Präsidenten".

21.57 Uhr: Bericht: Prigoschin soll Vorbereitungen für Aktion getroffen haben

US-Geheimdienste gehen einem Bericht zufolge davon aus, dass Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin bereits seit einiger Zeit Vorbereitungen für eine Aktion gegen die russische Militärführung getroffen hat. Der Chef der Söldnertruppe soll Waffen und Munition in der Nähe der Grenze zu Russland angehäuft haben, wie der Sender CNN am Samstag unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen aus Geheimdienstkreisen berichtete.

Das Ziel dieser Planungen sei aber unklar gewesen. Anfang der Woche seien einige Kongressabgeordnete über die Beobachtungen informiert worden. Eine mit den Geheimdienstinformationen vertraute Person sagte dem US-Sender zufolge, dass "alles sehr schnell" gegangen sei und es schwierig zu erkennen gewesen sei, was Prigoschin plane.

21.54 Uhr: Russische Regierung bestätigt Vereinbarung mit Söldner-Chef

Die Regierung in Moskau bestätigt eine Vereinbarung mit dem Chef der Wagner-Söldner, Jewgeni Prigoschin. Diese beinhalte unter anderem, dass Prigoschin nach Belarus ziehe, sagte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Die Anklage gegen Prigoschin werde fallengelassen, es werde auch keine Anklage gegen seine Söldner erhoben. Die Ereignisse des Tages seien tragisch, sagt Peskow. Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko habe seine Vermittlung angeboten, da er Prigoschin seit etwa 20 Jahren persönlich kenne. Russlands Präsident Wladimir Putin habe dem zugestimmt. Mit der Vereinbarung sollten weitere Verluste vermieden werden.

21.47 Uhr: US-Verteidigungsminister berät mit Kollegen über Russland

Nach US-Angaben haben nicht nur die Staats- und Regierungschefs führender westlicher Staaten über die Lage in Russland beraten. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin habe ebenfalls mit seinen Kollegen aus Deutschland, Kanada, Frankreich, Polen und Großbritannien über die Situation gesprochen, heißt es in einer Erklärung seines Ministeriums. Man werde sich weiter eng mit den Verbündeten und Partnern absprechen.

21.29 Uhr: Offenbar bereits Abzug aus Rostow am Don

Wagner-Kämpfer beginnen ihren Abzug aus Rostow am Don, wie ein Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters von vor Ort berichtet.

20.51 Uhr: Lukaschenko informiert Putin über Gespräch mit Prigoschin

Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur BelTA am Samstagabend ein zweites Mal mit Russlands Staatschef Wladimir Putin telefoniert. Darin habe er ihn über das Ergebnis seiner Gespräche mit Söldner-Chef Jewgeni Prigoschin informiert. Das russische Präsidialamt und Putin selbst äußerten sich zunächst nicht.

19.55 Uhr: Belarussische Führung - Wagner-Rückzug ausgehandelt

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat laut eigenen Angaben ein Ende der Truppenbewegungen mit dem russischen Söldnerführer Prigoschin ausgehandelt. Das erklärte die belarussische Präsidentschaft bei Telegram. Lukaschenko habe mit Prigoschin ein Abkommen vereinbart, das Sicherheitsgarantien für die Wagner-Truppen beinhalte.

"Prigoschin hat den Vorschlag von Präsident Alexander Lukaschenko zum Anhalten seiner Bewaffneten aus der Wagner-Truppe und weiteren Schritten zur Deeskalation angenommen", heißt es in einer Pressemitteilung des Präsidialamts der staatlichen Nachrichtenagentur BelTA zufolge. Lukaschenko habe sich in Absprache mit Russlands Präsident Wladimir Putin als Vermittler eingeschaltet. Prigoschin erwähnte Lukaschenko in seiner Sprachnachricht nicht ausdrücklich.

Es war zunächst nicht klar, ob Prigoschin Zugeständnisse gemacht oder in Aussicht gestellt wurden, um den Vormarsch auf Moskau zu stoppen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP beinhalte die Lösung Sicherheitsgarantien für die Wagner-Kämpfer.

