Der Waffenbeschaffer für den "Nationalsozialistischen Untergrund", Ralf Wohlleben, ist aus dem Gefängnis entlassen worden. Er verließ am Morgen die Justizvollzugsanstalt Stadelheim in München, wie eine Sprecherin des Gefängnisses sagte.
Der Haftbefehl gegen Wohlleben wurde auf Antrag seiner Verteidiger mit Zustimmung der Bundesanwaltschaft aufgehoben. Laut Oberlandesgericht München besteht keine Fluchtgefahr mehr.
Kein Haftgrund mehr
Wohlleben war etwa sechs Jahre und acht Monate in U-Haft. Letzte Woche verhängte das Gericht wegen Beihilfe zum Mord eine Strafe von zehn Jahren Haft.
Davon sind laut Oberlandesgericht München noch höchstens drei Jahre und vier Monate zu vollstrecken. Die verbleibende Strafe sei nicht mehr hoch - demnach sei eine Flucht unwahrscheinlich. Damit liege derzeit kein Haftgrund mehr vor.
Wohlleben hatte die NSU-Mordwaffe besorgt
Das Oberlandesgericht hatte Wohlleben der Beihilfe zum Mord schuldig gesprochen. Die Bundesanwaltschaft hatte dem ehemaligen NPD-Funktionär vorgeworfen, die NSU-Mordwaffe vom Typ "Ceska" organisiert zu haben - und er habe gewusst, wofür die NSU-Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt sie benutzen wollten. Wohlleben hatte das stets bestritten.