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Kevin Kühnert

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Kühnert will Nahles zu SPD-Chefin wählen - ohne Begeisterung

Beim SPD-Parteitag am Sonntag in Wiesbaden hat Andrea Nahles die Unterstützung von Juso-Chef Kevin Kühnert. Im Interview der Woche auf B5 aktuell gesteht Kühnert aber ein, dass dies kein Signal der Erneuerung sei.

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Begeisterung klingt anders. Kevin Kühnert sagt, auf den ersten Blick passe seine Entscheidung für Nahles nicht zur gewünschten Erneuerung der SPD - und auf den zweiten Blick auch nicht.

Kühnert will Nahles eine Chance geben

Aber: Für Nahles spreche zum Beispiel, dass sie vom linken Flügel der SPD komme und nicht an den Hartz-Gesetzen beteiligt gewesen sei. Er wolle Nahles eine Chance geben. Abgesehen davon hält es Kühnert für einen Wert an sich, dass erstmals eine Frau an die Spitze der SPD rücken wird.

Kühnert zweifelt an Gegenkandidatin Simone Lange

Kritisch sieht der Juso-Chef Nahles' Gegenkandidatin im Rennen um den SPD-Vorsitz, die Flensburger Oberbürgermeisterin Simone Lange. Im Interview der Woche auf B5 aktuell sagte Kühnert, er habe Zweifel, ob Lange genug Ideen habe, um die Probleme der SPD zu lösen. Außerdem hält es der Juso-Chef für möglich, dass Lange ihre politischen Inhalte eher aus Wahltaktik vertrete als aus Überzeugung.

Nahles klare Favoritin

Die SPD wählt am Sonntag bei ihrem Sonderparteitag in Wiesbaden eine Nachfolgerin für den zurückgetretenen Vorsitzenden Martin Schulz. Bundestagsfraktionschefin Nahles geht als klare Favoritin ins Rennen. Ihre Gegenkandidatin Lange versteht sich als Stimme der Parteibasis. Bundespolitische Erfahrung hat die Flensburger Oberbürgermeisterin nicht.

SPD-Vorsitzender Kevin Kühnert nur ein Gedankenspiel

Wäre nicht Kevin Kühnert selbst ein guter Kandidat für den Parteivorsitz gewesen? Bundesweit bekannt ist der Juso-Chef jedenfalls, seit er in der SPD Anfang des Jahres zum Wortführer der Groko-Gegner wurde. Wie er das tat - eloquent, hart in der Sache, aber immer respektvoll - brachte ihm Respekt sein. Auch bei Befürwortern der Großen Koalition.

Im Interview der Woche auf B5 aktuell erzählt Kühnert, er sei rund um die No-Groko-Kampagne häufig darauf angesprochen worden, und er sei "auch mal spaßeshalber fünf Minuten" in sich gegangen - sei aber dann schnell zu dem Schluss gekommen, dass er sich das nicht zutraut.