In diesem Jahr seien bis Mitte November elf Vorfälle angezeigt worden, bei denen Bundeswehrangehörige eine Kameradin oder einen Kameraden vergewaltigt oder dies versucht haben sollen, schreibt die "Bild am Sonntag". Im Gesamtjahr 2016 habe es nur fünf solcher Meldungen gegeben.
Verdachtsfälle von sexuellen Übergriffen
Insgesamt seien bis Ende September 187 Verdachtsfälle von sexuellen Übergriffen gemeldet worden. Diese reichten von Berührungen bis zu Vergewaltigungen. Im Gesamtjahr 2016 seien es noch 128 gewesen.
In den Zahlen für 2017 sind nach Angaben der Bundeswehr aber auch frühere Fälle enthalten, die die Betroffenen nochmals gemeldet hätten. Der Grund dafür: Sie seien mit dem Umgang nicht zufrieden gewesen.
Von der Leyen: Mehr Vorfälle angezeigt
Das Bundesverteidigungsministerium geht dem Bericht zufolge aber nicht davon aus, dass es viel mehr Fälle als früher gibt, sondern dass nur mehr davon angezeigt werden. "Es ist ein positives Zeichen, dass Vorgesetzte und Mannschaften häufiger Vorfälle anzeigen", sagte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) der Zeitung. "Sexuelle Übergriffe, die wir in der Gesellschaft ächten, ahnden wir ebenso in der Bundeswehr. Wir wollen in der Truppe ein Klima der Offenheit, in dem sich jeder und jede traut, Unrecht und Gewalt zu melden."