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Drogenmissbrauch bei Jugendlichen

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Mehr Hilfen für Kinder von Suchtkranken gefordert

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Marlene Mortler will ein flächendeckendes Netzwerk für Kinder von Suchtkranken aufbauen. Laut Bericht gab es in Deutschland 1.333 Drogentote im letzten Jahr. Die meisten gibt es in Bayern. Von Tanja Oppelt

Über dieses Thema berichtet: Hintergrund.

Suchtpolitik dürfe nicht bei den Suchtkranken selbst enden, fordert die Drogenbeauftrage Marlene Mortler (CSU) in ihrem jährlichen Drogen- und Suchtbericht. Der Bericht untersucht unter anderem auch den Drogenkonsum von Jugendlichen.

Crystal Meth vor allem in Bayern

Laut Bericht gab es im letzen Jahr 1.333 Drogentote in Deutschland. Die meisten Drogentoten wurden in den bevölkerungsreichsten Bundesländern Bayern (321 Tote) und Nordrhein-Westfalen (204 Tote) festgestellt. In Bayern wird vor allem Crystal Meth sichergestellt. Das kommt fast ausschließlich aus Tschechien.

Tabakkonsum nimmt ab

Der Tabakkonsum geht bei Jugendlichen in Deutschland kontinuierlich zurück. Allerdings steigt nach Angaben des Berichts die Bereitschaft, Cannabis auszuprobieren. Mortler hält das für besonders problematisch. Der Wirkstoffgehalt von Cannabis sei heute etwa fünf Mal so hoch wie vor 30 Jahren. Die gesundheitlichen Auswirkungen gerade auf junge Menschen seien massiv gewachsen, so Mortler.

Suchtpolitik nicht nur für Suchtkranke

Der diesjährige Drogen- und Suchtbericht will sich auch den Kindern von Suchtkranken widmen. Um die müsse sich der Staat „viel mehr als bisher“ kümmern, sagt die Drogenbeauftragte. Ihren Angaben zufolge wird ein Drittel dieser Kinder später selbst suchtkrank, wenn sie keine Unterstützung bekommen, ein weiteres Drittel entwickle andere psychische Störungen. Mortler fordert ein flächendeckendes Netzwerk und klare Ansprechpartner in allen Städten und Gemeinden. Die Länder sollten den Aufbau dieser Strukturen finanziell unterstützen.