Erst hatte Elon Musk mit einem "Friedensplan" mit Russland-nahen Vorschlägen die Wut der Regierung in Kiew auf sich gezogen. Dann drohte er mit einem Ende der Finanzierung des Satelliten-Internets seiner Raumfahrt-Firma SpaceX für die Ukraine.
Doch nun stellte der US-Milliardär auf Twitter klar, dass der Service doch weiter kostenlos bereitgestellt wird. "Was soll's... obwohl Starlink immer noch Geld verliert und andere Unternehmen Milliarden von Steuergeldern bekommen, werden wir die Ukraine weiterhin kostenlos finanzieren", erklärte Elon Musk.
Mychajlo Podoljak, Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, bedankte sich bei Musk, dass dieser sich der "richtigen Seite" angeschlossen habe. Die Ukraine wisse das zu schätzen.
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Starlink wichtig für ukrainisches Militär
Am Freitag hatte Musk noch mit dem Aus der Finanzierung gedroht. Auf Twitter erklärte er, SpaceX wolle keine Erstattung bisheriger Ausgaben, aber könne "auch nicht das bestehende System unbefristet bezahlen UND tausende weitere Terminals schicken". Das wäre "unvernünftig". Aktuell habe SpaceX Kosten von rund 20 Millionen Dollar (20,6 Millionen Euro) monatlich.
SpaceX hatte wenige Tage nach Beginn des russischen Angriffskriegs Ende Februar den Satelliten-Internetdienst Starlink in der Ukraine aktiviert und die nötigen Empfangsanlagen geliefert. Das System stellt schnelle Internet-Verbindungen über eigene Satelliten her. In Gebieten, in denen es aufgrund zerstörter Infrastruktur keinen Zugang zu Mobilfunk und Internet mehr gibt, dient es sowohl Zivilisten als auch dem ukrainischen Militär als wichtiges Kommunikationsmittel.
Wirbel um "Friedensplan" von Musk
Der Tech-Milliardär Musk hatte Anfang Oktober mit einem Vorschlag für Kritik gesorgt, wonach die Ukraine für eine friedliche Lösung die Krim an Russland abtreten und für andere Gebiete im Süden und Osten des Landes ein Referendum unter Aufsicht der UN abgehalten werden sollte.
Einem Bericht der "Financial Times" zufolge hatten ukrainische Truppen jüngst Ausfälle von Starlink-Geräten an der Frontlinie gemeldet. Demnach spielt das System bei den seit Wochen laufenden Gegenoffensiven des ukrainischen Militärs eine zentrale Rolle. Als Reaktion twitterte Musk: "Was auf dem Schlachtfeld passiert, ist vertraulich."