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Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, Cem Özdemir

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Özdemir gibt Parteivorsitz ab

Cem Özdemir, Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, hat seinen Entschluss bekräftigt, einen Erneuerungsprozess in der Partei einzuleiten. Er werde den Chefposten nach zehn Jahren Amtszeit im Januar zur Verfügung stellen, kündigte er an.

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"Man sollte gehen, wenn es am schönsten ist. Wenn es keine vorgezogene Bundestagswahl gibt, wird der Stabwechsel im Januar vollzogen", sagte Özdemir in einem Interview in Berlin. Es gebe allerdings diese Ausnahme. Wenn nämlich die Parteien in Berlin nicht zu einer neuen Bundesregierung finden, "würde ich gerne nochmal ran und anpacken", meinte der Grünen-Chef.

Mandat auch für Minderheitsregierung

Özdemir schloss für die nächsten Wochen eine Regierungsbeteiligung seiner Partei nicht aus, sah aber derzeit die Handlungsoptionen eher bei Union und SPD. Eine Koalition mit beiden Parteien empfand der Grünen-Chef als nicht Ziel führend. "Warum sollte man in eine Verbindung eintreten, die ja schon den Raum ausfüllt und wo es gar keinen Platz mehr gibt", verwies Özdemir auf die rechnerische Mehrheit von Union und SPD.

Beim Parteitag am Samstag in Berlin hatten die 800 Delegierten den Verhandlungsführern zudem ein Mandat erteilt, auch in eine schwarz-grüne Minderheitenregierung einzutreten. "Wir Grüne sind bereit, Verantwortung zu übernehmen", hieß es im Beschluss. "Mein Eindruck ist, dass die SPD nach acht Wochen Oppositionsbank doch wieder genug von der Opposition hat und zurückkehren wird in den Schoß der Kanzlerin", schränkte Parteichefin Simone Peter jedoch wieder ein.