Bildrechte: pa/dpa/Pierre Teyssot

Französische Schauspielerin Catherine Deneuve

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

#MeToo: Deneuve entschuldigt sich bei Opfern

Die französische Schauspielerin Catherine Denauve hat sich bei den Opfern sexueller Belästigung entschuldigt. Alle, die sich von ihrem Aufruf zur "Freiheit zu belästigen" angegriffen fühlten, bitte sie um Verzeihung, schrieb sie in Paris.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten.

In dem in der Zeitung "Libération" erschienenen Beitrag versuchte die 74-Jährige, ihren kritischen Text aus der Vorwoche zu relativieren.

"Ich grüße alle Opfer dieser verabscheuungswürdigen Taten, die sich durch den Artikel in 'Le Monde' beleidigt fühlen, ihnen und ihnen allein biete ich meine Entschuldigung an." Wortlaut der Erklärung Catherine Deneuves

Inhaltlich halte sie jedoch an dem Beitrag fest, der ihrer Ansicht nach "nicht enthält, dass Belästigung gut ist, sonst hätte ich den Text nicht unterschrieben". Den Vorwurf, keine Feministin zu sein, wies sie ausdrücklich zurück.

"Flirten ist kein Delikt"

Deneuve war in die Kritik geraten, als sie vergangene Woche gemeinsam mit rund 100 Frauen einen Artikel unterzeichnet hatte, der unter anderem von der Schriftstellerin Catherine Millet verfasst worden war. Der Text kritisiert, die #MeToo-Debatte um sexuelle Belästigung habe eine "Kampagne der Denunziation" nach sich gezogen, und warnt vor einem "Klima einer totalitären Gesellschaft". Die Unterstützerinnen erkannten an, dass es notwendig gewesen sei, ein Bewusstsein für sexuelle Gewalt gegen Frauen zu schaffen. Sie verteidigten aber "eine Freiheit, jemandem lästig zu werden, die für die sexuelle Freiheit unerlässlich ist" - "hartnäckiges Flirten oder eine ungeschickte Anmache" seien aber nicht strafbar.

Die #MeToo-Debatte um Sexismus und sexuelle Übergriffe war ins Rollen gekommen, als im Oktober Vorwürfe gegen Hollywood-Mogul Harvey Weinstein bekannt geworden waren. In Frankreich berichteten Tausende Frauen unter dem Hashtag #balancetonporc (Verpfeif' dein Schwein) über Anmache oder Missbrauch.