Die Digitalisierung biete neue Lösungen, sagte Klöckner den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
"Ich denke dabei an intelligente Verpackungen, die in verschiedenen Stufen anzeigen, wie gut das Produkt tatsächlich noch ist." Julia Klöckner (CDU), Bundesernährungsministerin
Derartige Verpackungen enthielten Frische-Indikatoren, die auf Sauerstoff oder Schwefeldioxid ansprechen und so registrieren, ob ein Produkt noch verzehrbar ist. Wenn das nicht der Fall ist, verändert sich die Farbe der Verpackung. Derartige Lösungen seien in den USA. in Schweden und Frankreich bereits im Einsatz, so Klöckner.
Kampf gegen Lebensmittelverschwendung
Hersteller und Einzelhandel hätten keine andere Wahl, als sich am Kampf gegen Lebensmittelverschwendung zu beteiligen, so die Ministerin weiter. Sie könnten sich "nicht bei den ethisch-moralischen Fragen unserer Gesellschaft abducken." Das bisher übliche Mindesthaltbarkeitsdatum wirke der Verschwendung nicht entgegen. das es von den Verbrauchern für ein Verfallsdatum gehalten werde.
"Das Mindesthaltbarkeitsdatum bedeutet gerade nicht, dass ein Produkt einen Tag später nicht mehr genießbar ist oder gesundheitsschädlich wird." Julia Klöckner (CDU), Bundesernährungsministerin
"MHD" ist kein Verfallsdatum
Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist in Deutschland seit mehr als 30 Jahren gesetzlich vorgeschrieben. Es gibt an, bis zu welchem Datum mindestens das ungeöffnete und richtig gelagerte Lebensmittel Eigenschaften wie Geschmack, Geruch, Farbe, Konsistenz und Nährwert behält. Es ist also kein Verfallsdatum, sondern lediglich eine Garantie für bestimmte Qualitätseigenschaften.
Klöckners Vorgänger Christian Schmidt (CSU) hatte bereits 2016 die Abschaffung des Mindesthaltbarkeitsdatums bei dauerhaft genießbaren Produkten wie Salz oder Zucker gefordert. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft fördert seinen damaligen Angaben zufolge mit zehn Millionen Euro ein Forschungsprojekt, in dem es auch um intelligente Verpackung geht.
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