"Manche folgen dieser Sehnsucht nach einer bequemen Nische, in der die SPD machen kann, was sie will", kritisierte Nahles. "Diese Sehnsucht habe ich auch mal geteilt, bis ich gemerkt habe, dass es so nicht funktioniert." Nahles übte Kritik am innerparteilichen Diskurs: "Ich habe auf unserem letzten Parteitag gesessen und gedacht: Die SPD muss schwer aufpassen, dass sie ihre eigene Identität noch durchbuchstabieren kann." Es helfe nicht, nur Maximalpositionen zu besetzen.
Angebot an Leistungsträger
Die SPD müsse auch ein Angebot an Leistungsträger machen.
"Zu den Genen unserer Partei gehört neben der Solidarität auch, dass wir uns an Arbeit und Leistung orientieren und nicht nur an staatlicher Umverteilung wie die Linkspartei." SPD-Fraktionschefin Andrea Nahles
Die Fraktionschefin fordert ihre Partei dazu auf, die Schuld für die eigene Lage nicht bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu suchen. "Nach dieser Logik brauchten wir ja nur abzuwarten, bis Merkel weg ist - und schon ginge es uns automatisch besser. Das wäre naiv." Union und SPD wollen mit ihren Sondierungen zur Bildung einer Regierung am 7. Januar beginnen. Bis zum 12. Januar soll es ein Ergebnis geben.