Am 15. Oktober finden in Österreich Nationalratswahlen statt. Außenminister Sebastian Kurz nimmt das zum Anlass, den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan schon mal vorsorglich zu warnen. Einmischungen bei der vorgezogenen Wahl werde sein Land keinesfalls akzeptieren, sagte er der "Welt am Sonntag".
Kurz: Ankara trägt seine Probleme in die EU
Weiter erklärte Kurz, Erdogan versuche die türkischstämmigen Gemeinschaften in anderen Ländern zu instrumentalisieren. Damit trage die Türkei heimische Probleme in die Europäische Union hinein. Das gelte insbesondere für Deutschland und Österreich.
Verbaler Schlagabtausch zwischen Türkei und Deutschland
Erdogan hatte vorgestern mit Wahlaufrufen an türkischstämmige Deutsche für die Bundestagswahl im September für Empörung gesorgt. Er hatte an sie appelliert, weder für die Union, die SPD noch die Grünen zu stimmen, weil diese der Türkei feindlich gegenüber stünden. Mehrere deutsche Politiker hatten sich daraufhin ein solches Verhalten der Regierung in Ankara verbeten, unter ihnen auch Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD). Daraufhin legte Erdogan nochmal nach und sagte an die Adresse Gabriels, er sollen seine „Grenzen beachten“.