Demnach wurden 2016 gut 146.000 Ausbildungsverträge vorzeitig aufgelöst. Je nach Ausbildungsberuf soll es aber große Unterschiede geben. Am höchsten sei die Abbrecherquote unter angehenden Sicherheitsfachkräften. In der Branche liege sie bei 50,6 Prozent. Auch bei Berufen wie Koch, Restaurantfachkraft oder Friseur schmeiße jeder Zweite vor der Abschlussprüfung hin. Am niedrigsten sei der Wert mit 4,1 Prozent bei Azubis, die Fachangestellter in der Verwaltung lernten.
Insgesamt liege der Anteil der abgebrochenen Ausbildungen mit 25,8 Prozent erstmals über den seit Anfang der 90er-Jahre üblichen Quoten von 20 bis maximal 25 Prozent.
Mindestvergütung rasch umsetzen
Die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Elke Hannack, sagte dem Blatt, die Abbrecherquoten seien dort besonders hoch, wo die Vergütung besonders niedrig sei. "Viele steigen vorher aus, da sie mit der kargen Vergütung nicht über die Runden kommen", erklärte Hannack. Sie forderte die Bundesregierung auf, die geplante Mindestvergütung für Azubis schnell durchzusetzen.