Diplomaten in Brüssel teilten mit, man wolle jetzt innerhalb der nächsten fünf Wochen eine Lösung mit der Regierung in Rom aushandeln. Eigentlich sollte das Thema erst im September wieder routinemäßig auf der Agenda stehen.
Italien hatte jedoch darauf gedrängt, den Einsatz jetzt schon zu überprüfen. Man wolle nicht mehr "automatisch Zielland für die Migranten sein", heißt es.
Bisher 49.000 Menschen aus Seenot gerettet
Die EU-Mission "Sophia" war im Juni 2015 eingerichtet worden; auch die Bundeswehr ist daran beteiligt. Die Schiffe sind in internationalen Gewässern vor Libyen im Einsatz.
Die Marine geht dort gegen Schleuser vor, rettet aber auch Flüchtlinge aus Seenot - bisher insgesamt rund 49.000 Menschen, die dann in Italien an Land gebracht wurden. Das will die neue populistische Regierung in Rom aber nicht mehr.
Italien macht Druck auf EU-Partner
Italien hatte sich am vergangenen Wochenende bereits geweigert, zwei Schiffe der EU-Grenzschutzbehörde Frontex mit 450 geretteten Flüchtlingen an Bord einlaufen zu lassen.
Erst als Deutschland und weitere EU-Länder zusagten, einen Teil der Menschen aufzunehmen, durften die Schiffe im sizilianischen Hafen Pozzallo anlegen.