Bei der Parlamentswahl in Österreich liegt nach einer ersten Hochrechnung die konservative ÖVP mit Spitzenkandidat Sebastian Kurz vorne. Sie kommt auf 30,2 Prozent. Dahinter folgt die rechte FPÖ unter Parteichef Heinz-Christian Strache, die laut Meinungsforschern 26,8 Prozent erreicht.
Die sozialdemokratische SPÖ, die mit Christian Kern bisher den Bundeskanzler stellt, kam laut der ersten Hochrechnung nur auf Rang drei. Es gilt als wahrscheinlich, dass die SPÖ in die Opposition geht.
Ein Youngster wird Kanzler
Außenminister von der ÖVP galt als klarer Favorit der Wahl. Er könnte nun mit 31 Jahren der jüngste Regierungschef in Europa werden. Auch wenn Kurz eine Koalitionsaussage vermieden hat, halten viele Beobachter eine Rechtskoalition von ÖVP und FPÖ für das wahrscheinlichste Ergebnis. In diesem Fall würden die Rechtspopulisten von Strache erstmals nach zehn Jahren an die Macht zurückkehren.
Die Nationalratswahl war um ein Jahr vorgezogen geworden, nachdem die Große Koalition aus ÖVP und SPÖ war. Zwischen SPÖ und ÖVP war es in den letzten beiden Wochen vor der Wahl geradezu zu einer Schlammschlacht gekommen. Ausgangspunkt war die Enthüllung, dass zwei Facebook-Seiten, die auch mit antisemitischen und rassistischen Tönen Stimmung gegen Kurz machten, aus den Reihen der SPÖ organisiert worden waren.