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Julian Assange in London

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Julian Assange hofft auf Aufhebung des Haftbefehls

Julian Assange hofft auf Aufhebung des Haftbefehls

Ein Gericht in London soll heute über den Haftbefehl gegen Wikileaks-Gründer Julian Assange entscheiden. Seine Anwälte haben die Aufhebung des Haftbefehls beantragt, weil die schwedischen Behörden die Ermittlungen gegen den 46-Jährigen einstellten.

Der Gründer der Enthüllungsplattform war 2012 wegen Vergewaltigungsvorwürfen aus Schweden vor dem Zugriff der Justiz in die ecuadorianische Botschaft in London geflüchtet und hat diese seither nicht mehr verlassen, auch weil er fürchtete, bei jeder Festnahme an die USA ausgeliefert zu werden, wo ihm die Veröffentlichung vertraulicher Dokumente auf Wikileaks vorgeworfen wird.

Haftbefehl ohne Sinn und Zeck?

Die Vorwürfe der schwedischen Justiz wegen sexueller Übergriffe wurden inzwischen fallen gelassen, in Großbritannien besteht aber immer noch ein Haftbefehl, weil Assange 2012 das Erscheinen vor Gericht verweigert hatte. Assanges Anwälte argumentieren nun, dass dieser Haftbefehl seinen "Zweck" verloren habe, da es die zugrunde liegenden Vorwürfe nicht mehr gebe. Es mache keinen Sinn mehr, wenn die Polizei die Botschaft Ecuadors weiter beobachte, obwohl die schwedische Justiz Assange gar nicht mehr suche.

US-Justiz will Assange haben

Nun soll Richterin Emma Arbuthnot über eine mögliche Aufhebung des Haftbefehls entscheiden, sie hatte sich bisher von den Argumenten der Assange-Anwälte aber nicht überzeugt gezeigt.

Wenn die Richterin dennoch zu Gunsten Assanges entscheidet, dürfte dieser wahrscheinlich trotzdem vorerst noch in Ecuadors Botschaft bleiben, da eine Auslieferung an die USA nicht ausgeschlossen wäre. US-Justizminister Jeff Sessions hatte jüngst erklärt, Assanges Festnahme habe "Priorität" für die US-Behörden.