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Die Fregatte "Sachsen, die bei der EU-Mission "Sophia" eingesetzt wird, fährt in den Hafen von Wilhelmshaven ein.

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Marinemission "Sophia" kann vorerst weitergehen

Die EU-Mission "Sophia" kann vorerst bis Ende August fortgeführt werden. Darauf haben sich Vertreter der EU-Länder am Abend geeinigt. Italien hatte gedroht, seine Häfen für Schiffe des Einsatzes mit im Mittelmeer geretteten Flüchtlingen zu schließen.

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Diplomaten in Brüssel teilten mit, man wolle jetzt innerhalb der nächsten fünf Wochen eine Lösung mit der Regierung in Rom aushandeln. Eigentlich sollte das Thema erst im September wieder routinemäßig auf der Agenda stehen.

Italien hatte jedoch darauf gedrängt, den Einsatz jetzt schon zu überprüfen. Man wolle nicht mehr "automatisch Zielland für die Migranten sein", heißt es.

Bisher 49.000 Menschen aus Seenot gerettet

Die EU-Mission "Sophia" war im Juni 2015 eingerichtet worden; auch die Bundeswehr ist daran beteiligt. Die Schiffe sind in internationalen Gewässern vor Libyen im Einsatz.

Die Marine geht dort gegen Schleuser vor, rettet aber auch Flüchtlinge aus Seenot - bisher insgesamt rund 49.000 Menschen, die dann in Italien an Land gebracht wurden. Das will die neue populistische Regierung in Rom aber nicht mehr.

Italien macht Druck auf EU-Partner

Italien hatte sich am vergangenen Wochenende bereits geweigert, zwei Schiffe der EU-Grenzschutzbehörde Frontex mit 450 geretteten Flüchtlingen an Bord einlaufen zu lassen.

Erst als Deutschland und weitere EU-Länder zusagten, einen Teil der Menschen aufzunehmen, durften die Schiffe im sizilianischen Hafen Pozzallo anlegen.