19.30 Uhr: Prigoschin beordert Wagner-Truppen zurück in Stützpunkte

Der Chef der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat seine Kämpfer nach eigenen Angaben aufgefordert, den Vormarsch mit Ziel Moskau zu stoppen. Er habe angeordnet, dass sich seine Truppen in ihre Feldlager in der Ukraine zurückziehen sollen, teilte Prigoschin mit. Damit wolle er vermeiden, dass russisches Blut vergossen werde. "Unsere Kolonnen drehen um und gehen in die entgegengesetzte Richtung in die Feldlager zurück", sagte er in einer von seinem Pressedienst auf Telegram veröffentlichten Sprachnachricht.

Prigoschin ließ wissen, dass sich die Wagner-Söldner nur 200 Kilometer von Moskau entfernt befänden. Bislang sei "nicht ein Tropfen Blut unserer Kämpfer" vergossen worden. Er teilte nicht mit, ob die russische Regierung seiner Forderung nachgekommen ist, Verteidigungsminister Sergej Schoigu abzusetzen.

19.14 Uhr: Belarus - Prigoschin bereit, Vormarsch seiner Kämpfer zu stoppen

Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin hat sich nach den Angaben des belarussischen Präsidialbüros bereit erklärt, den Vormarsch seiner Kämpfer in Russland zu stoppen. Er sei zu einer Deeskalation der Situation bereit, erklärt das Büro auf seinem offiziellen Kanal beim Kurznachrichtendienst Telegram. Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko habe mit dem Einverständnis von seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin mit Prigoschin gesprochen. Es liege eine Vereinbarung über die Sicherheit der Wagner-Kämpfer auf dem Tisch.

18.55 Uhr: Schützenpanzer und Sandsäcke an Moskauer Autobahn

Wegen des Aufstands der Wagner-Söldner und deren geplantem Vorrücken in Richtung der russischen Hauptstadt haben die Behörden an mindestens einem Abschnitt des Moskauer Autobahnrings einen Kontrollpunkt eingerichtet. "Die Sicherheitsmaßnahmen werden an einer Reihe von Ausfahrten verstärkt", berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Auf dem dazugehörigen Video waren Soldaten, ein Schützenpanzer und eine Sandsacksperre zu sehen.

Im Video: Eine Einschätzung der Lage von ARD-Korrespondent Darko Jakovljevic

Einschätzung der Lage aus dem ARD-Studio in Kiew
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ARD-Korrespondent Darko Jakovljevic aus Kiew zum Machtkampf in Russland

18.50 Uhr: Scholz berät sich 45 Minuten mit wichtigsten Partnern

Bundeskanzler Olaf Scholz, US-Präsident Joe Biden, der französische Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Rishi Sunak haben am Nachmittag in einem Gespräch über die Entwicklung in Russland beraten. Das bestätigte auch die Bundesregierung. "Sie bekräftigten erneut, die Ukraine weiter so lange wie nötig zu unterstützen", teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit. Das Gespräch habe rund 45 Minuten gedauert, hieß es in Teilnehmerkreisen.

Unterdessen sprach US-Außenminister Antony Blinken mit seinem türkischen Amtskollegen Hakan Fidan telefonisch über die Lage in Russland, wie aus dem türkischen Außenministerium verlautete.

18.15 Uhr: Frankreich warnt vor allen Reisen nach Russland

Frankreich rät von sämtlichen Reisen nach Russland ab. Diese Warnung gelte angesichts der hohen Volatilität der militärischen Lage und der Sicherheitslage in dem Land, erklärte das Außenministerium in Paris.

18.12 Uhr: Melnyk sieht Putin-Regime vor Zusammenbruch

Nach Einschätzung des früheren ukrainischen Botschafters in Deutschland, Andrij Melnyk, ist die Entmachtung des russischen Präsidenten Wladimir Putin nur noch eine Frage der Zeit. "Mit dem Wagner-Putsch wurde der Rubikon überschritten und eine neue Ära von Machtverfall und Instabilität in Russland eingeläutet", sagte Melnyk dem Nachrichtenportal "t-online".

Zwar könne es Putin gelingen, den Aufstand blutig niederzuschlagen und "halbwegs Ordnung wieder herzustellen", doch das werde den Kreml "nicht vor dem sich anbahnenden inneren Chaos bewahren", so Melnyk. "Der totale Zusammenbruch des bankrotten Putin-Regimes ist nur eine Frage der Zeit."

