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Archiv: Österreichs Außenminister Sebastian Kurz bei einem Treffen in Wien am 20. Juni 2014 mit dem damaligen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan.

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Österreich warnt Türkei vor Wahleinmischung

Eine Äußerung des türkischen Präsidenten Erdogan zur Bundestagswahl hat zuletzt die angespannte Stimmung zwischen Ankara und Berlin verschärft. Jetzt meldet sich Österreichs Außenminister Kurz zu Wort und weist Erdogan in die Schranken.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio.

Am 15. Oktober finden in Österreich Nationalratswahlen statt. Außenminister Sebastian Kurz nimmt das zum Anlass, den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan schon mal vorsorglich zu warnen. Einmischungen bei der vorgezogenen Wahl werde sein Land keinesfalls akzeptieren, sagte er der "Welt am Sonntag".

Kurz: Ankara trägt seine Probleme in die EU

Weiter erklärte Kurz, Erdogan versuche die türkischstämmigen Gemeinschaften in anderen Ländern zu instrumentalisieren. Damit trage die Türkei heimische Probleme in die Europäische Union hinein. Das gelte insbesondere für Deutschland und Österreich.

Verbaler Schlagabtausch zwischen Türkei und Deutschland

Erdogan hatte vorgestern mit Wahlaufrufen an türkischstämmige Deutsche für die Bundestagswahl im September für Empörung gesorgt. Er hatte an sie appelliert, weder für die Union, die SPD noch die Grünen zu stimmen, weil diese der Türkei feindlich gegenüber stünden. Mehrere deutsche Politiker hatten sich daraufhin ein solches Verhalten der Regierung in Ankara verbeten, unter ihnen auch Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD). Daraufhin legte Erdogan nochmal nach und sagte an die Adresse Gabriels, er sollen seine „Grenzen beachten“.