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Proteste nach Journalistenmord in der Slowakei

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Proteste in Slowakei gegen Polizeichef

In der Slowakei sind gestern Abend wieder zehntausende Menschen auf die Straße gegangen. Die Proteste standen im Zusammenhang mit dem Mord an dem Journalisten Kuciak und dessen Verlobter.

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Die Demonstranten forderten unabhängige Ermittlungen und eine lückenlose Aufklärung. Sie verlangten außerdem die Entlassung des Polizeichefs. Nach Angaben der Organisatoren nahmen an der Kundgebung rund 30.000 Menschen teil. Die Demonstranten fürchten, dass politische Seilschaften eine Aufklärung des Falls sabotieren. Sie forderten zudem Neuwahlen, um einen politischen Neubeginn zu ermöglichen. Bereits am Donnerstag waren zehntausende Slowaken auf die Straße gegangen, um ihren Unmut über die Regierung auszudrücken und den Rücktritt des Polizeichefs zu verlangen. 

Proteste der Bevölkerung reißen nicht ab

Vor fast zwei Monaten wurden Jan Kuciak und seine Verlobte ermordet. Die Polizei geht davon aus, dass die Tat im Zusammenhang mit Recherchen des Journalisten stand. Kuciak wollte einen Artikel über mutmaßliche Verbindungen höchster politischer Kreise im Land zur italienischen Mafia veröffentlichen. Der Mord an Kuciak und seiner Verlobten hat die Slowakei in Aufruhr versetzt. Nach Anti-Korruptions-Protesten trat Regierungschef Robert Fico zurück. Auch der Chef der Anti-Korruptions-Einheit der Polizei nahm seinen Hut. Die Proteste gegen Regierung und Polizei rissen jedoch nicht ab.