17.50 Uhr: Moskau warnt Westen

Die russische Regierung hat den Westen davor gewarnt, aus der Lage in Russland infolge des Aufstandes der Wagner-Söldner Profit schlagen zu wollen. Alle Versuche der westlichen Länder, ihre "russlandfeindlichen Ziele zu erreichen", wären "nichtig", erklärte das russische Außenministerium am Samstag in Moskau. Es versicherte auch, dass "alle Ziele der militärischen Spezialoperation in der Ukraine erreicht werden".

17.40 Uhr: Wagner-Söldner schon auf halbem Weg nach Moskau

Bei ihrem bewaffneten Aufstand gegen die russische Führung hat die Söldnereinheit Wagner nach Behördenangaben auf dem Weg vom südrussischen Rostow am Don nach Moskau inzwischen die Region Lipezk erreicht. "Den Einwohnern wird dringend geraten, ihre Häuser nicht zu verlassen und auf Fahrten mit Verkehrsmitteln zu verzichten", schrieb der Gouverneur des Gebiets, Igor Artamonow, auf seinem Telegram-Kanal. Die Lage sei aber unter Kontrolle. Lipezk befindet sich etwa auf halbem Weg zwischen Rostow und Moskau - rund 400 Kilometer von der russischen Hauptstadt entfernt.

Im Gegensatz zur weiter südlich gelegenen Region Woronesch gab es keine Berichte über Kämpfe. Auf Videos waren aber in den Straßengraben gekippte Lastwagen zu sehen. Sie waren offenbar eilig als Straßensperre aufgebaut worden, um die Kolonne der Söldnereinheit Wagner aufzuhalten. Auf weiteren Videos war zu sehen, wie Straßen aufgerissen und tiefe Gräben ausgehoben werden. Auch dies sollte offenbar dazu dienen, die Söldner zu stoppen. Die Echtheit der Videos konnte zunächst nicht unabhängig bestätigt werden.

17.35 Uhr: Moskaus Bürgermeister - Montag arbeitsfrei wegen Risiken

Wegen des Aufstands der Söldnertruppe Wagner gegen die russische Militärführung wird das öffentliche Leben in der Hauptstadt Moskau weiter eingeschränkt. "Die Lage ist schwierig", räumte Bürgermeister Sergej Sobjanin ein. Er rief daher die Einwohner auf, ihre Bewegungen so weit wie möglich einzuschränken, und erklärte den kommenden Montag zu einem arbeitsfreien Tag. Diese Maßnahme ziele darauf ab, "die Risiken zu minimieren". Sobjanin rief die Moskauer zudem dazu auf, sich auf Straßenblockaden einzustellen.

17.24 Uhr: Medwedew warnt vor nuklearer Eskalation

Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew hat die Sicherheit der russischen Atomwaffen angesprochen. Die ganze Welt stünde am Rande einer Katastrophe, wenn diese in die Hände von "Banditen" fallen sollten, sagt der enge Verbündete von Präsident Wladimir Putin der Nachrichtenagentur RIA zufolge.

17.20 Uhr: G7-Außenminister tauschen sich laut Auswärtigem Amt über Russland aus

Außenministerin Baerbock hat sich mit den Außenministerinnen und Außenministern der G7 über die Lage beraten. Am späten Nachmittag schrieb das Auswärtige Amt auf Twitter, dass auch der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell an der Schalte teilgenommen habe.

Die Reise- und Sicherheitshinweise für Bundesbürger in Russland hatte das Ministerium bereits am Vormittag angepasst. Dort heißt es nun, die betroffenen Gebiete und insbesondere die Stadt Rostow sowie deren Umland sollten gemieden werden.

17.07 Uhr: Russland hat nach Kreml-Angaben Erdogans "volle Unterstützung"

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat laut Kreml dem russischen Staatschef Wladimir Putin in einem Telefonat über den bewaffneten Aufstand in Russland seine "volle Unterstützung" zugesichert.

"Der Präsident von Russland informierte über die Situation im Land im Zusammenhang mit dem Versuch einer bewaffneten Rebellion", erklärte der Kreml zu dem Gespräch. Erdogan habe "seine volle Unterstützung für die von der russischen Führung unternommenen Schritte zum Ausdruck" gebracht, hieß es.

Die türkische Präsidentschaft teilte nach dem Telefonat mit, Erdogan sei bereit, bei der Suche nach einer "friedlichen Lösung" angesichts des bewaffneten Aufstandes in Russland zu helfen. Erdogan habe die Bedeutung unterstrichen, dass "vernünftig gehandelt werden" müsse. Erdogan hatte im Jahr 2016 einen Putschversuch in der Türkei überstanden und war danach hart gegen alle Regierungsgegner vorgegangen.

