Max Otte bei einer Pressekonferenz der AfD mit Alice Weidel, Fraktionsvorsitzende der AfD.
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Max Otte bei einer Pressekonferenz der AfD mit Alice Weidel, Fraktionsvorsitzende der AfD.

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Nach AfD-Nominierung: Werteunion-Chef lässt Posten ruhen

In der Kontroverse um seine Nominierung für das Bundespräsidentenamt durch die AfD übt der Chef der Werteunion, Max Otte, das Amt vorerst nicht mehr aus. Otte will auch "alle anderen parteipolitischen Aktivitäten" aussetzen.

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Aus Sicht der CDU ist es ein Tabubruch: Max Otte, der Vorsitzende der konservativen Werteunion, kandidiert für die AfD bei der Bundespräsidentenwahl. Dieser erklärte am Mittwoch: "Aus Respekt vor dem Amt des Bundespräsidenten und seiner Würde lasse ich mein Amt als Vorsitzender der Werteunion sowie alle anderen parteipolitischen Aktivitäten bis nach der Wahl der Bundesversammlung am 14. Februar 2022 ruhen."

"Die Amtsgeschäfte werden in dieser Zeit von den stellvertretenden Vorsitzenden geführt und wahrgenommen", erklärte Otte weiter. "Unmittelbar nach der Wahl wird der Vorstand der Werteunion über das weitere Vorgehen beraten.

Otte wurde vorläufig die CDU-Mitgliedschaft entzogen

Otte war am Montag von der AfD-Spitze als Kandidat für die Bundespräsidentenwahl am 13. Februar nominiert worden. Forderungen aus seiner eigenen Partei, der CDU, dies abzulehnen, wies er zurück.

Daraufhin hat die CDU ihm vorläufig die Parteimitgliedschaft entzogen. Das hat der Bundesvorstand am Dienstagabend entschieden. Außerdem beschloss der CDU-Bundesvorstand, ein formales Parteiausschlussverfahren gegen Otte auf den Weg zu bringen.

Stellvertretende CDU-Vorsitzende verteidigt die Entscheidung

Serap Güler, CDU-Bundesvorstandsmitglied und stellvertretende Parteichefin in Köln, sagte dem Deutschlandfunk, sie sei froh, dass Otte die AfD-Nominierung angenommen habe, weil damit der Ausschluss einfach möglich sei. Auch die stellvertretende CDU-Vorsitzende Silvia Breher hat die Entscheidung verteidigt.

Breher sagte am Mittwoch im Inforadio vom rbb, wer meine, mit der AfD kooperieren zu müssen, gehöre nicht in die CDU. Außerdem habe sich Otte gegen den Beschluss der Partei gestellt, bei der Bundespräsidentenwahl Amtsinhaber Frank-Walter Steinmeier zu unterstützen. Breher sprach von "parteischädigendem Verhalten".

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