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Hausbesetzer in der Reichenberger Straße in Berlin

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Polizei räumt zwei besetzte Häuser in Berlin

Aus Protest gegen überteuerten Wohnraum haben Aktivisten am Sonntag mehrere Häuser in Berlin zeitweise besetzt. Die Polizei räumte zwei Gebäude in den Stadtteilen Neukölln und Kreuzberg. Die Aktivisten kritisieren das Vorgehen der Einsatzkräfte.

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Gegen mindestens 56 Personen werde wegen Hausfriedensbruch ermittelt, sagte ein Sprecher der Polizei. Wie viele Leute sich in den Häusern in der Bornsdorfer Straße 37b in Neukölln und der Reichenberger Straße 114 in Kreuzberg aufgehalten hatten, war zunächst nicht klar. Die Ermittlungen laufen noch.

Während die Polizei von insgesamt acht besetzten Häusern spricht, erklärten die Aktivisten, es seien mindestens neun. "Es wurden etliche Gebäude überprüft", sagte der Polizeisprecher. Bei den meisten Häusern habe es sich allerdings um "Schein-Besetzungen" gehandelt. Es seien lediglich Transparente angebracht worden.

Gegen Gentrifizierung

Der Sprecher der Besetzer kritisierte, Zehntausende Menschen in der Hauptstadt seien wohnungslos und ein immer größerer Teil der Einkommen müsse für steigende Mieten aufgewendet werden. Angesichts der vorherrschenden Gentrifizierung sei es "illegitim, dass Häuser leer stehen". Gentrifizierung bedeutet die aufwändige Sanierung ganzer Stadtviertel, in denen sich nur noch Besserverdiener das Wohnen leisten können.

Die Aktivisten erhoben auch Vorwürfe gegen die Polizei. "Einige Personen wurden beim gewaltsamen Eindringen der Polizei verletzt", hieß es in einer Mitteilung. Ein Sprecher der Polizei hatte dagegen angegeben, dass alles friedlich verlaufen sei. 

Der Landesverband der Linken bezeichnete das Anliegen der Besetzer auf Twitter als richtig. "Die bundesweiten Gesetze schützen den privaten Profit für Besitzer und Spekulanten – auch mit Wohnraum – mehr als die Bedürfnisse der Menschen nach ausreichend Wohnraum". Zwar müssten Eigentumsrechte geschützt werden. Gleichzeitig verpflichte Eigentum aber auch.