16.45 Uhr: Melnyk sieht "einmalige Chance" für ukrainische Gegenoffensive

Der ukrainische Vize-Außenminister Andrij Melnyk hat von einer Chance für sein Land im Krieg gegen Russland gesprochen. "Der Prigoschin-Aufstand, und zwar egal, wie er ausgeht, bietet eine einmalige Chance für die ukrainische Armee, unsere Gegenoffensive mit neuem Elan voranzutreiben", sagte der ehemalige Botschafter in Deutschland dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

"Aber dieser neue Kampfgeist allein wird für die Befreiung all der besetzten Gebiete leider nicht ausreichen." Melnyk ruft "zuallererst Deutschland" auf, die Militärhilfe nun deutlich zu erhöhen. "Wir brauchen dringend Marschflugkörper Taurus, wir brauchen Kampfhubschrauber Tiger, um russische Truppen in die Flucht zu treiben. Die Bundesregierung sollte ihre letzten roten Linien endlich überschreiten."

16.40 Uhr: Lettland verschärft Grenzsicherung und setzt Einreise für Russen aus

Angesichts des Aufstands der Wagner-Söldner in Russland hat Lettland die Sicherheit an seinen Grenzen verschärft. Lettland verfolge die Situation in Russland aufmerksam, erklärte der designierte Präsident Edgars Rinkevics bei Twitter. "Die Grenzsicherung wurde verstärkt", fuhr Rinkevics fort, der derzeit auch lettischer Außenminister ist. Zudem sei die Ausstellung von "humanitären oder anderen Arten von Visa" und die Einreise von Russen aus Russland in das baltische Land wegen der derzeitigen Situation ausgesetzt.

16.04 Uhr: Gouverneur - Wagner-Truppen auch in russischer Region Lipezk

Die Söldnertruppe Wagner ist nach Angaben des örtlichen Gouverneurs auch in der russischen Region Lipezk einmarschiert. Die Gegend befindet sich rund 360 Kilometer südlich von Moskau und damit näher an der russischen Hauptstadt als Rostow am Don, wo sich Wagner-Truppen in der Nacht eingefunden haben sollen. Gouverneur Igor Artamonow teilte bei Telegram mit, es werde von Behördenseite "für die Sicherheit der Bevölkerung" gesorgt. "Die Situation ist unter Kontrolle." Artamonow nannte keine Details zur angeblichen Anwesenheit der Söldner-Truppen.

15.25 Uhr: Tschetschenen-Führer Kadyrow schickt Truppen

In den militärischen Machtkampf innerhalb Russlands schaltet sich nun auch der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow ein. Er entsandte nach eigenen Angaben Truppen in die "Spannungsgebiete". Tschetschenische Kämpfer des Verteidigungsministeriums und der Nationalgarde seien bereits auf dem Weg, so Kadyrow, der als enger Verbündeter des kreml-Chefs Wladimir Putin gilt. Er fügte hinzu: "Der Aufstand muss niedergeschlagen werden und wenn harte Maßnahmen nötig sind, sind wir bereit dazu!"

15.40 Uhr: Blinken - USA weiter in enger Abstimmung mit Partnern

Die USA bleiben angesichts der Entwicklungen in Russland in enger Abstimmung mit ihren Verbündeten und Partnern, erklärte Außenminister Antony Blinken auf Twitter. Er habe mit den G7-Außenministern und dem EU-Außenbeauftragten gesprochen. An der US-Unterstützung für die Ukraine ändere sich nichts.

15.20 Uhr: Wagner-Chef - Armee-Hauptquartier in Rostow "ohne einen Schuss" eingenommen

Die russische Söldnertruppe Wagner hat das Armee-Hauptquartier in der südrussischen Stadt Rostow nach Angaben ihres Chefs "ohne einen einzigen Schuss" eingenommen. "Wir sind nach Rostow reingekommen und, ohne einen einzigen Schuss abzufeuern, haben wir das Gebäude des Hauptquartiers übernommen", sagte Jewgeni Prigoschin bei Telegram. Es sei kein einziger Mensch getötet worden. "Warum unterstützt uns das Land? Weil wir einen Marsch für die Gerechtigkeit gehen", sagte er. Auch die Bevölkerung in Rostow unterstütze ihn.

15.10 Uhr: Sprecher - Putin arbeitet im Kreml

Der Kreml hat Spekulationen zurückgewiesen, wonach Russlands Präsident Wladimir Putin angesichts des gewaltsamen Aufstands der Söldnerarmee Wagner Moskau verlassen haben soll. "Putin arbeitet im Kreml", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Zuvor gab es Gerüchte, Putin könnte in Richtung St. Petersburg aufgebrochen sein. Auch Ministerpräsident Michail Mischustin befand sich nach offiziellen Angaben an seinem Arbeitsplatz in Moskau.

15.04 Uhr: Belarus - Bleiben Alliierter Russlands

Der Sicherheitsrat von Belarus hat klargestellt, dass das Land ein Alliierter Russlands bleibe. Die internen Streitigkeiten in Russland seien "ein Geschenk an den kollektiven Westen", erklärte das Gremium zudem.

15.00 Uhr: Pistorius - Deutschland hat keine Handlungsoptionen

Aus Sicht von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) lassen sich mögliche Konsequenzen des bewaffneten Aufstands der Söldnerarmee Wagner in Russland für den Ukraine-Krieg derzeit kaum absehen. "Das lässt sich schwer abschätzen, zumal wir nicht wissen, wie instabil Russland werden wird und wer am Ende die Oberhand behält und wer sich mit wem zusammentut", sagte er am Rande eines Parteitags der niedersächsischen SPD in Aurich.

Es sei zu früh für eine Bewertung, so Pistorius. "Wenn man das jetzt täte, würde man den offenen Blick eintrüben für das, was tatsächlich passiert." Auf eine Frage nach den Möglichkeiten Deutschlands antwortete der Minister: "In dieser Situation gibt es für uns keine Handlungsoptionen. Es ist ein innenpolitischer Konflikt in Russland. Ob der sich zu einem Machtkampf entwickelt, das können wir noch nicht sagen. Wir sind Beobachter", so Pistorius weiter.

14.47 Uhr: Gouverneur - Brand in Treibstofflager in Woronesch

In der russischen Region Woronesch im Süden des Landes ist nach Angaben der lokalen Regierung ein Treibstofflager in Flammen aufgegangen. "In Woronesch wird ein brennendes Treibstofflager gelöscht", teilte der Gouverneur von Woronesch, Alexander Gusew, auf Telegram mit. Zur Ursache des Brands gab es zunächst keine Informationen. Einige Medien veröffentlichten jedoch ein Video, in welchem ein Militärhubschrauber in der Region vor einer Explosion zu sehen ist.

In der russischen Region Woronesch rund 600 Kilometer südlich von Moskau meldete die russische Armee wegen des Aufstands der Söldner-Truppe Wagner "Kampfhandlungen". Woronesch liegt etwa auf halbem Weg zwischen Moskau und der südlichen Stadt Rostow, wo Wagner-Söldner nach Angaben ihres Chefs Jewgeni Prigoschin am Morgen die Kontrolle über die dortigen Militäreinrichtungen übernommen haben.

14.35 Uhr: Krisenstab der Bundesregierung tagt

Wegen der Entwicklungen in Russland ist der Krisenstab der Bundesregierung zusammengetreten. "Die Bundesregierung beobachtet die Entwicklungen in Russland aufmerksam", erklärte ein Sprecher des Auswärtigen Amts. "Dazu tagt zur Stunde unter Leitung des Staatssekretärs des Auswärtigen Amts, Andreas Michaelis, der Krisenstab der Bundesregierung im Auswärtigen Amt." Außenministerin Baerbock habe sich gerade mit den Außenministerinnen und Außenministern der G7 über die Lage beraten, sagte er weiter. Zu den G7 gehören neben Deutschland auch Frankreich, Italien, Japan, Kanada, die USA und Großbritannien.

14.30 Uhr: Autobahn M4 im Süden Moskaus wird gesichert

Russische Soldaten befestigen eine Stellung mit Maschinengewehren im Süden Moskaus, wie von der Zeitung "Wedomosti" veröffentlichte Fotos zeigen. Auf den Bildern ist auch zu sehen, wie sich schwerbewaffnete Polizisten an einem Ort an der Autobahn M4 versammeln. Auf der M4 bewegen sich Wagner-Söldner in Richtung Moskau. Die Autobahn führt von Süden in die russische Hauptstadt.

Samstag, 24. Juni 2023

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